12.11.2016

Terror – Kriege – Weltkrieg?

Seit 25 Jahren führen NATO-Länder Krieg gegen die arabisch-islamische Welt. Zum Einsatz kommen Bodentruppen, das gesamte Waffenarsenal der Luft- und Seestreitkräfte sowie – seit Obama zunehmend – unbemannte Flugkörper, sogenannte Drohnen. Das Einsatzgebiet in diesem „Krieg gegen den Terror“ reicht dabei von Afghanistan und Pakistan über Jemen, den Irak, Syrien, den Libanon und Libyen bis nach Westafrika ...
Die Internationale Vereinigung der Ärzte gegen den Atomkrieg hat eine Studie veröffentlicht, in der die geschätzte Opferzahl dieses „Krieges gegen den Terror“ 1,3 Millionen Menschen beträgt; die Verletzten- und Vertriebenenzahlen sind dabei noch nicht eingerechnet. Diese Millionen von Menschen haben Verwandte, Freunde, Kinder und Eltern, die den Verlust ihrer Liebsten beklagen.
Wer kann da glauben, die Welt wäre mit dem „Krieg gegen den Terror“ sicherer geworden? Das Gegenteil ist der Fall: Im Nahen Osten nimmt der Hass auf den Westen mit jedem Drohnenmord zu. Und die oft kulturell entwurzelte und sozial deprivierte zweite, dritte Generation muslimischer Bewohner in den Vororten der westlichen Metropolen fügen sich in diesen Hass ein. Die Terroranschläge im Westen sind der Krieg der Rächer jener Toten, die der Westen täglich produziert.
Der „Krieg gegen den Terror“ ist Terror und erzeugt Gegenterror. Das müsste eigentlich jedem einleuchten, der die Weltszenerie in den vergangenen 25 Jahren beobachtet hat. Schon die Entlarvung der Propagandasprache wäre eine lohnende Aufgabe für jede und jeden, der die Kriegslügen nicht mehr erträgt. Damit kann schon im täglichen Gespräch mit Nachbarn, Freunden und Verwandten begonnen werden.
Aus einem Interview mit Hannes Hofbauer, Publizist und Verleger.

Quelle: www.hintergrund.de/201611084146/globales/kriege/der-nahe-osten-brennt.html

Die Versteinerung der Herzen

"Vielleicht wacht nun auch die europäische Sozialdemokratie wieder auf, wenn sie sieht, wie es ausgeht, wenn man immer nur ein Prozent der Gesellschaft bedient, in den Arsch kriecht und immer reicher macht? ... Unter unseren Augen entsteht ein durch und durch kapitalistischer Menschentyp, der zur Einfühlung in andere unfähig und dessen Innenwelt eine einzige Gletscherlandschaft ist. Was heute noch als »Psychopathie« diagnostiziert und pathologisiert wird, droht, wenn sich die Verhältnisse nicht grundlegend ändern, in einer nicht allzu fernen Zukunft zur Normalität und zum hegemonialen Sozialcharakter zu werden ... Der Tauschwert ist seinem Wesen nach grenzenlos, wie schon Aristoteles erkannt hat. Der Kapitalismus, der sich aus ihm entwickelt, ist ein System, das in ständiger Bewegung sein muss, ständige Überschreitung und das Niederreißen aller Begrenzungen gehören zu seinem Wesen ... Die Eigenschaften und Fähigkeiten, die wir für die eigentlich menschlichen halten, bedürfen der äußeren Stützung. Auch und gerade aus diesem Grund brauchen wir, solange wir unter kapitalistischen Bedingungen leben, einen voll entfalteten und handlungsfähigen Sozialstaat ... Er fördert in den Phasen, wo er nicht nur propagiert, sondern praktiziert und gelebt wird, Tugenden wie Pflichtgefühl, Verantwortungsbewusstsein, gegenseitige Hilfe und Solidarität. Umgekehrt begünstigt seine Schleifung die in der Grundstruktur der kapitalistischen Gesellschaft verankerten Tendenzen zu Aggression, Feindseligkeit und zwischenmenschlicher Gleichgültigkeit ... In Krisenzeiten wachsen Gleichgültigkeit und Kälte umso nachdrücklicher, je verdunkelter die Perspektiven der Krisenlösung sind. Wo sich aber der »Kältestrom« (Ernst Bloch) verbreitert, sind in der Regel auch die Brandfackeln nicht weit ... Kälte- und Wärmeströme entspringen dem Zentrum der Gesellschaft; was an den Rändern passiert, ist davon abgeleitet. Deswegen benötigen wir eine solidarische Ökonomie, ... deren Ziel nicht der Profit, sondern die Befriedigung menschlicher Bedürfnisse ist.“
Aus einem Essay von Götz Eisenberg, Sozialwissenschaftler und Publizist

07.11.2016

Terroranschläge – Eine Antwort auf die Kriege des Westens?

Albrecht Müller(nachdenkseiten.de) berichtet über selbst verursachten Terror, über Medienpropaganda und Manipulation, über die tatsächlichen Interessen und Kriegsgründe des Westens in der arabischen Welt, über Regimechangeaußenpolitik und über vorbildliche Friedenspolitik der Vergangenheit, die in der heutigen Zeit wieder angewendet werden sollte!
Hat der Westen mit den Kriegen in Afghanistan, im Irak, in Libyen, in Syrien usw. nicht nur die Flüchtlingsstränge, sondern auch die Terroranschläge bei uns provoziert?
Sind die Kriege, bei denen unzählige Zivilisten getötet werden, nicht auch Terror und was haben sie mit den Selbstmordanschlägen gemein?
Würde Deutschland wirksamer den Terror bekämpfen, indem es die Beteiligung an den einschlägigen Kriegen beendet?
Nie wieder Krieg - Eine Forderung, die immer noch gelten sollte?
45-Min.-Video: https://vimeo.com/190337480