30.09.2011

Deutscher Völkermord

Deutschland fordert von der Türkei die Anerkennung des begangenen Völkermords an den Armeniern, um in die EU aufgenommen werden zu können. Zum Glück ist Deutschland Mitglied der EU, denn die Anerkennung des deutschen Völkermords an den Hereros in Namibia, ehemals Deutsch-Südwestafrika-Kolonie, steht aus.
Eine Delegation aus Namibia traf vor kurzem in Berlin ein, um einige Schädel ihrer Vorfahren entgegenzunehmen. Zigtausend sind verteilt in Universitäts- und Charité-Kellern. Weitere sollen sie noch erhalten, wenn bewiesen ist, dass es sich um Herero-Schädel handelt. Die Gebeine von Opfern des Völkermordes und der Konzentrationslager, welche die deutschen Truppen vor Ort errichteten, wurden „zu Forschungszwecken" nach Deutschland verschickt, um durch "Forschungen" die Überlegenheit der "weißen Rasse" zu beweisen.
Die internationale Organisation "AfricAvenir" hierzu: "Von 1904-1908 führten deutsche Truppen einen grausamen Vernichtungskrieg gegen die Herero, Nama und Damara, um den antikolonialen Widerstand im damaligen „Deutsch-Südwestafrika“ (heute: Republik Namibia) zu brechen. Unzählige Gebeine von Opfern des Völkermordes und der Konzentrationslager, welche die deutschen Truppen vor Ort errichteten, wurden nach Deutschland verschickt. Hunderte davon übernahm die Berliner Charité, die sie bis heute in ihrer Sammlung aufbewahrt. Erst auf Druck einer kritischen Öffentlichkeit in Namibia und Deutschland hat die Charité mit der Rückführung der geraubten Gebeine an die Nachfahren begonnen." Auf einer Podiumsdiskussion forderten solidarische Nichtregierungsorganisationen die Anerkennung des Völkermords. Das Bündnis von zivilgesellschaftlichen Organisationen fordert Entschuldigung und offene Verhandlungen über Entschädigung mit den Nachfahren der Opfer des Genozids in Namibia rund 100 Jahre nach dem Völkermord. Der deutsche Staat hatte trotz Einladung keine Vertreter geschickt und drückt sich weiterhin um eine Antwort herum.
Die Seite von "AfricAvenir": http://www.africavenir.org/de/projektkooperationen/restitution-nam-gebeine.html
Ein Video "Zeugen des deutschen Völkermords": http://vodpod.com/watch/15454102-zeugen-des-deutschen-vlkermords-namibia-zeugen-des-deutschen-voelkermords-herero-charite

Deutschland: Europas größter Puff


So kam uns Deutschland schon länger vor. Aber hier ist’s ganz wörtlich gemeint.

TV-Magazin-Sendung „Panorama“ vom 29. September 2011:
„Einführung des Prostitutionsgesetzes im Jahr 2002: Es wurde eigentlich zum Wohl der Huren gemacht. Ihre Arbeitsbedingungen sollten sich verbessern, sie sollten sozial- und krankenversichert sein und ihr Honorar einklagen können. Dadurch sollte es weniger Kriminalität geben, Zuhälter überflüssig werden. Nichts davon ist eingetreten.
Stattdessen schützt das Gesetz offenbar vor allem Zuhälter und Bordellbetreiber. Völlig legal und unkontrolliert von der Polizei können sie ihr Geschäft betreiben und Frauen zu Dumpingpreisen verscherbeln.
Für den Leitenden Kriminaldirektor Klaus Bayerl von der Kripo Augsburg unverständlich: ‚Deutschland ist zum Eldorado für Zuhälter und Bordellbetreiber geworden. Laut Gesetz dürfen sie den Prostituierten sogar Anweisungen erteilen und wir als Polizei können nur zuschauen. Die Ausbeutung der Frauen geht also immer weiter‘.“

TV-Sendung von Bayern3 „quer“ am 29.9.11:
„Mit viel Aufwand und Kosten wurde das soziale Brennpunktviertel Oberhausen in Augsburg in eine schmucke Wohngegend mit Spielstraßen und Grünstreifen verwandelt. Doch dann kamen die Prostituierten und nutzten Wohnungen als Bordell. Seither müssen viele Oberhausener Unrat, zwielichtige Gesellen und obszöne Schmierereien im Treppenhaus ertragen. Zuhälter und Freier sorgen für Ärger. Anwohner beschweren sich bei der Stadt und der Polizei. Doch die können wenig tun – die Wohnungsbordelle sind legal.“

Der Dokumentarfilm "Whores' Glory", zur Zeit in den Kinos, taucht ein in die Welt der Prostitution: Der österreichische Filmemacher Michael Glawogger kennt keine Tabus. Er fragt sich, wie Menschen in den Metropolen dieser Welt überleben und welchen Preis sie dafür bezahlen. Zum Abschluss seiner Doku-Trilogie kommt jetzt "Whores' Glory" in die Kinos.

27.09.2011

15. Oktober: Demos gegen Müllmänner


Für den 15. Oktober wird zu einem weltweiten Demonstrationstag “United for global change” aufgerufen.

www.15october.net: „15. Oktober – Vereinigt für einen weltweiten Wandel Am 15. Oktober werden Menschen aus der ganzen Welt auf die Straßen und Plätze gehen. Von Amerika bis Asien, von Afrika nach Europa protestieren die Menschen, um ihre Rechte zu fordern und eine wahre Demokratie zu verlangen. Nun ist es Zeit uns alle einem globalen gewaltfreien Protest anzuschließen.“

www.echte-demokratie-jetzt.de: „Die 15M-Bewegung in Spanien ruft am 15. Oktober 2011 Bürger weltweit dazu auf, an öffentlichen Plätzen zusammen zu kommen für Versammlungen, Demonstrationen oder sonstige Aktionen, um miteinander ins Gespräch zu kommen über notwendige gesellschaftliche Veränderungen und für ‚echte Demokratie‘.“
„Wir können der Politik unserer Regierungen nicht zustimmen, die sich kümmert um:
· die Unterstützung großer Unternehmen und Finanzgruppen im Streben nach ihrem Vorteil und dabei die sozialen und kulturellen Werte opfert und jegliches ethisches Verhalten vermeidet.
· Dem zukünftig unvermeidlichen Zusammenbruch des Wirtschaftssystems, basierend auf der Ausbeutung der natürlichen Ressourcen anstatt ihrer Erhaltung.
· Dem Entscheidungsfindungsystem, basierend auf wirtschaftlichen Interessen auch mit katastrophalen Folgen für die Bürger. (…)
Eine solche Regierung repräsentiert uns nicht!“

Die „Bewegung der Empörten Spaniens und Griechenlands“ fordert:
"Verstaatlicht die Banken. Die staatlichen Rettungspakete für die Banken sind jetzt schon größer als deren Börsenwert, damit spekulieren sie nur ungehindert weiter. Legt ihre Bilanzen offen, damit die Leute wissen, wohin das Geld geflossen ist.
Nehmt eine radikale Umverteilung des Vermögens vor und ändert eure Steuerpolitik so, dass die am stärksten belastet werden, die am meisten haben: die Banken und Finanzinstitute, die großen Kapitalbesitzer, die Kirche.
Wir fordern eine Kontrolle der Bevölkerung über die Wirtschaft und die Produktion.
Zahlt die illegitimen Schulden nicht. Das sind nicht unsere Schulden. Wir schulden nichts, wir verkaufen nichts, wir zahlen nicht.
Wir wollen wirkliche und direkte Demokratie JETZT."

Dieser Satz im Manifest ist einer schönsten Sätze unserer Zeit: 
„Wir schulden nichts, wir verkaufen nichts, wir zahlen nichts.“
Er erinnert an einen anderen schönsten Satz, der von den Marx-Brothers stammt. Als es klingelte und geöffnet wurde, ruft einer der Brüder: „Der Müllmann ist da!“, ihm antwortet Groucho: „Sag ihm, wir brauchen nichts“.


23.09.2011

„Il Papa“ mobil


Papst Benedikt der Sechzehnte sagte, am 22.9.11 in Berlin angekommen, wer nur das Negative sehe, könne das „schöne und gute Mysterium der Kirche“ nicht begreifen. Natürlich war damit die katholische gemeint. Was aber ist das kirchliche Mysterium? Laut Wikipedia steht das „Mysterium der Kirche“ für ein Verständnis, wonach die Kirche ein Teil des Heilswerkes Gottes ist, sinngleich mit der biblischen „oikonomia“, der göttlichen Ordnung der Welt. So besagt es nichts anderes, als dass die katholische Kirche zur göttlichen Heilsordnung der Welt gehöre, also ein Werk Gottes sei. Jesus sagte, sein Reich sei nicht von dieser Welt und er wolle keine Kirche gründen. Der Pontifex aber, in seinem mit Sünden behafteten männlichen Körper, sieht sich als Gottes menschlicher Stellvertreter, dessen Reich und seine Kirche von dieser Welt sind.
Der Publizist Karlheinz Deschner sagt:
 „Wer immer wieder Abweichungen vom Evangelium beklagt, verkennt, dass Jesus und seine Jünger theologisch noch in den Kinderschuhen steckten und erst viel später die Päpste deutlich zu sagen vermochten, was der Erlöser und seine Apostel eigentlich gemeint, was sie vielleicht nicht so gesagt oder ganz anders gesagt oder überhaupt nicht gesagt haben, weil sie es noch nicht besser oder gar nicht sagen konnten, doch sicher sagen wollten und auch gesagt hätten, wären sie schon so schlau gewesen wie die Päpste“.
Und: „Kirche – eine Praxis, die krank macht, um heilen zu können; die in Nöten hilft, die man ohne sie gar nicht hätte; das Gängeln derer, die noch glauben, durch jene, die es nicht mehr tun“.

20.09.2011

Die FDP kann auch anders

Jetzt reden alle vom "FDP-Debakel". Diese Partei erhielt bei den Berliner Wahlen am 18.9.11 weniger Stimmen als die NPD. FDP-Vorsitzender und Wirtschaftsminister Philipp Rösler sagte laut Pressemeldungen dazu: "Es ist unbestritten vielleicht die schwierigste Situation für die FDP seit ihrem Bestehen". Sicher, es kann immer noch härter kommen, aber wie sagte der vormalige Parteichef und jetztige Außenminister Guido Westerwelle im Mai 2010 vor den Wahlen in Nordrhein-Westfalen: "Eine Partei ist dann in einer Krise, wenn sie nicht mehr weiß, was sie will. Und wir wissen, was wir wollen." Die FDP wusste immer, was sie wollte: eine "Neuausrichtung des Sozialstaats", nämlich eine Gesellschaft der Taschengeldempfänger. Die Mehrheit der Wähler will das nicht mehr.
Einen äußerst nützlichen und aktualisierten Kurz-Beitrag zur Geschichte der FDP verfasste 2010 Otto Köhler (Journalist, schreibt für die Tageszeitung junge Welt und die Wochenzeitung Freitag, außerdem für die Zweiwochenschrift Ossietzky, die er auch mit herausgibt), der zur Pflichtlektüre im Geschichtsunterricht an unseren Schulen gehören sollte.
Der Beitrag erschien in der "jungen welt", die uns seine Verbreitung auf diesem Weg hoffentlich nicht verübelt.
Der Artikel ist hier zu bekommen:

18.09.2011

"Aufruf für die Einrichtung einer Parlamentarischen Versammlung bei den Vereinten Nationen"

Die Kampagne für die Einrichtung eines UN-Parlaments ist ein globales Netzwerk von Abgeordneten und Nicht-Regierungs-Organisationen, die sich für eine Bürgervertretung bei den Vereinten Nationen einsetzen. Mehr lesen
Eine Parlamentarische Versammlung bei den Vereinten Nationen - auf englisch "United Nations Parliamentary Assembly" (UNPA) - wäre das erste parlamentarische Gremium, das die Bürger der Welt in den Vereinten Nationen repräsentieren würde. Eine UNPA wird als erster praktischer Schritt auf dem Weg zu dem langfristigen Ziel eines Weltparlaments angesehen.
Eine beratende parlamentarische Versammlung bei der UN würde andere UN-Organe wie den Sicherheitsrat oder die UN-Generalsversammlung nicht ersetzen. Sie wäre vielmehr eine zusätzliche Institution, um Parlamentarierinnen und Parlamentarier wirksamer an der Gestaltung der Globalisierung zu beteiligen.
Mehr Infos: http://www.kdun.org/de/ und http://de.unpacampaign.org/index.php
Den Aufruf unterstützen/unterschreiben: http://de.unpacampaign.org/endorse/

10.09.2011

"Neustart im Kopf"

Eine wichtige Sendung auf ARTE, fast eine Stunde lang. Diese wissenschaftlichen Erkenntnisse sollte man versuchen zu nutzen - künftig vor allem im Vorfeld einer angestrebten Politikerkarriere:

"Der Psychiater Norman Doidge über die Fähigkeit des menschlichen Gehirns, sich nach physischen Schäden umzuorganisieren ... was ist mit Patienten, deren Leiden nicht physisch, sondern seelisch bedingt sind? Diese Leiden haben häufig mit der sogenannten neuronalen Plastizität zu tun, also der Eigenschaft von Synapsen, Nervenzellen oder ganzen Hirnarealen, sich in Abhängigkeit von ihrer Verwendung in ihren Eigenschaften zu verändern. Diese Erkenntnis eröffnet heute völlig neue und weitreichende Therapiefelder und gibt Patienten, die an Zwangsstörungen, posttraumatischen Stresserscheinungen und sogar Schizophrenie leiden, neue Hoffnung auf Heilung."

08.09.2011

IG Metall plädiert für Aufrüstung und "deutsche Systemführerschaft"

Arbeiter und Angestellte in deutschen Rüstungsfirmen produzieren schon lange wieder für Kriege. Die Gewerkschaften, allen voran die IG MEtall, äußerten sich öffentlich bislang stets als friedensliebend und pazifistisch. So gedenkt der DGB und mit ihm einige Einzelgewerkschaften jährlich am 1. September dem "Anti-Kriegs- und Weltfriedenstag" anlässlich des Beginns des 2. Weltkriegs.
"Arbeitserhalt und -beschaffung" ist immer das beherrschende Motiv der Gewerkschaftsbewegung gewesen. Und so wundert das schizoide Plädoyer des Vorstands der IG Metall und seines "Arbeitskreises Wehrtechnik und Arbeitsplätze" in einer aktuellen Studie keineswegs. So offen war dies bislang allerdings nicht zu hören bzw. zu lesen gewesen.
Dort heißt es u.a.: die "Einsatzfähigkeit" der Kriegsmarine gegen die "Bedrohung des freien Warenverkehrs" sei  rüstungspolitisch sicherzustellen; die "Exportfähigkeit" deutscher Waffen sei zu gewährleisten. Die "Hoffnungen in der Branche" zielten auf "Wachstumsmärkte außerhalb Europas"; verwiesen wird auf die von "einigen Schwellenländern" geplanten "milliardenschweren Beschaffungen". Um bei diesem "Rennen" zum Zuge zu kommen, müssten die "wehrtechnischen Kernfähigkeiten" der deutschen Wirtschaft ausgebaut und vertieft werden, heißt es: Es gelte, die "Entwicklung neuer Produkte für neue Märkte zu beschleunigen".
Quellen: 

Papst-Rede vorab anonym veröffentlicht ?!

Nein, diese Rede hat er nicht gehalten. Er hätte wohl gerne, wenn er es sich hätte erlauben können. Anonym erreichte uns diese Rede; womöglich von einem vatikanischen Dissidenten in die Welt gesetzt: "Ein Ghostwriter spricht für den Papst - Die Rede im Deutschen Bundestag".