Aus einem Interview mit Patricia Mary McKenna, ehemalige
EU-Parlamentariern der Grünen aus Irland, heute Präsidentin der Europeans
United for Democracy. Quelle: http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2015/06/26/eu-will-militaerische-strukturen-gegen-die-buerger-aufbauen
26.06.2015
Die Macht den Bürgern vorenthalten
» Die NATO-Partnerschaft für den Frieden (PfP – Partnership
for Peace) wurde speziell konzipiert, um jene Nationen an Bord zu bringen, die
zurückhaltend waren, der NATO beizutreten. W. Perry und A. Carter, die Köpfe
hinter der PfP, sagen in ihrem Buch „Preventive Peace“: „Das Ziel einer
erneuerten Partnerschaft für den Frieden sollte die Erfahrung sein, der
Partnerschaft so nah wie möglich zu kommen, in der militärischen Praxis und in
der Erfahrung der Mitgliedschaft in der NATO. Die Partnerschaft für den Frieden
kombiniert Übungen und andere militärische Aktivitäten und sollte vom früheren
Fokus auf Friedenssicherung und humanitäre Operation zu wahren Kampfhandlungen
fortschreiten“. PfP ist ein wesentlicher Baustein in der Europäischen
Sicherheits- und Verteidigungsidentität geworden, was die „schnelle Eingreiftruppe“
der EU dies aktuell zeigt … Die Europäische Verteidigung-Agency (EDA), eine
Agentur, die nach zwei Jahrzehnten Lobbyarbeit von Europas militärischer
Industrie etabliert worden ist … macht Gewinne aus Kriegen und
Kriegsvorbereitungen, und zu ihr gehören die einflussreichsten
industriellen Interessen in Europa … Kampfeinheiten wurden bereits eingerichtet.
Jede ist in der Lage, rasch 1.500 Mann aus verschiedenen Mitgliedsstaaten nach
dem Rotationsprinzip bereitzustellen … Insgesamt betrugen die Militärausgaben
in den EU-Ländern 194 Milliarden Euro im Jahr 2010, das ist mehr als im
Jahr 2001 … Der EU und unsere Politiker haben sich zusammengeschlossen, um
sicherzustellen, dass die Macht den Bürgern vorenthalten wird. «
25.06.2015
Die Todesstrafe wird exekutiert - überall
Michelle Obama: „Mein Mann, Barack Obama, hat mehr
muslimische Mädchen getötet als Boko Haram je umgebracht hat“ … Mit dem
Lissabon-Vertrag hat die europäische Union die Todesstrafe unter gewissen
Umständen wieder eingeführt. Nämlich im Fall wenn es in Europa wieder zu gären
beginnt. Im Kleingeschriebenen dieses Vertrages von Lissabon wird für
Aufständische in der EU die Todesstrafe wieder gestattet. Die Todesstrafe ist
erlaubt, wenn es erforderlich ist "einen Aufruhr oder Aufstand rechtmässig
niederzuschlagen" Siehe Amtsblatt der Europäischen Union, C 303/ 1 zu
Artikel 2 Recht auf Leben … Derzeit gibt es rund 1.000 Drohnen-Piloten in der
U.S. Air Force, die dort unter der Bezeichnung "18X" (1) geführt
werden. Das sind moderne Henker … Die Drohnenoperationen werden auch von
Deutschland aus geführt, mit dem stillen Einverständnis der deutschen
christlichen und sozialdemokratischen Regierungskoalition, obwohl die
Bundesrepublik die Todesstrafe längst abgeschafft hat … Auch in Frankreich, in
der Wiege der Menschenrechte, werden aussergerichtliche Tötungen vom Staat
angeordnet, wie der Journalist Vincent Nouzille kürzlich in seinem Buch
dokumentierte … Nouzille dokumentiert in seinem Buch, dass gerade unter dem
„Sozialisten“ François Hollande die geheimen Tötungen stark zugenommen haben.
Heinrich Frei, Architekt in Zürich, geb. 1941, ist in der
Schweiz an verschiedenen friedenspolitischen Initiativen beteiligt. Mitarbeit
bei Swisso Kalmo (www.swisso-kalmo.ch),
eine Organisation, die medizinische Projekte in Somalia unterstützt. Er
schreibt gelegentlich aufklärende Artikel für die NRhZ: www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=21681
10.06.2015
Außenpolitik war und ist Kampf um Rohstoffe
Der Historiker Daniele Ganser über den Kampf um Rohstoffe
und Absatzmärkte und Auswege aus der Gewaltspirale: » US-Geostrategen wie
George Friedman vom Think Tank Stratfor haben in diesem Jahr gefordert, dass
diese Taktik, welche schon den Iran stark beschädigte, auch heute wieder
angewandt werden soll: "Die USA können als Imperium nicht andauernd in
Eurasien intervenieren", so Friedman in einem Vortrag in Chicago im
Februar 2015. "Denn die USA sind nicht in der Lage, ganz Eurasien zu
besetzen. In dem Moment, indem wir einen Stiefel auf europäischen Boden setzen,
sind wir aufgrund der demografischen Unterschiede zahlenmäßig total
unterlegen." Daher gehe es darum, in Eurasien zerstrittene Mächte zu
unterstützen und zum Beispiel einen Keil zwischen Deutschland und Russland zu
treiben um beide zu schwächen. "Auch die Briten haben damals nicht Indien
besetzt, sondern einzelne indische Staaten gegeneinander aufgehetzt",
erklärte Friedman.
Die USA sprechen heute ziemlich offen über diese fast
diabolischen Techniken der Macht, nur hört man davon selten was bei uns im
Fernsehen. Friedman sagte: "Ich empfehle eine Technik, die von Präsident
Ronald Reagan eingesetzt wurde gegen Iran und Irak: Er unterstützte beide
Kriegsparteien! Dann haben sie gegeneinander und nicht gegen uns gekämpft. Das
war zynisch und amoralisch. Aber es funktionierte." … Durch die Ukraine
laufen Gaspipelines, die Europa versorgen. Russland gehört neben Saudi-Arabien
und den USA zu den größten Produzenten von Erdöl und Erdgas. Man muss auch beim
Krieg in der Ukraine nicht lange suchen, bis man den Bezug zu den Rohstoffen
und Wirtschaftskriegen gefunden hat. Außenpolitik war und ist Kampf um
Rohstoffe und Absatzmärkte. Aber in den Medien werden diese Hintergründe nicht
ausgeleuchtet. «
Daniele Ganser (Dr. phil.) ist Schweizer Historiker,
spezialisiert auf Zeitgeschichte seit 1945 und Internationale Politik. Seine Forschungsschwerpunkte
sind Friedensforschung, Geostrategie, verdeckte Kriegsführung, Ressourcenkämpfe
und Wirtschaftspolitik. Er unterrichtet an der Universität St. Gallen (HSG) zur
Geschichte und Zukunft von Energiesystemen und an der Universität Basel im
Nachdiplomstudium Konfliktanalysen zum globalen Kampf ums Erdöl. Er leitet das Swiss Institute for Peace and Energy Research
(SIPER) in Basel.
Quelle und das ganze Interview: www.heise.de/tp/artikel/45/45127/1.html
07.06.2015
Simulative Demokratie
"In Elmau wird nur ein Marionettentheater aufgeführt". Kurze Zitate aus einem SZ-Interview mit Jean Ziegler, der die
Weltproblematik mit zugespitzten Thesen bloßlegt: „Wenn das transatlantische
Handelsabkommen TTIP durchkommt, dann ist es vorbei mit der Demokratie. Es gibt
keinen Grund, warum die Demokratie in Europa, dieser kleinen, Asien
vorgelagerten Insel mit einer unglaublichen Geschichte, dass die Demokratie
hier ewig ist … Jetzt sagt Unicef, dass 11,8 Prozent der Kinder unter zehn
Jahren in Spanien permanent unterernährt sind. In Spanien! Das ist der
Dschungel, und der Dschungel schreitet auf Europa fort … Die G7, das sind
nur die Befehlsempfänger und ihre Befehle bekommen sie von den Konzernen …
Das Problem ist die simulative Demokratie. Die baut eine Kulisse auf, die
zeigen soll: Hier treffen sich die mächtigsten Staaten. Doch die Macht ist bei
den Konzernen … Klar, die reden miteinander. Auch über Veränderung. Aber
nur an der Oberfläche. An den Strukturen verändern die nichts … Trotzdem sehe
ich, dass die Mobilisierung der Öffentlichkeit groß ist. Die Vernetzung ist so
hilfreich für den Aufstand des Gewissens. Die Solidaritätsbewegung wächst
rasend schnell … Die Herrschaftsideologie ist ein absolut homogenes
Konstrukt. Das sind keine Trottel, die das propagieren. Aber sie liegen falsch.
Denn es gibt nur ein Subjekt der Geschichte. Das ist der Mensch. Kollektiv und
individuell. Es gibt keine überdeterminierte neue Ordnung. Der Neoliberalismus
ist nichts als neuer Obskurantismus … Es hat sich viel getan. Es gibt
unglaubliche Fortschritte. Schauen Sie sich die Zivilgesellschaft an: was da
passiert an Bewusstseinsbildung. Früher wurden unsere Positionen von kaum
jemandem vertreten. Gott hat keine anderen Hände als die unseren, hat der
französische Schriftsteller Georges Bernanos gesagt. Wir müssen diese
kannibalische Weltordnung beenden, sonst tut es keiner … Das
anthropologische Zerrbild des Menschen, der seine Ketten mit Freude trägt, ist
falsch. Wir stehen an der Schwelle zum Aufstand. Das kann sehr
schnell gehen.“
Das SZ-Interview mit
Jean Ziegler: www.sueddeutsche.de/politik/globalisierungskritiker-jean-ziegler-in-elmau-wird-nur-ein-marionettentheater-aufgefuehrt-1.2506187
Sein letztes Buch: "Ändere die Welt! Warum wir die
kannibalische Weltordnung stürzen müssen", C. Bertelsmann Verlag, 288 Seiten, ISBN: 978-3-570-10256-5,
€ 19,99
06.06.2015
Aufstand der Zivilgesellschaft
„… die neue
planetarische Zivilgesellschaft besteht aus vielen verschiedenen
sektoriellen Widerstandsfronten gegen die herrschende kannibalische
Weltordnung. Das sind soziale Bewegungen, die plötzlich, geradezu mysteriös
aufgetreten sind. Zum Beispiel die Attac-Bewegung gegen das spekulative
Finanzkapital. Sie wurde vor elf Jahren in der Technischen Universität in
Berlin gegründet. Heute ist Attac eine Macht. Die Greenpeace-Bewegung ebenso
wie die Frauenbewegung. Oder die Via Campesina – 142 Millionen Pächter,
Kleinbauern, Taglöhner von Honduras bis Indonesien, die gegen den Landraub
durch die Konzerne in Afrika und in Südasien kämpfen. Die finden sich einmal im
Jahr zusammen, im Weltsozialforum. Diese Bewegungen gehorchen keiner
Parteilinie, keinem Zentralkomitee, sondern nur dem moralischen Imperativ … Wenn
nämlich der raubtierkapitalistische Dschungel die Oberhand gewinnt, wenn es so
weitergeht mit Willkürherrschaft, unglaublicher Monopolisierung der
Vermögenswerte und dem Massensterben, dann ist diese Weltordnung irgendwann am
Ende. Dann geht die Demokratie kaputt, dann ist die Aufklärung am Ende, dann
wird es auch uns nicht geben, außer vielleicht noch im Museum … das Problem
ist, dass viele von uns an die eigene Ohnmacht glauben. Das haben uns die
Kommunikationsfritzen des Neoliberalismus so eingeredet. Aber das ist ja nicht
überall der Fall. Deutschland ist die lebendigste Demokratie in Europa, die
drittgrößte Wirtschaftsmacht weltweit. Da gibt es keine Ohnmacht. Das
Grundgesetz gibt uns die demokratischen Waffen in die Hand, um die Mechanismen,
die die Welt verwüsten, zu brechen … Es kann alles falsch laufen, die schlimmsten
Sachen können passieren … Was die Menschen aus der Freiheit machen, ist das
Mysterium der Geschichte. Das kann keiner voraussagen … Ich glaube an den
Aufstand des Gewissens.“
Aus einem Interview
von Jakob Augstein, Herausgeber des „Freitag“, mit Jean Ziegler, Schweizer
Soziologe, Publizist und im Beratenden Ausschuss des Menschenrechtsrats der UN
und im Beirat der Bürger- und Menschenrechtsorganisation Business Crime Control: www.freitag.de/autoren/der-freitag/ich-glaube-an-den-aufstand-des-gewissens
„Bündnisse werden immer
wichtiger, um politisch Einfluss zu nehmen. Wir sind daher in den
vergangenen Jahren auch verstärkt gemeinsam mit anderen aktiv geworden. Als
Beispiel sei hier die Kampagne »Umfairteilen« genannt oder das Bündnis für eine
sozial gerechte Energiewende. Aktuell arbeiten wir mit vielen Partnern darauf
hin, dass die Basis unserer Gesellschaft nicht durch internationale
Handelsabkommen wie derzeit vor allem durch TTIP untergraben wird. Bündnisse
sind gut und wichtig, um sich Gehör zu verschaffen und vor allem, um sich nicht
gegeneinander ausspielen zu lassen. Wir müssen Zivilgesellschaft stärker als
Partnerschaft zwar unterschiedlicher, im weiten Teilen sich aber
überschneidender Interessen denken. Dieser Verständigungsprozess ist von
ungeheurer Bedeutung, und in ihm steckt großes Potential.“
Aus einem Interview
mit Christian Woltering, Referent für fachpolitische Grundsatzfragen beim
Paritätischen Wohlfahrtsverband – Gesamtverband: www.jungewelt.de/2015/06-06/011.php
Spaltertätigkeit,
Verwirrungskommunikation und Demokratieabbau heißen deshalb die kraftvollen
Gegenstrategien der Machtzentralen.
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