Eine menschliche Botschaft an die Welt
Bei einem Angriff der islamistischen al-Shabaab-Miliz auf einen Bus im Nordosten Kenias haben die Angreifer die Passagiere des Busses aufgefordert, sich nach Christen und Muslimen aufzuteilen, um die Christen anschließend zu töten. Die Muslime aber weigerten sich, die Christen auszuliefern, sagte der kenianische Innenminister Joseph Nkaissery … CNN zufolge waren etwa 100 Menschen in dem Bus. Einem Zeugen zufolge sollen die Muslime den Christen geholfen haben, sich auf dem Dach und im Bus zu verstecken. Christlichen Frauen seien Hijabs, also muslimische Verschleierungen, gegeben worden, damit die Terroristen sie für Musliminnen halten. Die Passagiere des Busses waren CNN zufolge mehrheitlich Frauen. Sie sollen die Terroristen aufgefordert haben, sie entweder alle zu töten oder zu verschwinden. Die Terroristen zogen sich daraufhin zurück. "Diese Muslime haben eine sehr wichtige Botschaft der Einheit ausgesandt, indem sie sagten, wir sind alle Kenianer und wir können nicht geteilt werden vom Menschen", sagte Nkaissery.
So ist es, ja, wir können nicht geteilt werden vom Menschsein und meine aufrichtige Bewunderung gilt diesen 100 Menschen. Von ihnen dürfen wir lernen. "Mensch unter Menschen zu sein und es auch immer zu bleiben, das ist der SINN des Lebens, das ist seine AUFGABE“, schreibt Fjodor Michailowitsch Dostojewski.
Verbreitet diese Nachricht an alle jene, die uns Menschen teilen wollen in sogenannte Fremde, Andersartige und Feinde: Schützen wir bitte ebenso mutig die Muslime vor den baseballschlägerschwingenden Feiglingen, vor den brandstiftenden Rassisten, vor all jenen, die unsere „christliche Kultur“ bewahren wollen und dabei so wenig Ahnung haben von Kultur wie ein Rassist vom Menschsein. – Quelle: Konstantin Wecker, Liedermacher, auf www.wecker.de/de/weckers-welt/item/684-Von-ihnen-duerfen-wir-lernen.html
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Menschenopfer pflastern ihren Weg.
Bei einem Angriff der islamistischen al-Shabaab-Miliz auf einen Bus im Nordosten Kenias haben die Angreifer die Passagiere des Busses aufgefordert, sich nach Christen und Muslimen aufzuteilen, um die Christen anschließend zu töten. Die Muslime aber weigerten sich, die Christen auszuliefern, sagte der kenianische Innenminister Joseph Nkaissery … CNN zufolge waren etwa 100 Menschen in dem Bus. Einem Zeugen zufolge sollen die Muslime den Christen geholfen haben, sich auf dem Dach und im Bus zu verstecken. Christlichen Frauen seien Hijabs, also muslimische Verschleierungen, gegeben worden, damit die Terroristen sie für Musliminnen halten. Die Passagiere des Busses waren CNN zufolge mehrheitlich Frauen. Sie sollen die Terroristen aufgefordert haben, sie entweder alle zu töten oder zu verschwinden. Die Terroristen zogen sich daraufhin zurück. "Diese Muslime haben eine sehr wichtige Botschaft der Einheit ausgesandt, indem sie sagten, wir sind alle Kenianer und wir können nicht geteilt werden vom Menschen", sagte Nkaissery.
So ist es, ja, wir können nicht geteilt werden vom Menschsein und meine aufrichtige Bewunderung gilt diesen 100 Menschen. Von ihnen dürfen wir lernen. "Mensch unter Menschen zu sein und es auch immer zu bleiben, das ist der SINN des Lebens, das ist seine AUFGABE“, schreibt Fjodor Michailowitsch Dostojewski.
Verbreitet diese Nachricht an alle jene, die uns Menschen teilen wollen in sogenannte Fremde, Andersartige und Feinde: Schützen wir bitte ebenso mutig die Muslime vor den baseballschlägerschwingenden Feiglingen, vor den brandstiftenden Rassisten, vor all jenen, die unsere „christliche Kultur“ bewahren wollen und dabei so wenig Ahnung haben von Kultur wie ein Rassist vom Menschsein. – Quelle: Konstantin Wecker, Liedermacher, auf www.wecker.de/de/weckers-welt/item/684-Von-ihnen-duerfen-wir-lernen.html
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Menschenopfer pflastern ihren Weg.
Während Poroshenko in Paris den „Charlie“ macht, haben in
Xarkow Nazis die Redaktion der Zeitung „Slawjanka“ mit Hakenkreuzen
beschmiert und mit Molotowcocktails beworfen. Die Redaktion ist komplett
abgebrannt, die Redakteure zum Teil schwer verletzt. Die Zeitung äußerte sich
kritisch zu Kiew. Von „Je Suis Slawjanka“ wird man nichts hören, genau wie von
den bisher in der Ostukraine 6, in Syrien 17 und im Gaza Streifen 7 ermordeten
Journalisten. Auch bei dem Massaker in Odessa, bei dem tatsächlich mehr als 100
Menschen verbrannt und tot geschlagen wurden, war nie „Je Suis Odessa“ zu
hören. Es gäbe viele weitere Beispiele zu nennen. Die „westlich orientierten
Ordnungsmächte“ heucheln den Erhalt demokratischer Werte, die sie im
eigenen Land beständig mit Füßen treten und in den Ländern „ihrer“ Ressourcen mit
Waffen bestücken oder gleich selbst mit ihrer Kriegsmaschine zerstören.
Was wäre anders, wären die Pariser Mörder keine sogenannten Gottes-,
sondern westliche Geheimdienst-Krieger gewesen? Anstatt der Frage „Wem nutzt
es?“ nachzugehen, laufen Stammtische und geistige Schlafmützen lieber den
Wölfen im Schafspelz hinterdrein, um ihre Verbohrtheit und Banalität herauszubrüllen. Die Macht der Heuchler gebiert Dummheit. Siegt sie, wie der
Volksmund so fatalistisch meint?
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„Es ist sicher ein wenig unglücklich, so viel Geld zu bezahlen. Aber noch unglücklicher ist es, das Geld nicht zu haben. Aber eigentlich finde ich dieses kapitalistische System gut.“
Bernard Ecclestone, Geschäftsführer der Formel-1-Holding SLEC
(Formula One Group), kommentierte am 6.8. in „Bild“ die Einstellung seines
Bestechungsprozesses gegen die Zahlung von 100 Millionen Dollar (rund 75
Millionen Euro).
Quelle und Artikel: www.heise.de/tp/artikel/41/41650/1.html
Die „Tagesschau“ vom 3.5.: www.ardmediathek.de/das-erste/tagesschau/tagesschau-20-00-uhr?documentId=21115610
Paul Schreyers Medienrecherchen: www.paul-schreyer.de/recherchen.html
Beispiel Venezuela
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Gleichschaltung der Meinungsbildung
» Kritische Zeitgenossen fragen sich gelegentlich, wie die
Gleichschaltung der Meinungsbildung stattfindet. Mit Staunen hören und lesen
wir zum Beispiel von der „Krim-Krise“, wenn die Vorgänge um die Krim und um die
Ukraine gemeint sind. Zum Beispiel taucht immer wieder die Version auf, die
rechtsradikale ukrainische Swoboda sei nur mit der Führung unbedeutender
Ministerien gesegnet: mit Landwirtschaft und Umwelt und dem Job eines
stellvertretenden Ministerpräsidenten. „Doch über viel Einfluss verfügen sie im
Kabinett nicht.“ Über diese und andere Verdrehungen und Einseitigkeiten
berichtet gewohnt scharf blickend Albrecht Müller. Er weist außerdem auf die
Verflechtung von neoliberaler Politik und Medienkonzernen hin. «
Quelle: www.nachdenkseiten.de/?p=21214#more-21214
Quelle: www.nachdenkseiten.de/?p=21214#more-21214
Beispiel Venezuela
Die sozialistische Regierung des kapitalistischen Landes
steht im Kreuzfeuer konservativ- und rechtsgerichteter Politik. Angeblich
befindet sich das Land im Aufruhr und am Rande einer Katastrophe. Stimmt das?
„Der Gucci-Aufstand - Steht das Land wegen der Proteste gegen die Regierung
bald vor dem Kollaps?“ Der britische „Guardian“ wollte sich ein Bild machen und
schickte einen Reporter nach Caracas.
Sein Bericht: www.freitag.de/autoren/der-freitag/der-gucci-aufstand
Der Anti-Demokrat"
„Man tut … gut, das Wirtschaftssystem zu beleuchten, in dem die Gier der Zocker so gut gedeiht, dass sie schließlich auch vor Gesetzesschranken nicht haltmachen … Die Erklärung, Hoeneß sei ein Egoist, der sich über das Gemeinwohl heimlich belustigt, ist zu simpel. Man muss stattdessen fragen, welche Vorstellung er davon hat und wie sich sein Vergehen damit verträgt. Man stößt dann auf ein Muster, das für viele wohlhabende Bürger charakteristisch ist … In der Demokratie beschließen alle zusammen, was gegeben werden soll. Da kann sich nicht einer ausklinken und über Gaben wie Abgaben aus privater Machtfülle entscheiden. Er wäre bestenfalls ein altruistischer Tyrann. Der Tyrann, der selbstherrlich über seine Gaben verfügt, entscheidet dann auch, die staatlichen Entscheidungen zu unterlaufen … In einer Demokratie, die ihren Namen verdient, würde der Fall Hoeneß zum Anlass genommen, reiche Steuersünder härter zu bestrafen, die Vermögenssteuer endlich einzuführen und darüber hinaus eine Gerechtigkeitsdebatte zu beginnen.“
Michael Jäger: www.freitag.de/autoren/michael-jaeger/der-anti-demokrat
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Aufruf zur Revolte
Eine
Polemik von
Konstantin Wecker und Prinz Chaos II.
Ungehorsam! Zivilcourage! Bürgerpflicht!
Wenn Politik auf dem Firmenparkplatz endet,
ständig neue
Kriegseinsätze drohen und Whistleblower für Ihren Dienst an der
Bürgergesellschaft weggesperrt werden, steigt der Politikverdruss
– nicht nur
in Deutschland. Dabei entstehen gerade jetzt immer mehr Ansätze
für eine neue
interaktive politische Öffentlichkeit.
Konstantin Wecker und Prinz Chaos II. beschäftigen sich als Künstler und politische Aktivisten mit den entmutigenden und ermutigenden Seiten einer brandgefährlichen Situation. In einem rasanten Aufruf voller Wut und Poesie drücken sie aus, was quer durch die politischen Lager von Vielen gedacht, aber nur selten in dieser Klarheit ausgesprochen wird. Ihr Fazit lautet eindeutig: „Duckt Euch nicht! Steht auf! Stellt Euch zornig gegen die Energie der Zerstörung!“
Konstantin Wecker und Prinz Chaos II. beschäftigen sich als Künstler und politische Aktivisten mit den entmutigenden und ermutigenden Seiten einer brandgefährlichen Situation. In einem rasanten Aufruf voller Wut und Poesie drücken sie aus, was quer durch die politischen Lager von Vielen gedacht, aber nur selten in dieser Klarheit ausgesprochen wird. Ihr Fazit lautet eindeutig: „Duckt Euch nicht! Steht auf! Stellt Euch zornig gegen die Energie der Zerstörung!“
Neuerscheinung
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Unter Verletzten - "In der geschlossenen Psychiatrie bleiben ... die Türen offen"
Alexander Dill, ehemaliges Mitglied des Wirtschaftsbeirates
der CSU, schreibt über seinen Besuch bei Gustl Mollath in der Forensischen
Psychiatrie des Bezirkskrankenhauses Bayreuth: „Was er in diesen, rückwirkend
betrachtet möglicherweise letzten Tagen seines Aufenthaltes in der
geschlossenen Psychiatrie über diese sagte, bildet das Zentrum meines Berichtes“.
Ein langer klärender und nachdenklich machender Bericht: www.heise.de/tp/artikel/39/39646/1.html
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„Wären sie schuldfähig, hätten sie für die gleichen Taten
oft nicht mehr als eine Bewährungsstrafe kassiert … die Zahl der im
Maßregelvollzug untergebrachten Straftäter mehr als verdoppelt hat – und die
Zahlen steigen weiter an“ – Oliver Tolmein auf www.freitag.de/autoren/der-freitag/massregel-fuer-die-gesellschaft
„Die Vergreisung der
Republik fördert die innere Sicherheit enorm“ - der Kriminologe Christian
Pfeiffer gegenüber der Nachrichtenagentur dpa über die sinkenden Zahlen
deutscher Strafgefangener.
Grundsatzgedanken über die Normalität des Wahnsinns in unserer Gesellschaft finden sich im Buch des Psychoanalytikers Arno
Gruen: „Der Wahnsinn der Normalität“.
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Gefängnis-, Folter und Terrorstaat
» Den
meisten deutschen Qualitätsmedien ist es nicht einmal eine Meldung wert: Seit
mehr als drei Wochen kämpfen Gefängnisinsassen in Kalifornien gegen
unmenschliche Haftbedingungen. Es dürfte sich um einen der größten
Hungerstreiks in der Geschichte der Vereinigten Staaten handeln. 40
Strafanstalten sind betroffen, zu Beginn hatten sich 30.000 Gefangene der Essensverweigerung
angeschlossen … Während jeder russische oder chinesische Dissident … unabhängig von seinen konkreten
Zielen oder dem wirklichen Grad an Repression … zum Superhelden … wird,
verdienen der "weißen Folter" ausgesetzte Häftlinge in den USA
offenbar keine … Berichterstattung … Etwa 4.500 Gefangene in Kalifornien und um
die 80 000 landesweit befinden sich in den fensterlosen Einzelzellen, viele für
Jahre oder gar Jahrzehnte. Betroffen sind dabei vor allem Häftlinge, denen die
Mitgliedschaft in einer Gang unterstellt wird, oder die wegen politischen Taten
einsitzen … Im Zentrum des derzeitigen Hungerstreiks stehen fünf konkrete
Kernforderungen: Das Ende von Gruppenbestrafungen und behördlicher Willkür, die
Aufhebung des Verratszwangs und der sogenannten Gang-Status-Kriterien, das Ende
der Langzeitisolationshaft, die Versorgung mit angemessener Nahrung und
Einrichtung und Erweiterung der Rechte von Gefangenen mit unbegrenzter
Sicherheitsverwahrung. «
Quelle und Bericht: www.hintergrund.de/201308022736/politik/welt/usa-30-000-haeftlinge-gegen-isolationsfolter.html
Die US-amerikanische
Schriftstellerin Naomi Wolf ist bekannt als politische Aktivistin und hat
bereits einige politik-kritische Bücher veröffentlicht. Im Rahmen des nun
mittlerweile seit Juni andauernden Überwachungsskandals ist besonders ein
Auszug aus ihrem Buch Wie man eine Demokratie zerstört (The End of
America: A Letter of Warning to a Young Patriot) äußerst interessant. Sie
beschreibt darin zehn Schritte, die faschistische Regierungen (oder
Gruppierungen) gehen, um die Freiheit, die Grundrechte und schlussendlich die
Demokratie eines Staates solange zu untregraben, bis sie aufhört zu existieren:
- Ausrufen eines furchterregenden inneren und äußeren Feindes
- Einrichten von Geheimgefängnissen, in denen gefoltert wird
- Entwickeln einer Schlägerkaste oder paramilitärischen Organisation ohne Rechenschaftspflicht gegenüber den Bürgern
- Aufbau eines inneren Überwachungsapparats
- Schikanen gegen Bürgergruppen
- Willkürliche Festnahmen und Entlassungen
- Schlüsselpersonen verfolgen
- Die Presse überwachen
- Alle politischen Dissidenten als Landesverräter behandeln
- Die Herrschaft des Rechts außer Kraft setzen
Zitiert von
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble in einem Interview mit dem Bayrischen Rundfunk: Das Milliarden-Debakel beim Berliner Großflughafen ist keine Verschwendung von Steuergeldern
„Die Bevölkerung
verändert im Laufe eines langen Entscheidungsprozesses oft ihre Einstellung zu
solchen Projekten … Der Lärmschutz ist in Brandenburg ständig, auch durch die
Rechtsprechung, während der Planungszeit und während der Bauzeit von
Berlin-Schönefeld dramatisch verschärft worden – erst jüngst wieder in einem
neuen Urteil. Wir stellen auch höhere Ansprüche als Gesellschaft. Das kann man
nicht als Verschwendung bezeichnen. Das ist falsch.“
„Alle Großprojekte in der Geschichte sind immer viel teurer
geworden als sie am Anfang geplant waren. Manche haben auch lange gedauert. Denken
Sie einmal, wie lange am Kölner Dom gebaut wurde … Natürlich, ich bin dafür,
dass wir Dinge auch ein bisschen schneller machen, und das wird darauf achten,
aber wenn wir so komplizierte Umweltschutz- und Lärmschutz und alles wollen –
das wollen wir ja -, dann werden die Bauprojekte auch immer anspruchsvoller.
Brandschutz zum Beispiel ist ein Riesenthema bei Flugplätzen. Das ist leichter
kritisiert als gemacht.“
„Das Problem fängt eben damit an: Jeder will fliegen, auch
der mit der Altersvorsorge, der will ja auch noch reisen im Alter, aber keiner
will den Fluglärm bei sich haben, sondern lieber woanders. Das ist ja in Berlin
das große Thema, wo man die Flugschneisen macht, so, das ist auch das Problem
beim Stuttgarter Hauptbahnhof, mit allem Respekt, und in München war es beim
Flughafen wahrscheinlich auch … Weil das so ist, müssen wir unseren Mitbürgern wieder
und wieder sagen: Leute, wenn wir fliegen wollen, wenn wir Autofahren wollen,
wenn wir Bahnfahren wollen …, dann müssen wir auch irgendwo die Straßen bauen,
damit gefahren werden kann, und irgendwo die Flugplätze, damit man fliegen
kann, sonst funktioniert es nicht.“
Schneller machen, alles wollen, anspruchsvoller: Das ist leichter
kritisiert als gemacht und wird immer teurer als gedacht. Und, Leute, ihr wollt es doch so. "Das kann man
nicht als Verschwendung bezeichnen. Das ist falsch", sagte Schäuble. Nimmt man's wörtlich, hat er recht: Das ist falsch! -
Aus einem Interview mit dem Publizisten Jürgen Roth über
dubiose Justiz- und Staatspraktiken in Deutschland
Ist Deutschland mittlerweile, wie der Vizepräsident des
Bundeskriminalamts meint, zu einem "selektiven Rechtsstaat"
verkommen?
Jürgen Roth: Selbstverständlich. Wer anderes behauptet, leugnet
die Realität, wobei wir trotzdem immer noch besser aufgestellt sind als die
meisten europäischen demokratischen Länder. Ich habe für das Buch mit über
fünfzig Staatsanwälten, Kriminalisten, Rechtsanwälten und prominenten
Professoren der Justiz gesprochen. Sie alle, von wenigen Ausnahmen abgesehen,
sprechen von einem selektiven Rechtsstaat, einem Zwei-Klassen-Justizsystem. Das
Rechtsstaatsprinzip ist zwar in bestimmten Teilen Deutschlands noch existent,
aber es bröckelt gewaltig. Und genau das ist das Problem. In einem Bundesland,
in Sachsen, scheint es wirklich nur noch ein Schattendasein zu führen. Das
zeige ich ja in allen Varianten am Beispiel des Sachsensumpfes, den es
offiziell natürlich nicht gibt, weil die heute vorhandenen Erkenntnisse von den
Medien schlichtweg geleugnet werden.
Die Finanzämter unterstehen dem Finanzminister der
jeweiligen Länder. Wer politisch unangenehm ist, kann durch direkte oder
indirekte Einflussnahme auf die Finanzämter insbesondere politisch unwilligen
Unternehmen das Leben zur Hölle machen. … Die Schuldenbremse in den Ländern
führt zwangsläufig zu weiteren Kürzungen bei der Justiz und folgerichtig dazu,
dass Recht ein Kostenfaktor wird. Von Gerechtigkeit will ich ja überhaupt nicht
reden. Und das ist politisch gewollt. … ob auf kommunaler, Landes- oder Bundes-
und natürlich der Europaebene. Hier herrschen, in mehr oder weniger
abgeschlossenen elitären Zirkeln, diejenigen Politiker, hohe Justizangehörige
und Wirtschaftsführer, die die Bürger lediglich als Spielmasse betrachten, wo
Gesetze gebrochen werden, wie man es politisch gebrauchen kann und öffentliche
Ämter und Leistungen nur den Pfründen von bestimmten Politikern und Unternehmen
dienen, den modernen Feudalherren. Sie fühlen sich als die wahren Herrscher,
denen der sogenannte Souverän nur noch zujubeln darf. Bereichert euch ist die
Devise dieser sozialen Autisten. Wahlen hin, Wahlen her.
Quelle und das ganze Interview: www.heise.de/tp/artikel/38/38830/1.html
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Status Quo – Aus unterschiedlichen Pressemeldungen kommentarlos zusammengefügt am 30.1.13:
Während die Arbeitslosigkeit in Südeuropa alle Rekorde
bricht, ist sie hierzulande noch relativ niedrig. Dies gilt als Erfolg der
Agenda 2010, die »unsere« Wettbewerbsfähigkeit verbessert hat. Diese Geschichte
wird von den Medien gern verbreitet und scheint viele Menschen in Deutschland
zu überzeugen.
Rund 19 Millionen Menschen sind in den 17 Euro-Ländern ohne
Job. Innerhalb eines Jahres hat sich die Zahl der Arbeitssuchenden um mehr als zwei
Millionen erhöht. In allen 27 EU-Ländern sind mehr als 26 Millionen
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer arbeitslos. Am härtesten betroffen sind die
Länder Spanien und Griechenland, wo mehr als jeder Vierte keine Arbeit hat. Die
Jugendarbeitslosigkeit ist in Spanien mit 56,5 Prozent und in Griechenland mit
57,6 Prozent unerträglich hoch.
Die verfügbaren Haushaltseinkommen schrumpfen und das
Armutsrisiko steigt deutlich. In zwei Dritteln aller EU-Staaten steht den
Menschen heute weniger Geld zur Verfügung als im Jahr 2009. Löhne und Renten
sinken, Vollzeitarbeitsplätze werden durch Leiharbeit, befristete
Arbeitsverträge und Werkverträge immer häufiger ersetzt. Sozialabbau ist
angesagt, damit die Erwartungen der Kapitalbesitzer erfüllt werden. Es ist ein
europaweiter Wettlauf um die Senkung der Steuern und des Lohnniveaus
entstanden. Verantwortlich für diese Entwicklung ist vor allem die Politik,
insbesondere die deutsche Politik.
Fast jeder vierte deutsche Beschäftigte arbeitet inzwischen
zu Dumpinglöhnen, bei den unter 25-jährigen ist es sogar jeder zweite. Mehr als
vier Millionen Beschäftigte erhalten weniger als sieben Euro Stundenlohn
brutto. Unsichere und mies bezahlte Arbeitsverhältnisse breiten sich wie ein
Krebsgeschwür immer weiter aus. Parallel dazu nehmen Stress, psychische und
andere Erkrankungen zu. Zwar haben sich die Profite deutscher Unternehmen durch
die verschärfte Ausbeutung erhöht, was auch die »Wettbewerbsfähigkeit«
verbessert haben mag. Doch den Preis dafür zahlen Lohnabhängige, Arbeitslose
sowie Rentnerinnen und Rentner - in Deutschland und Europa.
Die Zahl der betrieblichen Fehltage aufgrund von Burnout ist
seit 2004 um fast 1.400 Prozent gestiegen. „Die Menschen fühlen sich in ihrem
Leben und bei ihrer Arbeit immer häufiger überfordert“, stellt Prof. Dr. Rainer
Richter, Präsident der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) fest. „Die
psychosozialen Belastungen der modernen Gesellschaft werden erheblich
unterschätzt. Seelisch überlastete Personen erhalten zu spät Beratung sowie
Hilfe und psychisch Kranke zu spät eine Behandlung.“
Im Jahr 2004 fehlten 100 Versicherte 0,6 Tage aufgrund von Burnout, im Jahr 2011 waren es schon neun Tage. Ihr Anteil an allen Fehltagen aufgrund psychischer Erkrankungen ist aber noch gering. Im Jahr 2011 waren 100 Versicherte rund 200 Tage aufgrund seelischer Leiden arbeitsunfähig. Im Vergleich zu psychischen Erkrankungen machen die Ausfälle aufgrund von Burnout also nur 4,5 Prozent der Fehltage aus.
Im Jahr 2004 fehlten 100 Versicherte 0,6 Tage aufgrund von Burnout, im Jahr 2011 waren es schon neun Tage. Ihr Anteil an allen Fehltagen aufgrund psychischer Erkrankungen ist aber noch gering. Im Jahr 2011 waren 100 Versicherte rund 200 Tage aufgrund seelischer Leiden arbeitsunfähig. Im Vergleich zu psychischen Erkrankungen machen die Ausfälle aufgrund von Burnout also nur 4,5 Prozent der Fehltage aus.
Psychische Erkrankungen nahmen um vier Prozent zu und
rückten erstmals auf Platz zwei aller Krankschreibungen.
Deutschland hat von der Einführung des Euro am meisten
profitiert und zusätzliche Marktanteile erobert – auf Kosten seiner europäischen
Partnerländer. Und nun sollen diese ausgebeuteten Länder ihre Schulden durch
erhebliche Sparmaßnahmen abbauen.
Einzelne Volkswirtschaften werden geradezu zerstört durch
die derzeitige Krisenstrategie, die einzig auf Sparprogramme ausgerichtet sei. Die
Folge wird eine noch dramatischer steigende Arbeitslosigkeit und eine massive Migration
innerhalb Europas sein.
Fast alle deutschen Parteien halten ihre potentiellen Wähler
offensichtlich für unsensibel, kritiklos und absolut manipulierbar, wenn sie
die kommenden Bundestagswahlen unter das Motto soziale Gerechtigkeit stellen,
die sie gerne mit Füßen treten, solange es der deutschen Wirtschaftkraft
dienlich ist: Deutschland über alles in der Welt!
Zwei Drittel der Abgeordneten sind sich im Grunde einig. Die
großen Parteien sind sich besonders einig.
Im Sympathie-Ranking steht Verteidigungs- und Kriegsminister
Thomas de Maizière auf Platz zwei hinter Angela Merkel. Und still genießt er
wohl die nicht endenden Spekulationen, er könnte (Kriegs-)Kanzler werden, wenn
Angela Merkel nicht mehr will, vielleicht zur Mitte der nächsten
Legislaturperiode. Oder erst mal Oppositionsführer mit Kanzler-Ambitionen, wenn
die Wahl im September verloren geht.
Das kann funktionieren, weil die Gewöhnung an
Militäreinsätze im öffentlichen Diskurs längst eingesetzt hat. „Ich bin
überzeugt davon, dass aus Wohlstand auch Verantwortung erwächst. Das ist ein
Grundprinzip der sozialen Marktwirtschaft: Eigentum verpflichtet.“ Wer da nicht
weiter zuhört, könnte glatt verpassen, dass nichts anderes gemeint ist als die
„Pflicht“ zur Verteidigung des Wohlstands durch Krieg. In sanften Tönen werden
die Deutschen langsam aber stetig eingestimmt auf eine Zukunft, in der Kriege,
massenhafter Waffenexport und „Veteranentage“ (wie der Verteidigungsminister
sie einführen möchte) als Normalität akzeptiert und nicht mehr grundsätzlich
infrage gestellt werden sollen.
Bereits im Mai 2011 hatte er in seiner Regierungserklärung zur Bundeswehrreform mitgeteilt, künftig müßten bis zu 10000 deutsche Soldaten gleichzeitig eingesetzt werden können. Damit werde es möglich sein, zwei »große« und bis zu sechs »kleine« Interventionen parallel stemmen zu können.
Bereits im Mai 2011 hatte er in seiner Regierungserklärung zur Bundeswehrreform mitgeteilt, künftig müßten bis zu 10000 deutsche Soldaten gleichzeitig eingesetzt werden können. Damit werde es möglich sein, zwei »große« und bis zu sechs »kleine« Interventionen parallel stemmen zu können.
Hierzulande herrscht große Unkenntnis über das, was die
Militärs politisch vorhaben. Aber sie selber konstatieren offen die
Transformation von der Verteidigungsarmee zur weltweit agierenden Einsatzarmee.
Zu diesem Zweck wurden und werden Waffen und Gerät beschafft. Nun geht es an
die Transformation der Gesellschaft
Im letzten Jahr ist die Zahl der Selbstmorde von US-Soldaten
mit 349 Suiziden auf einen neuen Höchststand gestiegen.
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Das gesprungene Hirn - Faschistisch motivierte Helden braucht die UNO?
Sport-Extremist Felix Baumgartner: Gesprungen, um gehört zu
werden.
Der Komponist und Liedermacher Konstantin Wecker kommentiert: „… der
Sport-Extremist Felix Baumgartner nun bewiesen, dass sich das Durchbrechen der
Schallmauer trotz Sturzhelm schädlich auf das darunter liegende Gehirn
auswirkt. ‚Super Felix‘ verkündete – immerhin f-demokratierisch aus dem Himmel
gefallen – der Welt: ‚Du kannst in einer Demokratie nichts bewegen. Wir würden
eine gemäßigte Diktatur brauchen, wo es ein paar Leute aus der Privatwirtschaft
gibt, die sich wirklich auskennen.‘ Die ‚Kronen Zeitung‘ wartete Sonntag mit
der Schlagzeile auf: ‚Mozart, Schwarzenegger – und jetzt er! Teufelskerl!‘ ... Nun
wurde ihm angeboten, Uno-Botschafter für die Jugend zu werden.“
Quelle: http://hinter-den-schlagzeilen.de/2012/10/31/botschafter-einer-gemasigten-diktatur/#more-10315
Die internationale Bedeutung für Österreich schätzt der „Red-Bull“-Extremist
Felix Baumgartner so ein: "Wir haben sehr viel mehr für Österreich getan,
als viele unserer Politiker in den letzten zehn Jahren." Arnold
Schwarzenegger gratulierte, Paulo Coelho ebenso, auch die Nasa. Von
UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon habe er das Angebot erhalten, sich als
UNO-Botschafter für die Jugend zu engagieren - "Das nehme ich an." Mit
seinem Sprung im Kopf möchte er von nun an der Jugend ein Vorbild sein und sie
motivieren. So zu sein wie er? „Aus steuerlichen Gründen“, sagt er, hat er seinen
Wohnort in die Schweiz verlegt. Wegen einer Attacke gegen einen griechischen Lkw-Fahrer
muss er sich zur Zeit vor Gericht verantworten.
Auf seiner kommerziellen Homepage heißt es: „everyone has
limits – not evenryone accepts them!“ Seinen Fans
teilte er mit: „This is what life is all about - Hey everybody check
that out. This is so true and therefore I wanna share this with everybody. You
fall down and you get up - this is how we do it!! Day by day !!! - way to go, Felix“ und „… next
generation Superman-SAVE THE WORLD with a dance!! – cheers, Felix“.
Superhelden fackeln nicht lange, wenn die Welt gerettet
werden muss. Sie tun’s einfach. Leute aus der „energy-drink“-Privatwirtschaft stehen
ihm als gute Freunde und Sponsoren bei diesem Event für unsere Sinne und deren
Geldbeutel zur Seite. Man kann diesen Zustand unserer Gesellschaft bereits als „gemäßigte“
Diktatur bezeichnen. Ihr folgt was?
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Propagandapostkarte 1. Weltkrieg |
2012: Kinder beten für deutsche Soldaten im Einsatz
„Die Klasse 2b der Gemeinschaftsgrundschule
Gummersbach-Bernberg in Nordrhein-Westfalen kooperiert mit der Aktion ‚Schutzengel
für Afghanistan‘ mit der Bundeswehr. Angefangen hat alles im Jahr 2010, als
eine Grundschulklasse in Gummersbach das Thema ‚Menschen in Krisengebieten‘
behandelte … Vor Weihnachten desselben Jahres schickte die damalige Klasse 4 Bilder
von Schutzengeln an deutsche Soldaten ins Camp Marmal nach Mazar-e Sharif in
Afghanistan … Aufgrund der sehr positiven Resonanz aus der Bundeswehr und den Bemühungen
einiger konservativer Politiker wurde ein dauerhafter Kontakt mit der für die
Aktion verantwortlichen Grundschullehrerin Mechthild Sülzer hergestellt …: ‚Jeden
Morgen wird seither bei Unterrichtsbeginn die aktuelle Uhrzeit im Einsatzland
und das dortige Wetter verkündet. Außerdem schließen die Kinder die im Einsatz
befindlichen deutschen Soldaten täglich ins morgendliche Gebet ein‘, heißt es
in einem Bericht
auf der Website der Luftwaffe. Die Luftwaffenunterstützungsgruppe Köln-Wahn
will das Projekt im benachbarten Gummersbach bis 2014 aktiv fördern … Die für
Gummersbach zuständige Bezirksregierung Köln begrüßt aber das Engagement der
Lehrerin.“
Quelle: www.heise.de/tp/blogs/8/152676
Anregungen, sich gegen solche Vereinnahmungen, die rechtlich
mehr als umstritten sind, zu wehren: www.antimilaktionswoche.wordpress.com/
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Gängelung durch die Jobcenter.
Ein unglaublicher und skandalöser Bericht des ALG II-(„Hartz
IV“)-Opfers Johannes Ponader, von Beruf Autor, Regisseur, Schauspieler,
Theaterpädagoge
Auf http://www.xpolitics.de/
heißt es dazu: „Johannes Ponader, der politische Geschäftsführer der
Piratenpartei, ist spektakulär “vom Amt
zurückgetreten” und hat sich in einem bemerkenswerten
Beitrag zugleich als Mann des Volkes profiliert und am eigenen Beispiel den
Unterschied zwischen Sozialhilfe und Grundeinkommen verdeutlicht. Politisch
Interessierten empfehlen wir, sowohl Johannes Ponader als auch seiner
Vorgängerin zu folgen.“
J. Ponaders Bericht erschien
am 4.7.12 in der „FAZ“. Online nachzulesen auf: www.faz.net/aktuell/feuilleton/ein-pirat-zieht-sich-zurueck-ich-gehe-mein-ruecktritt-vom-amt-11809930.html
Eine seiner vielen wichtigen Aussagen im Artikel:
„Kunden, die ihre Rechte kennen, kommen oft zu zweit aufs
Amt, begleiten sich gegenseitig. Insider berichten, das seien etwa zwei Prozent
der Kunden. ‚Wären es fünf bis zehn Prozent‘, so ein Insider ((seiner
Arbeitsagentur)), ‚könnten wir einpacken‘.“
Das sollte sich doch machen lassen!
Der Bundestag hat am Freitag, 29. Juni 2012, dem Fiskalpakt zugestimmt. Die erforderliche Zweidrittelmehrheit wurde damit deutlich übertroffen.
Aus der Rede von Sahra Wagenknecht (DIE LINKE) in der
Plenardebatte über den Europäischen Rettungsschirm ESM am 29. Juni 201:„Das ist der Kern Ihrer Politik: Sie retten nicht den Euro,
sondern Sie retten die Euros der Millionäre. Dann seien Sie wenigstens so
ehrlich und sagen das den Bürgern. Sagen Sie ihnen, dass sich der soziale
Bundesstaat, den das Grundgesetz festschreibt, mit den vorliegenden Verträgen
erledigt hat. Sagen Sie ihnen, dass sie in Zukunft auch in Deutschland ein
Parlament wählen dürfen, das nicht mehr viel zu sagen haben wird; denn auch
Deutschland gehört zu den Ländern, deren Staatsverschuldung weit über dem liegt,
was der Fiskalpakt verlangt. Sagen Sie den Menschen, dass das ein kalter Putsch
gegen das Grundgesetz ist.“
Rainer Brüderle (FDP) wörtlich: "Wir ändern keinen
Grundgesetzartikel, aber wir ändern die innere Verfasstheit unserer
Republik". Davon werde auch das Haushaltsrecht berührt.
"Das, worüber wir heute entscheiden, ist kein Putsch gegen die Verfassung", widersprach Jürgen Trittin (GRÜNE).
Angela Merkel sagte
nach ihrer Rückkehr vom EU-Gipfel in Brüssel, die Zustimmung des Parlaments zum
Rettungsschirm ESM und zum Fiskalpakt sei ein "Signal für Europa".
Das Bundeverfassungsgericht wird entscheiden. Vermutlich mit einem modifizierenden JEIN.
"Blockupy Frankfurt":
Situation 17.5.12 - Frankfurter Occupy-Camp geräumt, demokratische
Versammlungen verboten.
Konstantin Wecker im Gespräch mit der Frankfurter Rundschau:
„Anscheinend ist es wirklich so, dass, wenn es um das
Eingemachte, also um die Finanzmärkte, geht, alle rechtstaatlichen Masken
fallen gelassen werden. …
Wie weit sind wir eigentlich noch wirklich demokratisch,
wenn Geld in einer Art und Weise transferiert wird, dass nur ein bestimmter
Prozentsatz der Menschheit überhaupt etwas davon hat. Und dafür werden die
Grundrechte und alle sozialen Errungenschaften immer mehr eingegrenzt.
Je ärmer die Leute werden, je bedrohter sie in ihren
sozialen Rechten sind, umso mehr neigen sie rassistischen, faschistischen
Ideologien zu. In Griechenland sieht man es deutlich. Und ich habe auch in
Deutschland das Gefühl, das bestimmte Formen von Rassismus plötzlich wieder
Gang und Gäbe sind. Das ist etwas, wo wir höllisch aufpassen müssen. Das haben
wir natürlich dieser völlig wildgewordenen Finanzwirtschaft zu verdanken. …
Es wurden völlig zu Recht den schrecklichen Ideologien, dem
Faschismus, dem Stalinismus, die Toten aufgerechnet. Millionen von Toten. Aber
noch niemand hat es gewagt, die Toten der neoliberalen Ideologie aufzuzählen.
Daran sind Unmengen von Menschen gestorben – an Hunger und Verelendung. Allein
die Lebensmittelspekulation hat Hundertausende wenn nicht Millionen Leben
gefordert. …“
-Wer eskaliert auf Demonstrationen?
Nach den Plänen der schwarz-gelben Bundesregierung soll das
Parlament am 25. Mai über einen europäischen Rettungsschirm mit mehr als 700
Milliarden sowie den Fiskalpakt abstimmen. Mit diesem Akt der Regierung ist ein radikaler
Demokratieabbau verbunden.
Roland Süß, Mitglied im Koordinierungskreis von ATTAC und in der
Vorbereitungsgruppe »Blockupy Frankfurt« aktiv, äußerte in einem Interview:
„Am Beispiel Griechenlands ist zu sehen, wie im öffentlichen
Dienst Löhne gekürzt und Arbeitskräfte entlassen werden. Die europäischen
Institutionen haben auf die griechische Regierung den entsprechenden Druck ausgeübt
und sie dazu erpresst, die Tarifautonomie auszuhöhlen.
Am 31. März hatte bereits das »M31«-Bündnis in Frankfurt
demonstriert. … Wir wollen die politische Auseinandersetzung und die
öffentliche Diskussion zuspitzen – wir wollen aber keine Konfrontationen
zwischen Demonstranten und Polizei. Uns ist vielmehr daran gelegen, zu
deeskalieren. Was am 31. März genau abgelaufen ist, weiß ich nicht – wir waren nicht
die Veranstalter der Proteste. Insofern kann ich nicht sagen, wie es zu den
Ausschreitungen kam – ob sie von der Polizei oder den Demonstranten ausgingen.
Wir sehen auch bei kleinen Selbstständigen ein berechtigtes Interesse, mit uns gemeinsam zu demonstrieren. Natürlich sind sie nicht unsere Gegner, sondern sie sind genauso wie wir betroffen. Wir wenden uns explizit gegen die Finanzmärkte und die entsprechenden europäischen Institutionen, die ein Spardiktat durchsetzen wollen, das zur Verarmung der Bürgerinnen und Bürger führt. Wir wenden uns auch gegen die deutsche Bundesregierung, die das als treibende Kraft durchsetzen will. Kleine Ladenbesitzer für die politischen Verhältnisse in unserem Land verantwortlich machen zu wollen, ist eine widersinnige Aktion.“
Wir sehen auch bei kleinen Selbstständigen ein berechtigtes Interesse, mit uns gemeinsam zu demonstrieren. Natürlich sind sie nicht unsere Gegner, sondern sie sind genauso wie wir betroffen. Wir wenden uns explizit gegen die Finanzmärkte und die entsprechenden europäischen Institutionen, die ein Spardiktat durchsetzen wollen, das zur Verarmung der Bürgerinnen und Bürger führt. Wir wenden uns auch gegen die deutsche Bundesregierung, die das als treibende Kraft durchsetzen will. Kleine Ladenbesitzer für die politischen Verhältnisse in unserem Land verantwortlich machen zu wollen, ist eine widersinnige Aktion.“
Aus: „junge welt“, 12.04.2012, http://www.jungewelt.de/2012/04-12/015.php
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Die Gefahr des Wortes ist die Lust des Gedankens (Karl Kraus)
Günter Grass
schrieb „mit letzter Tinte“ (wer weiß) ein Prosagedicht (sagt er). Nichts
anderes war ihm wichtig, als vor Krieg zu warnen. Vor einem atomaren Krieg, der
uns alle ins Verderben stürzen könnte. Ausgelöst durch den mit einem Erstschlag
drohenden Staat Israel. Dass dieser Staat sich jüdisch nennt, in der Mehrheit
zwar nicht von jüdisch Gläubigen bewohnt wird, seine machthabenden Politiker
aber jeden als Antisemiten beschuldigen, der ihre rechtsradikale Politik
kritisiert, ist weltbekannt. Doch es gibt außer Günter Grass noch viele andere
Stimmen, die auf diesen Trick nicht länger reinfallen. Das passt gewissen
Kräften nicht. Zu ihnen gehören Weltmächte, Geschäftemacher, Rüstungskonzerne,
Generäle, Außenminister, Geheimdienste und last not least Wortgewaltige und
Maulhelden.
"Günter Grass hat ein Gedicht geschrieben",
stellte der rechtslastige Zyniker und Wortverdreher Henryk M. Broder in der „Welt“ (© Axel Springer AG 2012. Alle
Rechte vorbehalten) am 4.4.12 fest, um, wie er es als seine stete Aufgabe ansieht,
mit einem Wortschwall (logorrhoeisch) purer Gemeinheiten über ihn, so wie jeden
anderen, herzufallen, der es wagt, der Regierung des Landes Israel nicht
Beifall zu heischen oder nicht bereit ist, über ihre Politik den Mund zu
halten. Dieser Fähigkeit verdankt er es, in den Medien dankbar herumgereicht zu
werden. Günter Grass beleidigt und diffamiert er mit folgenden Unterstellungen:
• Er habe keine der vielen Reden des iranischen
Staatspräsidenten mitbekommen.
• Das "Maulheldentum" der vielen Reden des
iranischen Staatspräsidenten nehme er nicht ernst.
• Er rechne sechs Millionen tote Juden gegen sechs Millionen
tote deutsche Gefangene auf.
Und behauptet alsdann:
• Günter Grass‘ Gedicht sei eine logorrhoeischen Explosion
(= ein psychopathologischer Befund: ungehemmte, überschießende
Sprachproduktion).
• Günter Grass wolle seinen Seelenfrieden finden, deshalb
solle Israel "Geschichte werden": „So sagt es der iranische
Präsident, und davon träumt auch der Dichter“.
• Grass sei der Prototyp des gebildeten Antisemiten.
• Grass habe schon immer zu „Größenwahn“ geneigt, nun aber
sei er vollkommen „durchgeknallt“.
• Grass sei „nicht ganz dicht“, aber ein Dichter.
Er begründet seinen paranoiden Wortdurchfall mit der
Behauptung:
• „Die Deutschen werden den Juden nie verzeihen, was sie
ihnen angetan haben.“
Broders ungehemmte Verleumdung und Demütigung stellt meines
Erachtens nach eine strafbewehrte üble Nachrede dar.
Aber es gibt auch
linksgedrechselte Broders.
„Über Günter Grässlich und das Geschrei um ihn“. Darüber
macht Wiglaf Droste ein bösartiges Geschrei, das mit den Gemeinheiten des
rechtslastigen Zynikers Henryk M. Broder in Springers „Welt“ Schritt halten
kann. Beide beleidigen, denn Argumente haben sie nicht.
Wiglaf Droste:
• Grass sei ein „vollverstrahlter Dichter“
• Grass schreibe „schlechte Prosa, woraus kein Gedicht wird“
• Grass glaube, er sei der „Aufmerksamkeit bedürftig“
• Grass würde „herumrhabarbern, wovon er nichts versteht“
• Grass Äußerungen seien „Heuchelei“
• alles von Grass sei „gelogen“
• Grass produzierte eine „in jeder Hinsicht armselige
Veröffentlichung“
• Grass wolle „Vollalarm um seine Person“
• Grass sei eine „Attrappe“
Drostes Zweitschlag ist dümmlich. Zwei Tage
später folgte sein Drittschlag, versehen mit ein paar argumentativen Einschübseln,
um den Verriss mit dem Einsargen des „gelernten Lügners und Denunzianten“ abzuschließen.
Wem nutzt es, vor jemanden, der oft und gern rechthaberisch
dummes Zeug und sogar Gehässigkeiten von sich gab, krause Zeilen als
Prosa-Gedichte verkauft, mit Schneckenschleim und Fischrogen hausiert, alternd
ein paar schreckliche Dinge und Peinlichkeiten über sich preisgibt, über die
Millionen, vor allem deutsche Zeitgenossen, weiterhin schweigen, zu warnen?
Wieviel Sinn macht polemischer Rotz und Zuckerguss, wenn der
„Leim“ des „Lügners und Denunzianten“ andererseits Droste zufolge niemand
kümmern sollte, wie es der israelische Historiker und Journalist
Tom Segev vorschlägt?
Soll spöttische Zuspitzung naive Friedensgeister warnen, dem
„Denunzianten“ nicht auf den Leim zu gehen, um von ihm nicht „plump und feige“ „geschlagen“
zu werden?
Zeugt, kein gutes Haar an jemandem zu lassen, von besserer
Gesinnung?
Grass hat mehr Unsägliches zu verantworten, als Droste
anführt. Nicht bloß den Geifer reizend, richtig erhellend wäre dagegen eine
sachliche Aufarbeitung der Grassschen Motivations-, Denk- und Handlungsweisen
von der ersten bis zur letzten Tinte. Denn sie offenbaren nicht nur die
verkorkste Geschichte eines deutschen Dichters und Denkers, sie spiegeln die
der deutschen Sozialdemokratie und unserer Nachkriegsgeschichte wider. Das wäre
Aufwand lohnender Art, welcher der Zeitung „junge welt“ besser zu Gesicht stünde
als linke Broderei und der uns allen dienlich wäre!
Die marode Kirche im Dorf lassen, kann besser sein als ihr
düster-magische Kräfte zuzuschreiben, die sie wahrlich nicht besitzt.
Quellen:
Henryk M. Broder: http://www.welt.de/kultur/literarischewelt/article106152894/Guenter-Grass-Nicht-ganz-dicht-aber-ein-Dichter.html
Wiglaf
Droste No 1: http://www.jungewelt.de/2012/04-07/042.php?sstr=g%FCnter%7Cgrass
Wiglaf Droste
No 2: http://www.jungewelt.de/2012/04-11/017.php?sstr=g%FCnter%7Cgrass
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Folgende Tatsache/Meldung war weltweit öffentlich, aber weltweit kaum zu finden:
Indien stand fast still
„Historischer Tag auf dem Subkontinent: Alle
Gewerkschaftsverbände mobilisierten gemeinsam zum Generalstreik gegen
neoliberalen Kurs der Regierung (von Thomas Berger)
Es war eine historische Aktion, und sie hatte mehr als
Symbolwirkung: Indische Gewerkschaftsvertreter haben den eintägigen nationalen
Streik am Dienstag als Erfolg gewertet. Nach Angaben der Organisatoren legten
landesweit etwa 100 Millionen Beschäftigte im öffentlichen wie privaten Sektor
die Arbeit nieder. Diese Zahl ist auch deshalb beachtlich, weil nur ein Teil
der Arbeiter und Angestellten überhaupt gewerkschaftlich organisiert ist.
Erstmals in der indischen Geschichte hatten alle elf großen
Gewerkschaftsverbände gemeinsam zu einem Ausstand aufgerufen.“
Angesichts der Zustände in Griechenland, Spanien und Portugal wird "zu viel" Aufmerksamkeit für Massenproteste und -aufstände vermieden und Meldungen wie diese unterdrückt. Nicht, dass "die Menschen bei uns im Lande" auch noch auf die Idee kommen ...
Zur Manipulation der Medienöffentlichkeit gesellen sich Zuckerbrot und Peitsche. Mit Exportüberschüssen und Gelddruckerei/-wäsche wird "die Krise" aus Europas deutschem Kern fern gehalten - uns geht's weiterhin "gut". Im Hintergrund droht die unsichtbare Peitsche - nur "Ruhe und Ordnung" garantieren diesen Status quo. Also haltet weiterhin das Maul und gebt den vorlauten Undankbaren an Europas Rändern die Schuld.
Indes dreht sich die Schraube des bitterbösen Abwrack-Spiels weiter. Wer dreht weshalb an der "Alternativlos-Schraube"? Jeder kann sie sehen, aber kaum einer nimmt sie wahr.
-
Phraseologie - das normale scheindemokratische Spiel
Zur Manipulation der Medienöffentlichkeit gesellen sich Zuckerbrot und Peitsche. Mit Exportüberschüssen und Gelddruckerei/-wäsche wird "die Krise" aus Europas deutschem Kern fern gehalten - uns geht's weiterhin "gut". Im Hintergrund droht die unsichtbare Peitsche - nur "Ruhe und Ordnung" garantieren diesen Status quo. Also haltet weiterhin das Maul und gebt den vorlauten Undankbaren an Europas Rändern die Schuld.
Indes dreht sich die Schraube des bitterbösen Abwrack-Spiels weiter. Wer dreht weshalb an der "Alternativlos-Schraube"? Jeder kann sie sehen, aber kaum einer nimmt sie wahr.
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Phraseologie - das normale scheindemokratische Spiel
Nach seiner Nominierung am Abend des 19. Februar umriss
Gauck vor dem Publikum Grundsätze seiner künftigen Präsidentschaft. An "klaren" Aussagen bleibt ein diffuser Freiheits-Begriff übrig, den er so begründete: „Ich
habe in einem Land gelebt, in dem die Banken besetzt waren.“ Deshalb
wünsche er, „dass die Menschen in diesem Land wieder lernen, dass sie in einem
guten Land leben, das sie lieben können. Weil es ihnen die wunderbaren
Möglichkeiten gibt, in einem erfüllten Leben Freiheit zu etwas und für etwas zu
leben. Und diese Haltung nennen wir Verantwortung.“
Matthias Dell kommentierte das in „der Freitag – online“,
25.2.12: „Gauck hat etwas erfahren, das der Westdeutsche so nicht erfahren
haben kann, weshalb Gauck dem Westdeutschen dankenswerterweise die Härte der
Erfahrung erspart, ohne ihm das darin zu findende Glück vorzuenthalten. … Freiheit
ist bei Gauck vor allem als die Abwesenheit von DDR zu verstehen. … So ist
Freiheit im Gauck’schen Pathos nicht mehr als ein Label, das auf einer
abgeschlossenen Erfolgsgeschichte pappt, die er erfolgreich für sich
privatisiert hat.“
Gaucks entpuppt sich als professionalisierter „Phraseur“,
dem der real existierende Alltag unserer Zeit und Gesellschaft entrückt ist.
Der Publizist Georg Seeßlen definierte in „der Freitag –
online“, 24.2.12, die Macht der Politiker-Kaste: „Der demokratische Fürst ist …
Mitglied einer ‚politischen Klasse‘, … die die Wurzeln in der Wirklichkeit
verliert und voller Geheimwissen und Nebenabsprachen steckt.“
So phrasiert auch der bayerische Ministerpräsident Horst
Seehofer zunehmend gern, um der verräterischen Realität einen Schleier zu
verpassen: „Man stärkt nicht die Schwachen, wenn man die Starken schwächt“.
Anderen fädenziehenden „Fürsten der Macht“ gelingt die Verschleierung
nicht so recht. Im Heute-Journal, Mitte Februar, gab Wolfgang Schäuble ein
Interview zur Griechenland-Krise. Er beantwortete die Frage, was die EU denn
tun wolle, wenn die Wahlen in Griechenland zu neuen (anderen als erwünschten) Mehrheiten
führen würden. Schäuble antwortete mit dem Hinweis auf Italien: „In Italien hat
man sich dafür entschieden, das normale politische Spiel für eine bestimmte
Zeit außer Kraft zu setzen. Man hat eine Regierung von Fachleuten unter Monti
ins Amt gesetzt – und Italien macht große Fortschritte. Sie lösen die Probleme.
Und ich glaube, dass das wichtiger ist, als das übliche parteipolitische Spiel,
das wir in Griechenland kennen, jetzt fortzusetzen.“
Unterm Einfluss der Droge Macht
In der "Süddeutschen Zeitung" vom 24.01.2012 wurden wegweisende Worte zum Wahljahr 2013 desSPD-Vorsitzenden Sigmar Gabriel wiedergegeben: "Die Menschen stünden der parlamentarischen Demokratie inzwischen mit 'wachsendem Zynismus' gegenüber. In der Bevölkerung herrsche der Eindruck, die Politik sei ein 'Haifischbecken', Politiker hätten einen schlechten Ruf." Da hat er recht und gibt gleich ein eigenes Süppchen hinzu, das Albrecht Müller von den "nachdenkseiten.de" im Netz folgendermaßen kommentiert: "Gabriel lehnt nicht nur ein Bündnis mit der Linkspartei ab, er liefert den Konservativen, also der Union, der FDP und allen sonstigen, denen eine politische Alternative zu Schwarz-Gelb ein Graus ist, auch noch die Stichworte. Gabriel sagt, eine rot-rot-grüne Bundesregierung wäre 'für Deutschland unverantwortlich'. Damit schafft er nicht nur die Zitate für die politische Werbung von Schwarz-gelb auf Bundesebene. Da die Unterscheidung von Bundesebene nein und Landesebene ja den meisten Menschen sowieso nicht zu vermitteln ist, werden auch die Sozialdemokraten auf Landes- und Kommunalebene mit dem Stichwort 'unverantwortlich' konfrontiert werden. Im nüchternen Zustand kann man solche strategischen Fehler nicht machen."
Zum ganzen Artikel mit weiteren Aspekten aus Gabriels Rede: Artikel auf den "nachdenkseiten".
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Das nichstattgefundene Ereignis
Frau Merkels Neujahrsrede 2012:
"liebe mitbürgerinnen und mitbürger, ich bin, nachdem ich am 31.12. auf facebook den text konstantin weckers über die stille gelesen habe, in mich gegangen und habe erkannt, dass die menschheit dem krieg ein ende setzen muss, oder der krieg setzt der menschheit ein ende. wie der große henry miller schon sagte, ist jeder krieg eine niederlage des menschlichen geistes. und so habe ich, vor allem nachdem ich das buch „warum es ums ganze geht“ des physikers hans peter dürr gelesen habe, erkannt, dass nur eine ehrliche, gerechte und nicht mehr korrupte politik uns eine zukunft ermöglichen kann , die nicht nur einem prozent der reichsten menschen eine lebenswerte chance zum überleben bietet.
in einem augenblick nie zuvor erlebter geistiger klarheit habe ich eingesehen, dass die eigentlichen ursachen für konflikte und kriege damals wie heute umweltzerstörung sind, verknappung von lebenswichtigen ressourcen, armut und hunger in der dritten welt und alle daraus resultierenden sozialen ungerechtigkeiten, die die menschen immer wieder in kriegerische auseinandersetzungen treiben. wenn wir uns diesen problemen zuwenden, dann tun wir langfristig mehr und wesentlicheres für den frieden und für unsere sicherheit, als wenn wir wieter und weiter aufrüsten, und unser geld als waffenhndler zu verdienen.
dieses schmutzige geld wollen wir nicht. ich hätte auch einen werbebrief schreiben können für unseren eurofighter, diesen mörderischen kampfjet, den schmuck jeder luftwaffe, aber dann hätte ich mir am nächsten morgen nicht mehr in die augen sehen können, denn ich hätte mich ja als waffenhändler gefühlt, oder wenigstens als arschkriecher eines waffenhändlers, des meineserachtes schmutzigsten jobs der welt.
wir steigen nicht nur aus der atomkraft aus. wir, der drittgrößte waffenexporteur der welt, wollen unsere hände auch nicht mehr mit waffenverkäufen schmutzig machen.
geben wir dem frieden eine chance. entwickeln wir gemeinsam eine wirkliche kultur des Friedens."
Quelle: Konstantin Wecker auf www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=355149267835778&id=111564412194266