„Das Phänomen der Ressourcenkriege spitzt sich zu und es
werden mehr … Das Pentagon hat ein Budget von 700 Milliarden Dollar, das sind
zwei Milliarden am Tag. Wenn eine Gruppe von Energieingenieuren jeden Tag zwei
Milliarden hätte, um sie in den Bau neuer Energieinfrastruktur zu investieren,
hätte man in fünf Jahren ein Riesending aufgestellt. Man könnte alle Häuser mit
Photovoltaikanlagen versehen und Autos mit Elektrostrom fahren lassen. Wir
hätten eine lokale Landwirtschaft, wir hätten eine friedliche Welt. Eine gute
neue Welt. Leider passiert aber im Moment das Gegenteil … Es wird einem immer
die gleiche Rezeptur verkauft. Man sagt, wir töten einen Diktator, wir
bombardieren das Land und dann wird schon was Gutes entstehen. Man will die
Rüstungsindustrie am Laufen halten, damit Raketen und Bomber auch immer wieder
gekauft werden. Gerade jetzt sagen viele Stimmen in Europa, der Krieg in der
Ukraine zeigt, dass wir mehr Ausgaben für Rüstung haben müssen … die eigene
Wahrnehmung für das, was gut für die Kinder und Enkel ist, wird derart
verzerrt, dass sie eigentlich nur noch einen Blick drauf haben, wie sie ihre
jetzige Gewinnstruktur behalten und ausbauen können … Die Gewaltspirale nährt
sich selber. Ein Gewaltkonflikt baut auf dem nächsten auf, trägt aber wenig zu
einer besseren Welt bei … Die Energiewende bedeutet, dass die Macht von
zentralen Großkonzernen zerschlagen wird und Kleinunternehmen und Bürger
profitieren … Es braucht ein fundamentales Nachdenken über Energie.“
Quelle und ganzes Interview: www.freitag.de/autoren/kunstschnee/wir-haetten-eine-friedliche-welt