"Man stelle sich vor, daß das jährliche wirtschaftliche Wachstum aller
Volkswirtschaften dieses Planeten im Durchschnitt drei Prozent betragen
würde, dann entspräche dies in zehn Jahren einer Steigerung des
Bruttoinlandsprodukts um 34,4 Prozent, in 100 Jahren um 1821,9 Prozent.
Und man stelle sich vor, daß sich dieses Wachstum nur zur Hälfte in
Waren, zur anderen in Dienstleistungen manifestieren würde, so könnte
das in zehn Jahren 17,2 Prozent, in 100 Jahren rund 911 Prozent mehr
Personenkraftwagen, Lastwagen, Flugzeuge ergeben. Entsprechend mehr
Rohstoffe müßten aus immer größeren Tiefen der Erde gefördert werden,
auch durch Erschließung des Meeresgrunds; entsprechend mehr Straßen,
Autobahnen, Häfen, Flughäfen müßten gebaut oder erweitert werden, und
trotz neuer Energiespar- und anderer ökologischer Techniken könnten die
Lärm-, Luft-, Wasser- sowie Klimabelastungen zunehmen – zu schweigen von
den sonstigen Schäden, die heute in der Technikfolgenabschätzung noch
gar keine Beachtung finden. Mit anderen Worten, dem heillosen
Wachstumswahn, dessen tiefste Ursache in der Logik des Kapitals zu
finden ist, stehen natürliche Grenzen des Wirtschaftswachstums entgegen.
Die Bemühungen, künftig Wüsten in Kulturlandschaften zu verwandeln, den
Meeresgrund oder fremde Planeten zu besiedeln, können daran wenig
ändern; sie werden angesichts der in alle Poren der Weltgesellschaft
eingedrungenen Kapitalverwertungsinteressen nur die Schuldenberge und
damit das Elend der Massen vergrößern."
Textausschnitt aus dem Artikel "Arbeitszeitverkürzung ist alternativlos" von Hans See, erschienen in "Ossietzky", 25/2011; http://www.ossietzky.net/25-2011&textfile=1699
Karl Marx sagte es so: "Der Markt muss beständig ausgedehnt werden, so dass seine Zusammenhänge
und die sie regelnden Bedingungen immer mehr die Gestalt eines von den
Produzenten unabhängigen Naturgesetzes annehmen, immer
unkontrollierbarer werden" und "Reichtum ist der Inbegriff aller Gebrauchswerte; aber als immer nur ein
bestimmtes Quantum Geld ist seine quantitative Schranke
im Widerspruch zu seiner Qualität. Es liegt daher in seiner Natur,
beständig über seine eigne Schranke hinauszutreiben: endloser Prozess."
Zitiert von Michael Jäger im Artikel "Das Geld ist der Gott unter den Waren“, bei "der freitag - online"; http://www.freitag.de/alltag/1151-das-geld-ist-der-gott-unter-den-waren
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