25.11.2017

Das freie Spiel der KI-Systeme

Wir befinden uns jedenfalls nicht nur mitten in einem nuklearen Rüstungslauf, sondern auch in einem, in dem der Staat die Nase bei der Entwicklung von Drohnen oder Raketen vorne hat, die in kurzer Zeit mit Überschallgeschwindigkeit ein Ziel irgendwo auf der Welt treffen können, also die Drohung eines Gobal Strike umsetzen kann. Vermutlich liegen die USA mittlerweile zurück, während Russland und China weiter in der Entwicklung sein könnten. Hochgefährlich ist die Entwicklung, weil die Vorwarnzeiten immer geringer werden, also die Reaktionszeit immer kürzer wird. Im Prinzip nähert man sich dem maschinellen Börsenaktivitäten in Millisekunden, die einen menschlichen Eingriff oder auch eine Überlegung unterbinden, weil das zu viel Zeit kosten würde. Die Zeitverkürzung erzwingt eine Autonomie der Systeme, in deren zwar von Menschen entwickeltem Kalkül diese aber keine Rolle mehr spielen dürfen. In gewisser Weise folgt technisch auf das freie Spiel der Marktkräfte das freie Spiel der KI-Systeme, die im Bruchteil von Minuten oder Sekunden entscheiden müssen, wie auf einen vermuteten Angriff reagiert werden muss.
Quelle: https://www.heise.de/tp/features/Wettruesten-bei-Hyperschall-Raketen-und-Fluggeraeten-3900868.html
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23.11.2017

Opferrolle als Voraussetzung einer Mobilmachung der Truppen

Bundeskanzlerin Merkel ...: „Die Zeiten, in denen wir uns auf andere völlig verlassen konnten, die sind ein Stück weit vorbei. Das habe ich in den letzten Tagen erlebt. Und deshalb kann ich nur sagen: Wir Europäer müssen unser Schicksal wirklich in unsere eigene Hand nehmen. Natürlich in Freundschaft mit den Vereinigten Staaten von Amerika.“ ... Der Zeitpunkt für die neue Initiative in der militärischen Zusammenarbeit war günstig gewählt, entspricht sie doch einem gewachsenen Sicherheitsbedürfnis unter den europäischen Bevölkerungen. Der reale Terrorismus aber auch die von Politik und Medien geschürten Ängste vor einem wieder erstarkenden Russland und vor der neuen Weltmacht China eignen sich hervorragend zur Legitimation einer solchen Politik ... Einmal abgesehen davon, wie groß die hier beschriebenen militärischen Gefahren – etwa des Terrorismus - für die EU wirklich sind, ist bemerkenswert, dass die Autoren der Studie die Europäische Union bzw. ihre Mitgliedsländer nur als Opfer, nicht aber als eigenständig Handelnde sehen, etwa bei der Einkreisung Russlands mittels der Ostausdehnung der NATO, beim militärischen Angriff auf den Irak und Libyen, bei der Intervention in Afghanistan oder bei der Destabilisierung Syriens. Der Status eines Opfers bzw. eines Bedrohten eignet sich eben immer gut für die ideologische Einstimmung als Voraussetzung einer Mobilmachung der Truppen.

18.11.2017

Man schießt deutsch ...

Die EU drängt ihre Mitglieder zur stetigen Aufstockung ihrer Militäretats und fordert den Ausbau der Verkehrskorridore gemäß den Aufmarschplänen der Streitkräfte. Bei der Notifizierung für die neue "PESCO"-Militärkooperation, die beim heutigen Treffen der EU-Verteidigungsminister erfolgen soll, müssen sich sämtliche teilnehmenden Staaten zur kontinuierlichen Erhöhung ihres Streitkräftehaushalts verpflichten. Die Maßnahme diene dazu, der Union "strategische Autonomie" zu sichern, heißt es erläuternd - militärische Unabhängigkeit von den USA.
Das deutsche Verteidigungsministerium kündigt für Anfang nächster Woche die "Notifizierung" für den Ausbau der EU-Militärkooperation an. Wie das Ministerium mitteilt, werden beim EU-Verteidigungsministertreffen am kommenden Montag "voraussichtlich mehr als 20" EU-Staaten ihre Beteiligung an "PESCO" fest zusagen. Im Rahmen von PESCO soll der Aufbau einer EU-Armee, gegen die sich in einigen EU-Staaten immer noch Widerstand regt, quasi "von unten" in Angriff genommen werden.
Trotz der Hungerblockade Saudi-Arabiens gegen den Jemen setzt Berlin die Aufrüstung der saudischen Küstenwache fort. Zu Monatsbeginn ist ein Frachtschiff mit zwei für Saudi-Arabien bestimmten Patrouillenbooten aus der Ostsee in Richtung Rotes Meer aufgebrochen.
Saudi-Arabien erhält beim Aufbau einer eigenständigen Rüstungsindustrie Unterstützung aus Deutschland. Nachdem der Rheinmetall-Konzern über eine Tochterfirma in Südafrika eine Munitionsfabrik nahe Riad errichtet hat, in der Saudi-Arabien nun Artilleriegeschosse und Bomben für seine Luftwaffe produzieren kann, wird ein Rheinmetall-Manager im kommenden Monat den Vorsitz beim neuen Rüstungskonzern SAMI (Saudi Arabian Military Industries) übernehmen.
Informationen vom 18.11.17 auf www.german-foreign-policy.com

07.11.2017

Stand der Dinge in D

Für Deutschland ist ein neues Logistikzentrum für die Nato im Gespräch. In Hardheim (Neckar-Odenwald-Kreis) entsteht zurzeit ein NATO-Gefechtsstand zur Koordinierung multinationaler Spezialeinsätze. Zum 1. Oktober dieses Jahres wird dort eine neue Stabs- und Führungsunterstützungskompanie einziehen. Diese Einheit wird dem Kommando Spezialkräfte (KSK) unterstellt sein. Die Hauptaufgabe dieser neuen Einheit wird die Bereitstellung eines Gefechtsstands sein, in dem ab 2020 ein NATO Special Operations Component Command (SOCC) multinationale Spezialeinsätze koordinieren soll.
Ramstein ist das Europa und – Hauptquartier der US-Air Force sowie Kommandobehörde des US Militärs und der NATO. Hier befindet sich die Einsatzzentrale des Raketenabwehrsystems der NATO. Von dort werden die Drohneneinsätze gegen mutmaßliche Terroristen in Afrika, Asien und Arabien geplant und gesteuert. Ramstein ist das US amerikanische Drehkreuz für Fracht- und Truppentransporte. Bis 2007 befanden sich dort 130 Atombomben, die vermutlich abgezogen wurden. Am 8. Und 9. September 2017 demonstrierten in Ramstein viele Menschen gegen den Drohnenkrieg, aber die Gefahr der technischen Revolution auf dem Gebiet der Nuklearwaffen ist noch nicht im Bewusstsein der Menschen angekommen.
Im Fliegerhorst Büchel in der Eifel befinden sich 20 Atomwaffen des Typs B61, die ab 2020 mit B61-12 Bomben modernisierte werden und ggf. durch deutsche Tornado Piloten abgeworfen werden, die bis mindestens 2025 einsatzfähig gehalten werden sollen, denn der neue Eurofighter soll nicht in der Lage sein, Atomwaffen zu tragen.[14] Die neue Waffe ist eine präzise Lenkwaffe, die ihre Ziele punktgenau trifft.[15] Dieser Einsatz wird natürlich von deutschen Soldaten geübt, obwohl Deutschland offiziell keine Atomwaffen besitzt. Das macht nicht nur den Russen Angst, da diese Art von kleineren, treffsicheren Waffen einen Nuklearkrieg erst möglich macht.
Die Bundeswehr wird nach Angaben des SPD-Militärpolitikers in den kommenden Jahren rund 120 Millionen Euro dafür aufwenden, den Fliegerhorst in Büchel zu erneuern. Unter anderem soll die Landebahn mit einem neuen Anflugsystem ausgestattet werden. Parallel zu der Modernisierung in Büchel sollen Nato-Basen in der Türkei (Incirlik) und Italien (Aviano) von den USA neu bestückt werden.“[16] 200 Bomben sind in 5 NATO-Ländern zum Einsatz durch US-Flugzeuge bzw. im Rahmen der nuklearen Teilhabe durch Flugzeuge anderer Staaten stationiert. US-Kernwaffen befinden sich neben Deutschland auch in Belgien, den Niederlanden, Italien und der Türkei.[17]
Brigitte Pick (*1946) studierte in Berlin Geschichte. Von 1969 bis 2005 war sie ohne Unterbrechung im Berliner Schuldienst tätig. 1970 wechselte sie an die Rütli-Schule in Berlin-Neukölln und übernahm deren Leitung 1983. Seit 2005 ist sie im Ruhestand.
Quelle:
http://www.nachdenkseiten.de/?p=40918