Ob man gläubig ist oder nicht, man muss es zur Kenntnis
nehmen: Dieser Papst spricht für alle, die arm, unterdrückt, enteignet und
geschunden sind. Unsere Medien verschweigen seine Worte – Worte, die nicht
verhallten sollten:
„Man kann den Skandal der Armut nicht bekämpfen, indem man
Besänftigungsstrategien entwickelt, die nur beruhigen und die Armen zu domestizierten,
harmlosen Kreaturen machen sollen. Wie traurig ist es zu sehen, wenn mit
angeblich altruistischen Taten die anderen zur Passivität verleitet werden,
oder schlimmer, wenn sich dahinter Geschäfts- oder Privatinteressen verbergen.
Solche Menschen würde Jesus Heuchler nennen. Wie schön ist es dagegen, wenn wir
sehen, wie ganze Völker, vor allem ihre ärmsten Angehörigen und die
Jugendlichen sich in Bewegung setzen. Ja, da spürt man den Wind der Verheißung,
der die Hoffnung auf eine bessere Welt wieder aufleben lässt. Dieser Wind soll
zu einem Sturm der Hoffnung werden. Das ist mein Wunsch … wir stecken mitten im
dritten Weltkrieg, allerdings in einem Krieg in Raten. Es gibt
Wirtschaftssysteme, die um überleben zu können, Krieg führen müssen. Also
produzieren und verkaufen sie Waffen. So werden die Bilanzen jener Wirtschaftssysteme
saniert, die den Menschen zu Füßen des Götzen Geld opfern. Man denkt weder an
die hungernden Kinder in den Flüchtlingslagern, noch an die Zwangsumsiedlungen,
weder an die zerstörten Wohnungen, noch an die im Keim erstickten
Menschenleben. Wie viel Leid! Wie viel Zerstörung! Wie viel Schmerz! Heute,
liebe Brüder und Schwestern, steigt in allen Teilen der Erde, in allen Völkern,
in jedem Herzen und in den Sozialen Bewegungen der Schrei nach Frieden auf: Nie
wieder Krieg!“
Die ganze Rede des Papstes Franziskus, gehalten vor den
Teilnehmern am Welttreffen der Sozialen Bewegungen in der Alten Synodenaula,
Rom, Dienstag 28. Oktober 2014, ist hier nachzulesen: www.itpol.de/?p=1491