30.06.2014

Die Angst der Zillionäre vor Mistgabeln

» US-Milliardär warnt Reiche vor „Revolution der Mistgabeln“ - Der amerikanische Milliardär Nick Hanauer hat einen offenen Brief an seine „Mit-Zillionäre“ veröffentlicht. Er mahnt die superreichen Amerikaner, aufzuwachen und sich vor den „Mistgabeln“ in Acht zu nehmen. Es sei nur eine Frage der Zeit, bis die 99 Prozent einen Aufstand wagen.
Aus der Übersetzung von DWN:„Zur gleichen Zeit, zu der Menschen wie du und ich über die Träume aller Plutokraten der Geschichte hinaus Erfolg haben, bleibt der Rest des Landes – die 99,99 Prozent – weit zurück. Die Kluft zwischen Arm und Reich wird immer schlimmer und das wirklich, wirklich schnell … Ungleichheit ist nicht trennbar von einer funktionierenden kapitalistischen Wirtschaft. Das Problem ist, dass die Ungleichheit auf historisch hohem Niveau von Tag zu Tag schlimmer wird … Und so habe ich eine Botschaft für meine steinreichen Kollegen, für alle von uns, die in unserer geschützten Blase leben: Wacht auf Leute. Es wird nicht mehr lange dauern … In der Tat gibt es kein Beispiel in der Geschichte der Menschheit, wo Reichtum wie dieser angesammelt wurde und die Mistgabeln nicht irgendwann hinter ihnen her waren … Und dann bleibt keine Zeit mehr für uns, um zum Flughafen zu kommen und auf unsere Gulfstream Vs zu springen und nach Neuseeland zu fliegen … Wir werden nicht in der Lage sein, vorherzusagen wann, und es wird schrecklich – für alle. Aber vor allem für uns.“ «

Nick Hanauer, der “Seattle-based entrepreneur”, beendet seine „Warnung” mit der Interpretation eines Zitats von F.D. Roosevelt, 32. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika:
„The most ironic thing about rising inequality is how completely unnecessary and self-defeating it is. If we do something about it, if we adjust our policies in the way that, say, Franklin D. Roosevelt did during the Great Depression—so that we help the 99 percent and preempt the revolutionaries and crazies, the ones with the pitchforks—that will be the best thing possible for us rich folks, too. It’s not just that we’ll escape with our lives; it’s that we’ll most certainly get even richer.”
„Das Ironische an der wachsenden Ungleichheit ist, wie völlig unnötig und selbstzerstörerisch sie ist. Wenn wir etwas dagegen tun, wenn wir in der Weise Politik machen, sagen wir, wie Franklin D. Roosevelt es während der Großen Depression tat – so, dass wir den 99 Prozent helfen und die Revolutionäre und Verrückten abwehren, die mit der Mistgabeln –, dann wird das vermutlich das Beste sein, was möglich ist, auch für uns reiche Leute. Es ist nicht nur so, dass wir mit unserem Leben davonkommen; es ist so, dass wir zweifellos noch reicher werden.“


28.06.2014

Der Krieg als Vater allen Wohlstands

Unter dem Titel »The Lack of Major Wars May Be Hurting Economic Growth« (Das Nichtvorhandensein großer Kriege könnte das Wirtschaftswachstum behindern) schreibt Tyler Cowen, Wirtschaftsprofessor an der George Mason University, am 13. Juni, in der US-Zeitung New York Times:
»Es mag abstoßend erscheinen, eine positive Seite am Krieg zu finden, aber wenn wir uns die amerikanische Geschichte ansehen, ist das nicht so leicht von der Hand zu weisen«.
Quelle: www.nytimes.com/2014/06/14/upshot/the-lack-of-major-wars-may-be-hurting-economic-growth.html
Papst Franziskus zum Thema Rüstungskapital:
„Damit das System fortbestehen kann, müssen Kriege geführt werden, wie es die großen Imperien immer getan haben. Einen dritten Weltkrieg kann man jedoch nicht führen, und so greift man eben zu regionalen Kriegen“.
Quelle: www.vatican.va/holy_father/francesco/apost_exhortations/documents/papa-francesco_esortazione-ap_20131124_evangelii-gaudium_ge.html 
Willy Wimmer, dem ehemaligen verteidigungspolitischen Sprecher der CDU/CSU und Ex-Vizepräsidenten der OSZE: "Aus geografischer Sicht wäre eine eurasische Zusammenarbeit durchaus naheliegend. Woraus leitet sich in der Politik hierzulande die zunehmende Aversion gegen Russland ab? Willy Wimmer: Gerade aus dem Grund, weil sich diese Möglichkeit abzeichnet. Es spricht alles dafür, auf dem Kontinent zum beiderseitigen Vorteil zu kooperieren. Die USA müssen das als für sie tödliche Gefahr empfinden und legen deshalb zwischen Riga und Odessa den Sperrgürtel." 
Quelle und Interview: http://www.heise.de/tp/artikel/42/42133/1.html
 

25.06.2014

Wasser predigen

» Der Bundespräsident fordert jetzt größere Bereitschaft zu Militäreinsätzen. Das tut er „zufällig“ gerade dann, wenn die Erfolglosigkeit militärischen Eingreifens augenfällig geworden ist: in Afghanistan, im Irak, in Libyen usw. Zweifel in die Weisheit der US-amerikanischen Politik, Konflikte in der Welt mit militärischen Interventionen zu lösen, sind angebracht und wachsen. Die alles zerstörende Kraft dieser Art von Politik erleben wir jeden Tag, auch die damit verbundene Zerstörung von Menschenleben und Menschenrechten. In dieser Situation kommt der deutsche Bundespräsident den militärisch orientierten Kreisen in den USA zu Hilfe. Seine Empfehlung widerspricht der ursprünglichen und richtigen Festlegung des Grundgesetzes auf die Bundeswehr als eine Verteidigungsarmee. «
„Alle Indizien sprechen dafür, dass Gauck der oberste Einflussagent der USA in Deutschland ist“ - Kommentar von Albrecht Müller auf www.nachdenkseiten.de/?p=22095
» Ein Held seines eigenen Geredes wird dieser Gauck selbstverständlich nicht sein. Heißt: auf dem afghanischen Schlachtfeld werden wir diesen Herrn im feinen Zwirn nicht finden, da schickt man doch lieber die Jüngeren hin. Auch dieser Pfarrer gehört zu den „Herren Verfasser“ (Heinrich Heine), den „Pfaffen“ (Heinrich Heine), die zuhause ihren Wein verkosten, nachdem sie den anderen Wasser gepredigt haben. Aber das genau ist denn auch der besonders widerwärtige Aspekt dieser Rede: Gaucks wohlfeiler Gratismut! Wieder einmal entwickeln sich die Dinge so, dass junge Menschen ihr Leben lassen müssen, weil die älteren Menschen sich nicht aufs Friedenmachen verstehen. «
„Die uns / vorleben wollen // wie leicht / das Sterben ist // Wenn sie uns / vorsterben wollten // wie leicht / wäre das Leben“ – Erich Fried

"Gauck ist die Worthülse im Patronengürtel unserer Kanzlerin …" - Meigl Hoffmann

15.06.2014

Die Barbarei siegt …

... werden nicht radikale Antworten auf die Krise des kapitalistischen Weltsystems gefunden. Klare Worte des Publizisten Thomas Konicz.
» Der Kapitalismus produziert in seiner Systemkrise eine buchstäblich "überflüssige" Menschheit, die selbst in den Zusammenbruchsgebieten, in den Regionen ökonomisch verbrannter Erde weiterhin dem Terror des Weltmarktes ausgesetzt bleibt, ohne irgendetwas auf diesem feilbieten zu können. Und selbstverständlich hat diese krisenbedingte Produktion "überflüssiger" Bevölkerungsgruppen auch in den Zentren des Weltsystems eingesetzt. Längst bilden sich auch in der EU ganze Stadtteile oder Regionen aus, in denen die "Überflüssigen" vermittels Gentrifizierung abgeschoben werden. Mittels der Riots, die Großbritannien 2011 erschütterten, der regelmäßig in den französischen Vororten ausbrechenden Aufstände oder der Unruhen in Stockholm im vergangenen Mai artikuliert eine beständig anwachsende, aus dem gesellschaftlichen Leben größtenteils ausgeschlossene Bevölkerungsgruppe auch in Europa ihre wachsende Wut und Verzweiflung über ein prekäres Leben, das sie in den wuchernden Gettos führen muss, die als menschliche Abfallhalden der kriselnden Kapitalmaschinerie fungieren … Racketbildung und anomische Herrschaft stellen mitnichten einen Rückfall in "frühere" oder traditionelle Gesellschaftszustände dar. Der alltägliche Massenmord in diesen Zusammenbruchsgebieten stellt die Fortführung der allseitigen kapitalistischen Konkurrenz nach dem Zusammenbruch der kapitalistischen Gesellschaftsformation – also der Verwertung von Arbeitskraft im nennenswerten Ausmaß – dar … Da es sich bei diesen Erosionsprozessen in der Peripherie um einen langfristigen Vorgang handelt, hat sich in der geschichtsvergessenen westlichen Öffentlichkeit längst ein Gewöhnungseffekt eingestellt … Gen Süden blickend können wir einen Einblick in eine ungeheure Krisendynamik erhalten, die letztendlich – sollte sie nicht emanzipatorisch überwunden werden – auch in den Zentren des Kapitalismus eine Dystopie realisieren wird, die irgendwo zwischen Mad Max und 1984 angesiedelt sein dürfte. «
Quelle und ganzer Artikel: www.heise.de/tp/artikel/42/42001/1.html

04.06.2014

„Wer sich für den Krieg nicht interessiert, den bringt er um“

"Wir nehmen Realitäten wahr, aber wir sind keine Realisten. Wir wünschen uns eine Realität weg, die Menschen tötet. Das trägt dazu bei, dass wir uns in unserem Kokon sagen, uns wird schon nichts passieren. Die Gefühle glauben immer an einen glücklichen Ausgang …Wenn ich die Chiffren der Nachrichten lese, fürchte ich ja nicht, dass Russland so verblendet ist, tatsächlich Nato-Staaten anzugreifen, oder dass die Nato Interesse hätte, militärisch gegen Russland vorzugehen. Ich fürchte nicht einen Krieg jetzt, ich fürchte, dass Planungsstäbe eingerichtet werden auf beiden Seiten, dass lauter neue Rüstungsprojekte bewilligt werden. Die schaffen 2030 eine Realität. Ohne zu wissen, was das bedeutet, arbeiten wir heute an der Realität des Jahres 2030.“