Notizen


»Während Deutschsein und Nationalstolz gefeiert werden, fällt die Menschlichkeit unter den Tisch. Der Eindruck zwängt sich auf, je mehr Flaggen geschwenkt werden und je lauter Nationalismus in Parolen gepackt durch die Straßen schallt, umso mehr hält auch die Kälte Einzug«, sagt Gepida (Genervte Einwohner protestieren gegen Intoleranz Dresdner Außenseiter) in Dresden.

 __________________________________________________________

Aus dem „Septemberprogramm“ des Reichskanzlers Bethmann Hollweg 1914, das deutsche Kriegsziele beschrieb: „Es ist zu erreichen die Gründung eines mitteleuropäischen Wirtschaftsverbandes durch gemeinsame Zollabmachungen unter Einschluss von …, aber tatsächlich unter deutscher Führung, muss die wirtschaftliche Vorherrschaft Deutschlands in Mitteleuropa stabilisieren.“
__________________________________________________________


Ex-Präsident Jimmy Carter:„Wir schickten die Marines in den Libanon, und Sie müssen nur in den Libanon, nach Syrien oder Jordanien gehen, um selbst Zeuge des immensen Hasses zu werden, den viele Menschen gegen die Vereinigten Staaten hegen, weil wir sie in diesen Dörfern um Beirut mit Bomben und Granaten beschossen und gnadenlos völlig unschuldige Dorfbewohner getötet haben - Frauen und Kinder, Bauern und Hausfrauen. Darum wurden wir in den Köpfen dieser Menschen, die sehr nachtragend sind, eine Art Satan. Das ging den Geiselnahmen voraus, und das war es auch, was einigen Terroranschlägen vorausging.“

Thomas L. Friedman, "Why Camp David Turned Bitter: The Carter View", The New York Times, 26.3.1989

__________________________________________________________

„Geld hat man zu haben.“ So begründete die Richterin des Bundesgerichtshofs Karin Milger, weshalb der Rauswurf eines Hartz-IV-Beziehers aus seiner Wohnung, die er sich nicht länger leisten konnte, gerechtfertigt sei, mit Blick auf die grundsätzliche Zahlungsverpflichtung von Mietern. Dies stehe zwar nicht im Gesetz, sei aber ein allgemeiner Satz im Vertragsrecht.
__________________________________________________________


„Seine Bevölkerung auszuspionieren ist der Anfang von Totalitarismus“, sagte der ehemalige technische Direktor der NSA, William Binney, bei der vierten Anhörung im NSA-Untersuchungsausschuss im Deutschen Bundestag und beklagte „die größte Bedrohung der Demokratie seit dem Amerikanischen Bürgerkrieg”.

__________________________________________________________

"Wenn unsere Regierungen den seit Jahrzehnten eingeschlagenen Weg der Bekriegung weiter Teile des Globus fortsetzen, wird die von unseren Staaten losgetretene Verelendung anderer Staaten und der dort lebenden Menschen vor unseren Städten und Dörfern nicht haltmachen“, sagt Willy Wimmer. Er war 33 Jahre Mitglied des Deutschen Bundestages. Zwischen 1985 und 1992 war der CDU-Politiker erst verteidigungspolitischer Sprecher der Union und dann Parlamentarischer Staatssekretär im Verteidigungsministerium. Von 1994 bis 2000 war er Vizepräsident der Parlamentarischen Versammlung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE).
Und nicht nur sie, ist hinzuzufügen. Auch die sich auf deren Rücken selbstermächtigenden, gewaltverherrlichenden Banden, die ihre Waffen den Rüstungsschmieden der westlichen Industriestaaten verdanken, um damit die Welt in einen Bürgerkrieg zu hetzen, auf dessen Ruinen sie ihre Machtfantasien auszuleben gedenken. Daran verdienen multinationale Konzerne, und ihre Angestellten und Arbeiter ducken sich vor der eigenen Verantwortung weg, denn der Blutzoll garantiert ihr monatliches Einkommen.

__________________________________________________________ 
 
Man kann auf Hass mit Verständnis reagieren, dann wird einem Selbstverliebtheit vorgeworfen.
Man kann Hass mit Liebe beantworten, dann wird man als Lügner beschimpft.
Man kann Hass unbeantwortet lassen, dann wird man als Feigling verachtet.
Anscheinend haben wir eine Kultur, die nur versteht, wenn man Hass mit Hass beantwortet.
Dann ist man mutig, männlich, wird nicht verlacht.
Ist das ein Naturgesetz? Wohl kaum.
Es ist das alte, dumme, durchschaubare Spiel, von den Herrschenden - meist männlichen Herrschenden - als Naturgesetz verkauft, von den Ohnmächtigen als solches akzeptiert.
Versöhnung heisst nicht, alles gut heissen.
Versöhnung heisst nicht, sich in eine Kuschelecke zurückzuziehen.
Versöhnung ist radikal und erfordert den Mut, zu seiner Meinung zu stehen.
Sie verständlich zu machen.
Ohne Gebrüll, ohne Verletzung, ohne Waffen, ohne Kriege.
Aber zu etwas stehen meint auch: ver-stehen.
Andere, anders Denkende, anders Gebildete, in anderen geistigen Universen Lebende verstehen.
Verstehen - nicht gut heissen.
Erst wenn ich den Nächsten verstehe, kann ich mich begreifen.
Hass ist immer aus Schmerz geboren.
Aber Hass kann man verwandeln.
Denn jedem Hass wohnt eine tiefe Sehnsucht nach Liebe inne.

- Konstantin Wecker -
__________________________________________________________ 

» Mittlerweile hat der Nato-Gipfel eine … schnelle Eingreiftruppe mit 5.000 Soldaten beschlossen. Beigemischt hat Naumann ((der ehemaliger Vorsitzende des Nato-Militärausschusses)) dieser Politik der Stärke eine Art Küchenpsychologie, die Kriege in die Natur des Menschen verlegt. Die deutsche Bevölkerung müsse sich daran gewöhnen, auch harte Auseinandersetzungen zu führen. In Deutschland habe sich der Glaube breitgemacht, "dass man alle Konflikte mit Verhandlungen und Gesprächen lösen kann. Aber das ist gegen die Natur des Menschen". Diese Einsicht zu erreichen, setze eine entschlossene politische Führung voraus, die einerseits versuche, alle politischen Mittel bis zur Grenze auszuschöpfen – aber wenn das scheitere, an der Seite ihrer Partner harte Maßnahmen" zu beschließen. Bundespräsident Gauck scheint mit seinen Reden über deutsche Verantwortung auch auf dem Gebiet des Militärischen ganz auf Naumanns Linie zu liegen. «

__________________________________________________________

Einer der bekanntesten Industriedesigner der USA, Brooks Stevens (1911-1995), sagte bereits 1958: “Unsere ganze Wirtschaft beruht auf der geplanten Veralterung der Basis”. Quelle: Slade, Giles (2007): „Hergestellt auf Bruch-Technologie und Obsoleszenz in Amerika”, Cambridge und London: Harvard University Press, S. 153.
__________________________________________________________

"Schiffbrüchigsein ist die Basis alles Lebens." - Arno Gruen
__________________________________________________________

Wie John Swinton 1889 die Pressefreiheit sah:
“Eine freie Presse gibt es nicht. Sie, liebe Freunde wissen das, und ich weiß es gleichfalls. Es gibt keinen unter Ihnen, der es wagt, seine ehrliche Meinung zu schreiben, und wenn Sie sie schrieben, wüssten Sie im Voraus, dass sie niemals gedruckt würde. Ich werde wöchentlich dafür bezahlt, meine ehrliche Überzeugung aus der Zeitung, der ich verbunden bin, herauszuhalten. Anderen von Ihnen werden ähnliche Gehälter für ähnliches gezahlt, und jeder von Ihnen, der so dumm wäre, seine ehrliche Meinung zu schreiben, stünde auf der Straße und müsste sich nach einer anderen Arbeit umsehen. Würde ich mir erlauben, meine ehrliche Meinung in einer Ausgabe meiner Zeitung erscheinen zu lassen, würden keine vierundzwanzig Stunden vergehen und ich wäre meine Stelle los. Das Gewerbe eines Publizisten ist es vielmehr, die Wahrheit zu zerstören, geradezu zu lügen, zu verdrehen, zu verleumden, die Füße des Mammon zu küssen und sich selbst und die Gesellschaft um des täglichen Brotes willen wieder und wieder zu verkaufen. Sie wissen es, ich weiß es, und wozu der törichte Trinkspruch auf die unabhängige Presse? Wir sind die Werkzeuge und Vasallen reicher Finanzgewalten hinter der Szene. Wir sind die Marionetten, sie ziehen die Schnüre und wir tanzen. Unsere Talente, unsere Fähigkeiten und selbst unser Leben gehören diesen Männern. Wir sind intellektuelle Prostituierte.” (Das sagte John Swinton, Herausgeber und Chefredakteur der „New York Times“ vor Redakteuren im Jahr 1889).
__________________________________________________________

"Wir können in diesem Land entweder eine Demokratie haben oder wir können großen Wohlstand haben, der in den Händen weniger konzentriert liegt, aber wir können nicht beides haben.“

Louis Dembitz Brandeis, von 1916 bis 1939 der erste jüdische Richter am Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten.
__________________________________________________________

“Das Leben hinnehmen, so wie es ist? Dumm. Mittel, es anders zu machen? Wir sind weit entfernt davon, das Leben zu beherrschen, das Leben ist es, das uns beherrscht und uns bei jeder Gelegenheit das Maul stopft. Das menschliche Schicksal hinnehmen? Im Gegenteil, ich glaube, dass die Revolte zur menschlichen Natur gehört.
Es ist eine finstere Komödie, so zu tun, als ob man bereit wäre, das zu akzeptieren, was uns auferlegt ist. Es geht vor allem darum zu leben. So viele Dinge sind es wert geliebt zu werden und es ist lächerlich, so zu tun, als ob man nur den Schmerz lieben könnte. Komödie. Verstellung. Man muss aufrichtig sein. Aufrichtig um jeden Preis, auch wenn es uns schadet …” - Albert Camus
__________________________________________________________

Boliviens Stastspräsident Evo Morales: „… ich sehe nicht, dass die kapitalistischen Länder weiterhin so stark und mächtig sind. Vielleicht sind sie stark mit Gewehrkugeln, aber ihre Programme haben weder Vorschläge, Ethik und Moral noch Projekte, um die Menschheit zu retten … Ich persönlich wünsche mir, dass die Welt weder vom Finanzsystem und von multinationalen Unternehmen regiert noch von kleinen, militärisch durchdrungenen Gruppen dominiert wird.“
__________________________________________________________

"Man ist dabei auf der dampfenden Titanic und bildet dort die Vereinigung kritischer Passagiere. Weniger Kronleuchter und bessere Mannschaftsdecks! Rettungsboote für alle! Beobachtungsposten rund um die Uhr doppelt besetzen! Das sind die Forderungen. (…) Aber niemand aus der Sprecherriege der kritischen Passagiere spricht aus, was heute auch zu sagen wäre: Wir sind auf dem falschen Dampfer!“ – Hans Thie.
__________________________________________________________

Erich Fromm: »Je mehr (…) die Widersprüche innerhalb der Gesellschaft anwachsen und je unlösbarer sie werden, je mehr Katastrophen wie Krieg und Arbeitslosigkeit als unabwendbare Schicksalsmächte das Leben des Individuums überschatten, desto stärker und allgemeiner wird die sadomasochistische Triebstruktur und damit die autoritäre Charakterstruktur, desto mehr wird die Hingabe an das Schicksal zur obersten Tugend und Lust.«
__________________________________________________________

Ein grosses Wursteln hat sich über die Welt gelegt – man macht mangels Alternative weiter, selbst wenn die Zeichen an der Wand stehen.
-
Die Gefahr ist, dass alles dem Markt unterworfen wird: Wenn es sich auf dem Markt behauptet, existiert es, wenn nicht, verschwindet es.
-
Das Imperium des Kommerzes versucht, das Buch verschwinden zu lassen. Es denkt, dass alles Digitale weit über dem gedruckten Buch steht. Tatsächlich aber kann nichts das Lesen eines Buches ersetzen, das Anfassen und Öffnen eines gedruckten Werkes.
-
Indem Kunst Teil des Marktes wird und folglich den Maximen des Verwertungsprinzips untergeordnet ist, ändert sich die Stellung des Künstlers in der Gesellschaft – er wird zum Produzenten und Verkäufer einer Ware.
-
Es sind „die neuen Medien als Orte der industrialisierten Massenkultur zu bewerten …, in denen die mentale Zurichtung und psychische Zerstörung der Menschen am gründlichsten sich vollzieht.“
-
Auf dem Gebiet der Kunst kann man ebenso wenig apolitisch sein, wie man auf dem Feld der Kommunikation Abstinenz zu üben vermag.
-
Heute ist Klarheit die Ausnahme, Unklarheit die Regel … Und in Branchen wie Theater, Werbung oder Kunst dominiert Dr. Frankenstein: eine Collage von Zitaten. Statt einer neuen Ästhetik liefern sie Ironie.
-
Eine unsichere Gesellschaft sucht sich Abweichende. Die man korrigieren muss. Um die alte Ordnung wiederherzustellen. Und die klassischen Ziele sind: Jugend, Fremde, Juden. Immer. Mit absoluter Berechenbarkeit.

(Überreife Fund-Sätze, hier und da aus dem Netz gefischt am 2.11.13)

__________________________________________________________
 
Die amerikanische Politikwissenschaftlerin Wendy Brown:
„Die großen Demokratien zeichnen sich heute weniger durch eine Überschneidung als vielmehr durch eine Verschmelzung von staatlicher und unternehmerischer Macht aus: Staatliche Aufgaben von Schulen über Gefängnisse bis hin zum Militär werden in großen Stil outgesourct; Investmentbanker und Konzernchefs fungieren als Minister und Staatssekretäre; auch wenn sie die entsprechenden Fonds nicht selbst verwalten oder anlegen, sind Staaten doch Eigentümer unvorstellbar großer Mengen an Finanzkapital; und vor allem ist die Staatsmacht über ihre Steuer-, Umwelt-, Energie-, Arbeits-, Sozial-, Finanz- und Wirtschaftspolitik sowie einen endlosen Strom direkter Unterstützungen und Rettungsprogramme für sämtliche Bereiche des Kapitals ganz unverhohlen in das Projekt der Kapitalakkumulation eingespannt. Die breite Masse, der Demos, kann die meisten dieser Entwicklungen nicht verstehen oder nachvollziehen geschweige denn bekämpfen und ihnen andere Ziele gegenüberstellen.“
__________________________________________________________

 
Aus der „Einheitsrede dieses Bundespräsidenten, der nicht länger dulden will, dass »Deutschland sich klein macht«. Gauck: »Wir, zusammen einzigartig, schauen uns an diesem Festtag um.« Ja. »Wir sehen, was uns in schwierigen Zeiten gelungen ist.« Gern, zwei Weltkriege haben wir erfolgreich begonnen. Und nun? Unser Präsident: »Eine Verheißung kann uns zur Gewissheit werden: Wir müssen glauben, was wir konnten.« Aha! »Dann« – beim dritten Mal – »werden wir können, woran wir glauben«.“
Quelle: Otto Köhler in einer Besprechung des Buchs von Christopher Clark: „Die Schlafwandler - Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog“. Nachzulesen hier: www.jungewelt.de/2013/10-09/020.php

__________________________________________________________

„Die einzige geistige Frage, die das Establishment beschäftigt, lautet: Wie kann man die geknechteten Menschen so verblöden, dass sie nie wieder eine geistige Regung von sich geben? In der Art allerdings, wie das Establishment die Leute vertrottelt, gibt es die eigene Trottelhaftigkeit preis. Das ist selbst dann zum Lachen, wenn es nichts mehr zu lachen gibt.

Die EU war ein Experiment mit ungewissem Ausgang. Das Ziel bestand darin, in Europa alle Reste von sozialistischen und sozialen Verhältnissen auszumerzen. Ob das gelingt, war nicht klar. Die weltpolitische Konstellation war jedenfalls ideal. Wenn das europäische Kapital, angeführt vom deutschen, diese Gelegenheit – den Zusammenbruch der Sowjetunion – nicht genutzt hätte, wäre es nicht das Kapital, sondern eine Wohlfahrtseinrichtung. Ein Name, unter dem das Unternehmen lief, war rasch gefunden: Frieden. Die EU als Friedensprojekt. Mitten im Frieden sich für den Frieden stark zu machen, dafür konnte man die Intellektuellen leicht gewinnen. Sich für etwas einzusetzen, das es ohnedies gab, war eine geistige Leistung nach ihrem Geschmack.


Man lebt in der EU in tiefem Frieden und in tiefer Krise. Dieser Zustand soll zum Dauerzustand werden. Die Gesellschaft erstarrt in Ehrfurcht vor dem Frieden und in Furcht vor der Krise. Der Intellektuelle ist zum Spachrohr der Erstarrung geworden.


Politik wird Teil der Unterhaltungsindustrie, der Politiker zum Wurstel. Früher hat man den Politiker eine Charaktermaske genannt, die vom Gemeinwohl faselt und fürs Kapital arbeitet. Diese Maske aufzusetzen ist nicht mehr notwendig. Der Politiker sitzt seine Amtszeit ungeduldig ab und geht dann in die Leitung eines Unternehmens, wo er endlich ordentlich verdient. Früher schickte das Kapital jenes Personal, das fürs Geschäft nicht taugte, in die Politik. Jetzt schickt es ein Personal in die Politik, das auch für die Politik nicht taugt.

Wenn Politik keine Rolle spielt, kann man sich das leisten. Das wird sich ändern, wenn es wieder gesellschaftliche Auseinandersetzungen gibt. Bis dahin ist Politik für gelangweilte Milliardäre ein lustiger Zeitvertreib. Es ist egal, ob sie sich einen Rennstall kaufen oder eine politische Partei. Kein Grund zur moralischen Empörung. Die Käuflichkeit der Welt ist ein historischer Fortschritt. Das Dumme ist nur, dass andere sie schon gekauft haben, wenn wir kommen und auch was von der Welt haben wollen. Dann wird der Handel zum Raufhandel.“



Michael Scharang, österreichischer Autor und bekennender „Extremist“.

__________________________________________________________

"Alle wissen, dass sie verarscht werden, aber keiner lässt sich was anmerken." - Richard Rogler

__________________________________________________________

Wie man sich gegen Banken wehren kann

«In Docs Arbeitszimmer finden sich: ein Schreibtisch mit einem unerledigten Stapel Post, Registrierschränke und ein stets offener Kassenschrank. Einmal wurde er aus Versehen geschlossen. Niemand kannte das Geheimnis der Buchstabenkombination, und drinnen lag eine geöffnete Büchse Ölsardinen und Roquefortkäse! Furchtbare Gerüche entwickelten sich in dem Safe, bis endlich der Schrankfabrikant das Kennwort sandte. Damals entdeckte Doc ein Verfahren, mittels dessen sich jedermann, falls er Bedarf danach hätte, an einer Bank rächen könnte. Er brauchte nur, riet Doc, einen Safe zu mieten, einen ungeräucherten Salm darin zu deponieren und dann für sechs Monate zu verreisen. Was seinen eigenen Tresor anging, machte er es sich zum Gesetz, nie wieder Nahrungsmittel darin zu verwahren. Er legte diese von nun an in seine Registrierschränke.»
Aus «Die Straße der Ölsardinen» des amerikanischen Nobelpreisträgers John Steinbeck 
__________________________________________________________


"Die bewusste und intelligente Manipulation der organisierten Gewohnheiten und Meinungen der Massen ist ein wichtiges Element in der demokratischen Gesellschaft. Wer die ungesehenen Gesellschaftsmechanismen manipuliert, bildet eine unsichtbare Regierung, welche die wahre Herrschermacht unseres Landes ist. Wir werden regiert, unser Verstand geformt, unsere Geschmäcker gebildet, unsere Ideen größtenteils von Männern suggeriert, von denen wir nie gehört haben. Dies ist ein logisches Ergebnis der Art wie unsere demokratische Gesellschaft organisiert ist. Große Menschenzahlen müssen auf diese Weise kooperieren, wenn sie in einer ausgeglichen funktionierenden Gesellschaft zusammenleben sollen. In beinahe jeder Handlung unseres Lebens, ob in der Sphäre der Politik oder bei Geschäften, in unserem sozialen Verhalten und unserem ethischen Denken werden wir durch eine relativ geringe Zahl an Personen dominiert, welche die mentalen Prozesse und Verhaltensmuster der Massen verstehen. Sie sind es, die die Fäden ziehen, welche das öffentliche Denken kontrollieren.“ - Edward Bernays, Public Relations Counselor, in seinem Werk "Propaganda" von 1928. 
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Edward_Bernays  
Der Kabarettist Georg Schramm über „Volksverblödung“: http://www.youtube.com/watch?v=RkNddCXSLvM&feature=related
__________________________________________________________

Die inzwischen legendären Worte von Bundeskanzler Gerhard Schröder – dem
Arbeitersohn – im Januar 2005 vor dem Weltwirtschaftsforum in Davos: „Wir haben einen der besten Niedriglohnsektoren aufgebaut, den es in Europa gibt.“ Damit waren die Weichen gestellt und das Schicksal eines Lebens im Minus für Millionen Menschen besiegelt. „Marktkonforme Demokratie“ sagt dazu die heutige Kanzlerin.

__________________________________________________________

Bundesinnenminister Friedrich versichert, die Amerikaner hätten ihm versichert, dass sie deutsche Daten selbstverständlich immer nur mit den besten Absichten ausspionieren.
__________________________________________________________

„Selbstverständlich hat […] die katholische Kirche für ihren eigenen Lebensbereich das Recht, Dinge zu regeln in einer Weise, die nicht den allgemeinen Maßstäben der Demokratie und des Staates entsprechen.“ Alois Glück, CSU-MdL und Vorsitzender des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, im Interview mit Deutschlandfunk.
__________________________________________________________


„Wir wissen jetzt, dass die Regierung des organisierten Geldes genauso gefährlich ist wie die Regierung des organisierten Pöbels.“ (Teddy Roosevelt)
__________________________________________________________

Der Unterschied macht unsere Ähnlichkeit kenntlich.
Carl Pax
__________________________________________________________

Post-Demokratie – weniger Demokratie wagen! Der Philosoph Daniel A. Bell, Kanadier, lehrt an einer chinesischen Eliteuniversität. Sein Credo: "Ich glaube nicht länger daran, dass Demokratie in der Form 'Eine Person - eine Stimme' der beste Weg ist, um ein politisches System zu organisieren" – "Denkbar wären mehr Stimmen für Menschen mit besserer Erziehung.“

Fareed Zakaria, indischer Publizist, schlug vor zehn Jahren schon vor, weniger Demokratie zu wagen. "Liberalisierung, so Zakarias These, geht vor Demokratisierung" – "im Namen der langfristig zu verwirklichenden «Ordnung der Freiheit»“.


 „Es ist alles so offensichtlich: die Abschaffung der Demokratie, die zunehmende soziale und ökonomische Polarisation in Arm und Reich, der Ruin des Sozialstaates, die Privatisierung und damit Ökonomisierung aller Lebensbereiche (der Bildung, des Gesundheitswesens, des öffentlichen Verkehrssystems usw.), die Blindheit für den Rechtsextremismus, das Geschwafel der Medien, die pausenlos reden, um über die eigentlichen Probleme nicht sprechen zu müssen, die offene und verdeckte Zensur (mal als direkte Ablehnung, mal in Form von ‚Quote‘ oder ‚Format‘) und, und, und. Demokratie wäre, wenn die Politik durch Steuern, Gesetze und Kontrollen in die bestehende Wirtschaftsstruktur eingriffe und die Akteure an den Märkten, vor allem an den Finanzmärkten, in Bahnen zwänge, die mit den Interessen des Gemeinwesens vereinbar sind. Letztlich wäre es die Frage: Was wollen wir für eine Gesellschaft? Das wäre für mich Demokratie.“ (Der Schriftsteller Ingo Schulze in der SZ vom 12.1.2012)

 „Ob Bomben oder Brot hergestellt wird, hängt nicht von den Bedürfnissen der Menschen, sondern von der Wahrscheinlichkeit der Vermehrung des Kapitals ab. Die Menschen selbst sind gezwungen, durch Lohnarbeit und Konsum ihre Selbsterhaltung zu gewährleisten. Damit verewigen sie aber zugleich eine Produktionsweise, die nicht der Bedürfnisbefriedigung dient. Das rationale Handeln der Einzelnen, die sich, um zu überleben, auf dem Arbeitsmarkt verkaufen müssen, hat so zugleich ein irrationales Moment, in dem diese Verhältnisse versteinert werden.“ (Johannes Alberti)

"Laut einer Studie der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) hat die Wirtschafts- und Währungskrise die Gefahr für soziale Unruhen in den Mittelmeerstaaten Zypern, Griechenland, Spanien und Italien erhöht." Das wird am heutigen 8. April 2013 gemeldet. … Nur in der Bundesrepublik, Belgien und Finnland hat laut ILO das Potenzial für Unruhen abgenommen.
„Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen.“ (Adorno, Theodor W.) 
__________________________________________________________

Der Urgrund jeder Religiosität
Ein Missionar fragte die Inuit: "Woran glaubt ihr?"
Die Inuit sagten ihm: "Wir glauben nicht. Wir fürchten.".
__________________________________________________________

Wo führt dieser Gedanke hin?
"… jeder Gedanke entfernt uns von der Realität – jeder Gedanke ändert unsere Realität …"
Carlo Pax

__________________________________________________________


Das Nichts ist das Gegenteil des Alles.
WIR können innerhalb des Alles nichts aus Nichts machen.
Aber alles kommt aus dem Nichts und kehrt dorthin zurück.
Deshalb gilt es für UNS, die richtigen Fragen zu stellen.

Nicht: Warum gibt es etwas und nicht nichts?

Sondern: Warum machen wir etwas und nicht nichts?
Carlo Pax 
__________________________________________________________


„Pflanzen und Tiere – Tiere vor allem – sind Spiegel der Seele des Menschen. In ihnen können wir uns selbst erkennen. Denn so wie wir mit ihnen umgehen, so gehen wir auch mit uns selbst um. In ihrem Leiden spiegelt sich unser eigenes Leiden – das wir immer mit großem Aufwand zu verdrängen versuchen. Deshalb ist es immer auch um unserer selbst willen, wenn ich sage, dass wir ein liebevolles Verhältnis zur Natur brauchen – so wie es das schamanische Sein in ihr ist. Eigentlich wissen wir das. Wir wissen es aus unseren Paarbeziehungen. Sie stimmen nur, wenn wir uns nicht als Objekte behandeln, sondern mit unseren Seelen verschmelzen. Ein solches Verhältnis zur Natur zu haben – das ist es, was die Welt heute am nötigsten braucht. Das ist es, was uns heil werden lässt – was die Spaltung überwindet und uns und die Welt wieder zu einem stimmigen Ganzen macht.“ - Ethnobotaniker Dr. Wolf-Dieter Storl 
__________________________________________________________


Philipp Mißfelder, außenpolitischer Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, im Deutschlandfunk nach dem Angebot des iranischen Außenministers zu Verhandlungen über das Atomprogramm Irans: „Ich würde die militärische Option nicht ausschließen, weil es (…) unsere gemeinsame Verhandlungsposition als Westen an der Seite Is­raels schwächen würde, wenn wir von Anfang an zeigen, daß wir dazu nicht bereit wären und nicht entschlossen genug, Israel zu verteidigen, auch um den Preis einer Militärintervention.“
__________________________________________________________

 "Zwangsarbeit, das wichtigste Merkmal unfreier Arbeitsverhältnisse, findet man somit nicht nur in den Elendsgebieten der "Dritten Welt", sondern mitunter gleich um die Ecke in unserem Wohnort. Wo soll ... der grundlegende Unterschied zwischen dem Hartz IV-Empfänger liegen, der für einen Euro die Stunde Hundescheiße im Park aufsammeln soll, und dem in Schuldknechtschaft befindlichen Mitglied einer niederen Kaste in Indien? Beide werden vor dieselbe Alternative gestellt: Zwangsarbeit oder Hungertod. Beide haben somit keine Wahl."
Eine kurze Darstellung der modernen Sklaverei, ihrer Bedingungen und Ursachen von Tomasz Konicz auf: http://www.heise.de/tp/artikel/38/38342/1.html 
Dokumentarfilme zur Thematik: http://topdocumentaryfilms.com/slavery-21st-century-evil/
__________________________________________________________

"dpa" meldet: 11.482.885,- Euro: Die Summe der staatlichen Zuschüsse für die NPD aus der jährlichen Parteienförderung von 2000 bis 2011.

__________________________________________________________

Beißende Kritik oder wohlwollende Zuneigung?
CDU/CSU-Fraktionsschef Volker Kauder am 1.12. in der Süddeutschen Zeitung: „Was einem von den Grünen entgegen strömt, ist oft nur neuer kleinbürgerlicher Mief“.
__________________________________________________________

Aus dem zweiten Teil des Gesprächs mit Rolf Gössner (Vizepräsident der Internationalen Liga für Menschenrechte in Berlin, Rechtsanwalt, Publizist und parlamentarischer Berater in Bremen), dem Autor des Buches „Geheime Informanten - V-Leute des Verfassungsschutzes: Neonazis im Dienst des Staates“: „… man muss es so deutlich aussprechen: Die Verfassungsschutzbehörden in Bund und Ländern haben die gewaltbereiten Neonazi-Szenen und -Parteien über ihre bezahlten Spitzel letztlich mitfinanziert, rassistisch geprägt, gegen polizeiliche Ermittlungen geschützt und gestärkt, anstatt sie zu schwächen. Damit sind sie über ihr kriminelles V-Leute-System selbst Teil des Neonazi-Problems geworden, jedenfalls konnten sie kaum etwas zu dessen Lösung oder Bekämpfung beitragen.“

Rolf Gössner: www.rolf-goessner.de
__________________________________________________________


110 Tote nach Hurrikan namens Exxon, Chevron, BP …
„Die Erdölfirmen haben die größte Rolle dabei gespielt, sicherzustellen, dass wir der globalen Erwärmung keinen Einhalt gebieten. Sie haben Klimawandel-Skeptiker gesponsort und ihre Hand darin gehabt, dass der US-Kongress zu einem großen Teil mit Anti-Umweltschutz-Extremisten besetzt wurde. Auf diese Weise haben sie bewirkt, dass eigentlich selbstverständliche Maßnahmen in Richtung erneuerbarer Energien niemals getroffen wurden. So gesehen wäre es nur folgerichtig, wenn wir ihre Bemühungen entsprechend honorieren würden und die Stürme von nun an nach ihnen benennen würden. … „Exxon bewegt sich auf die Küste von New Jersey zu und schlägt in seinem Wirkungskreis alles kurz und klein“. Oder: „375.000 Menschen müssen wegen Chevron evakuiert werden“. Zur Erinnerung: Chevron zum Beispiel hat im Oktober 2,5 Millionen Dollar an ein Political Action Committee der Republikaner gezahlt – die vermutlich größte Spende, die ein einzelnes Unternehmen jemals geleistet hat!"
Quelle: Bill McKibben auf www.freitag.de/autoren/the-guardian/besser-als-sandy 

__________________________________________________________

DAS Lied zum gegenwärtigen politischen Erwachen in Island. 
Den Text verfasste der Liedermacher und Mitinitiator der Isländischen Revolution, Hörður Torfason.
Der Text in englischer Übersetzung:
the power is yours
when a new born day sings a poem about our life
and all people seem to understand the meaning of society
they relate strongly to each other so it is a glorious sight is to see
because the song means that the real power comes from below

that the real power comes from below means that the people are power
and the masses protection of democracy makes it is of the highest quality
that each man can look into his heart and sincerely say:
justice in this world echoes the thought that it is put into it

argue your case, prove that those who lie and cheat
must step down because they did not fulfill their promises duties

if you find corruption spread into your life and poison everything
your surroundings and awareness then protested – rise up
thus everyone has the duty to remain vigilant and safeguard
in a world that belongs to everyone and is our only ground

argue your case, prove that those who lie and cheat
must step down because they did not fulfill their promises duties

frosty windows show vague images of men in the past
formulating their own future as we now are creating our own

Hörður Torfason, Apríl 2012
Mehr über „Hörður Torfason - troubadour, songwriter, actor, director and human rights activist - one of Iceland's living legends”: http://www.grapevine.is/Features/ReadArticle/You-Cannot-Put--Rules-On-Love

__________________________________________________________


„Wir müssen uns um die Altersarmut kümmern. Die beste Gegenmaßnahme ist ein Job.“ - Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) im Interview mit "Bild am Sonntag".

__________________________________________________________

„… für ein soziales Gleichgewicht sorgen ...“ – hierbei hätten die SPD und ihr Kanzlerkandidat Peer Steinbrück den gleichen Herzschlag, versicherte Parteivorsitzender Sigmar Gabriel.

„Wenn man die Knarre zieht, kriegt man was. Wenn man nur sagt, Kohle raus, bekommt man nichts“, äußerte ein Mitglied der Krautrockband „Camera“ aus Berlin.
__________________________________________________________


Franklin D. Roosevelt, 5. Oktober 1937:
„Krieg – ob mit oder ohne Kriegserklärung – ist ansteckend. Er kann Staaten und Völker erfassen, die von dem ursprünglichen Kriegsschauplatz weit entfernt sind … es gibt keine wirksame Versicherung gegen die verheerenden Auswirkungen eines Krieges und gegen die Gefahr, mit hineingezogen zu werden. … Der Friedenswille der friedliebenden Völker muß sich so deutlich geltend machen, daß diejenigen Nationen, die in Versuchung geraten, ihre Verträge zu brechen und die Rechte anderer zu verletzen, von ihren Vorhaben abstehen. Positive Anstrengungen sind notwendig, um den Frieden zu bewahren.“
__________________________________________________________



Naturgegebene Alternativlosigkeit ist fataler Humbug
In einem Gespräch mit dem Herausgeber Jakob Augstein in „der Freitag - online“, 28.09.2012, äußerte der Schriftsteller Ingo Schulze:
„Heute würde ich eher von Pseudodemokratie sprechen, als einer marktkonformen Demokratie. Wir müssen wieder lernen, unsere eigenen Ansprüche zu formulieren. Und mein Anspruch wäre, dass ich als Bürger ein selbstbestimmtes Leben in einer Gesellschaft führe, in der Freiheit und soziale Gerechtigkeit unbedingt zusammengehören. Das impliziert, dass ich mitentscheide, wohin es in diesem Land geht. Das Schwierige aber ist, dass meine Souveränität an Vertreter übertragen wird, die sich selbst in aller Regel nicht als souverän empfinden und glauben, nur darauf reagieren zu können, was ihnen ‚der Markt‘ vorgibt …
Wenn man sich den Armuts- und Reichtumsbericht anschaut, heißt es darin, dass es diese Tendenz der Polarisierung seit 20 Jahren gibt. Dieses 89/90 ist eine Zäsur. Damals sind neue Selbstverständlichkeiten entstanden, fragwürdige Selbstverständlichkeiten. Der Welt kam die Vorstellung einer Alternative abhanden. Das führt zu so einem Humbug wie den ‚alternativlosen Entscheidungen‘ von Frau Merkel. Der Rahmen, in dem ein gesellschaftliches Gespräch stattfindet, ist viel zu eng. Zwänge werden zu Sachzwängen umgedeutet, Politisch-Historisches zu Naturgegebenem …
Warum machen nicht einfach mal 20.000 Menschen zu gegebener Zeit einen Spaziergang zum Kanzleramt?“

 __________________________________________________________
 

Die Spaltung zwischen Arm und Reich nimmt stetig zu. Scheinbar haben wir uns daran gewöhnt, dass immer weniger Geld für öffentliche Belange vorhanden ist. Ein Aufbegehren der Bürger findet kaum statt. Gleichzeitig wird immer mehr Verantwortung auf Experten verlagert: Zur Bewältigung der Finanzkrise entstanden demokratisch nicht legitimierte Institutionen wie die „Troika“, parlamentarische Prozesse wurden ausgehebelt unter dem Handlungsdruck der Märkte. Warum trauen wir Bürger uns nicht, diese Dinge zu hinterfragen: Weil wir glauben sie nicht zu verstehen? Warum trauen wir Bürger uns nicht, miteinander über Lösungswege zu diskutieren? Warum trauen wir Bürger uns nicht, unsere Forderungen unüberhörbar zu vertreten und dafür öffentliche Präsenz zu zeigen?
Die Mehrheit im Lande glaubt nach wie vor an „die Kompetenz“ der Wirtschaft, der Macher, der Experten, Fachleute und Wissenschaftler, an die Objektivität der Medien, an die Notwendigkeit, Geld und Eigentum zu schützen, an ihre eigene Machtlosigkeit und die Alternativlosigkeit in der Politik.

Die Mehrheit im Lande will dennoch eine soziale und ökologische Politik, ein anderes Wirtschaftsmodell und sucht ihr Heil darum in einem Zurückdrehen der Zeit, als die „soziale Marktwirtschaft“ propagiert wurde und angeblich existierte. „Der Kapitalismus“ ist ihr so suspekt geworden wie „der Sozialismus“, deshalb sucht sie nach Trägern und Führern eines Weges „der Mitte“, einem "sozialistischen Kapitalismus" ohne Sozialismus und Kapitalismus ...
__________________________________________________________

Antworten auf die Frage, wer steckt hinter den Rating-Agenturen, gibt Conrad Schuhler vom „isw – Institut für sozial-ökologische Wirtschaftsforschung e.V.“, München:
„Wem gehören die drei großen Ratingagenturen? … : Es sind dieselben Eigentümer, die auch Miteigentümer der großen Banken und multinationalen Konzerne sind … Sie handeln nicht selbständig, wie die veröffentlichte Meinung unterstellt, sondern sie sind der verlängerte Arm ihrer Eigentümer.
So gehört Standard & Poor´s seit 1966 dem Konzern McGraw Hill, der aber seinerseits überwiegend den Hedgefonds Capital World, Blackrock, State Street, T. Rowe Price, Washington Mutual, Fidelity, Oppenheimer Funds.Morgan Standely und Allianz Global Investors gehört. Die Vorstände von Moody´s kommen von der Chase Manhattan Bank, von der Federal Reserve Bank of New York, von der Citiygroup, von Dow Jones & Company (erstellt den Börsenindex der Wall Street), von Bankers Trust, vom Wirtschaftsprüfer Ernst & Young, von American Express und von Lehman Brothers. Fitch gehört zwei Eigentümern: der französischen Finanzholdung Fimalac und dem US-Medienkonzern Hearst. Fimalac-Chef de Lacharriere war Mitglied des Beirats der französischen Nationalbank Banque de France und gehört dem Leitungsgremium der Nationalstiftung für die Politischen Wissenschaften an. Die Vizepräsidentin Morali wechselte von der staatlichen Finanzaufsicht Frankreichs zu Fimalac, zudem ist sie Mitglied der französischen Investmentbank Rothschild und von Coca Cola in Atlanta/USA.
Doch nicht nur als Teilhaber der Eigentümer der Agenturen üben die Finanzmarkt-Institutionen ihren Einfluss aus, sie sind auch selbständige Mit-Eigentümer der Ratingagenturen. Sechs Hedgefonds sind bei Moody´s mit 41,5 % und bei Standard & Poor´s mit 27,9 % beteiligt.“
Fazit: die Rating-Agenturen sind keine selbständigen und ´objektiven´ Bewerter, sondern ausführendes Organ ihrer Eigentümer.


„Es ist schockierend zu sehen, wie oft der Sieger oder die Siegerin in Tränen ausbricht. Wir reden dann von Freudentränen. Aber das ist Unsinn, es gibt keine Freudentränen. In dem Moment, in dem der höchste Erfolg für den Augenblick erreicht wurde, bricht die ganz Bedürftigkeit und Sehnsucht durch, die einen Spitzensportler über Jahre solche unmenschlichen Leistungen hat vollbringen lassen. Und der Schmerz als eigentliche Motivation wird wieder sichtbar. Britta Steffen, die deutsche Schwimmerin, ist ja Vierte geworden. Mit einer Hundertstel Sekunde Rückstand! Sie ist dafür derart abgewatscht worden, als wäre sie nun erledigt. Diese Bewertung ist krank … Die Verhältnisse prägen die Menschen, und so geprägte Menschen schaffen die Verhältnisse … Die Gefahr ist nur, wenn emotional verpanzerte Menschen in Führungspositionen gelangen und durch ihr Handeln schwerste Schäden in der Zukunft verursachen, die sie selbst nicht mehr fühlen. Der mitfühlende Mensch würde sich immer in sein Gegenüber hineinversetzen und nicht nur an sich denken.“
Hans-Joachim Maaz, Psychotherapeut



Auf einer Klassenfahrt nach Berlin kam man am Karl-Liebknecht-Haus vorbei. Ein Plakat forderte: »Hartz IV muß weg!«. Ein Teilnehmer erschrak. Er rief: »Jetzt wollen die mir auch noch mein ALG II wegnehmen!«
 
__________________________________________________________

Wo sind damals eigentlich die vielen Nazi-Größen geblieben?
Ein neues Buch erzählt eine unglaubliche Geschichte: Das braune Exil in Argentinien und das dreckige Geschäft mit der Bombe - Wie Adolf Eichmann und andere Naziverbrecher sich über die "Rattenlinie" nach Südamerika absetzten.
Nach der Gründung der Bundesrepublik setzte eine wahre Völkerwanderung nach Südamerika ein. Über die sogenannte Rattenlinie flohen Tausende Nazis mit Hilfe des Vatikans und des Roten Kreuzes über Genua nach Argentinien. Viele setzten sich auch über skandinavische Länder ab.
Buch: Gaby Weber, "Eichmann wurde noch gebraucht - Der Massenmörder und der Kalte Krieg"
Verlag Das Neue Berlin, 224 Seiten, ISBN 978-3-360-02138-0, 17,95 €
Über den Inhalt:
Als am 23. Mai 1960 die Nachricht der Verhaftung von Adolf Eichmann um die Welt ging, brach Panik im Kanzleramt aus: was würde der Kriegsverbrecher über Altnazis in Adenauers Regierung aussagen? Gerade erst hatte man sich doch das Schweigen der Regierung von David Ben Gurion durch einen Atomdeal erkauft. Dem Weißen Haus hingegen kam die Nachricht gerade recht. Wenige Tage zuvor hatte man unter Missachtung eines Testmoratoriums in Südargentinien eine Atombombe unterirdisch gezündet. … 1949 wurde die Bundesrepublik gegründet und die militärischen Angriffspläne auf Osteuropa und die Sowjetunion erst einmal aufgegeben. Der Kalte Krieg brach aus. … Das Nazi-Exil jonglierte zwischen Ost und West, war Teil des Kalten Krieges, der auch in den entlegensten Winkeln des Planeten ausgetragen wurde. … Die US-Army wollte sich bei ihren Invasionsabsichten gen Osten der Nazi-Offiziere bedienen …
Hintergründe zur Recherche der Autorin Gaby Weber: http://www.sopos.org/aufsaetze/494bdfcf5d002/1.phtml
 
__________________________________________________________

 18. April 1946, abends in Hermann Görings Zelle:
” … Nun, natürlich, das Volk will keinen Krieg”, sagte Göring achselzuckend. “Warum sollte irgendein armer Landarbeiter im Krieg sein Leben aufs Spiel setzen wollen, wenn das Beste ist, was er dabei herausholen kann, dass er mit heilen Knochen zurückkommt. Natürlich, das einfache Volk will keinen Krieg; weder in Russland, noch in England, noch in Amerika, und ebenso wenig in Deutschland. Das ist klar. Aber schließlich sind es die Führer eines Landes, die die Politik bestimmen, und es ist immer leicht, das Volk zum Mitmachen zu bringen, ob es sich nun um eine Demokratie, eine faschistische Diktatur, um ein Parlament oder eine kommunistische Diktatur handelt … das Volk kann mit oder ohne Stimmrecht immer dazu gebracht werden, den Befehlen der Führer zu folgen. Das ist ganz einfach. Man braucht nichts zu tun, als dem Volk zu sagen, es würde angegriffen, und den Pazifisten ihren Mangel an Patriotismus vorzuwerfen und zu behaupten, sie brächten das Land in Gefahr. Diese Methode funktioniert in jedem Land.” 
 Aus: Nürnberger Tagebuch / von G.M. Gilbert. Ehemaliger Gerichts-Psychologe beim Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher. Aus dem Amerikanischen übertragen von Margaret Carroux … – Fischer: Frankfurt a.M., 1962. – 455 S.

__________________________________________________________

 Im Grunde ist ja in diesem System fast egal, ob jemand sich anstrengt und schaut, daß er eine Arbeit kriegt, weil er landet ja genauso im Hartz-IV-System.
Klaus Barthel, Vorsitzender des SPD-Arbeitnehmerflügels, im Deutschlandfunk
__________________________________________________________
 

»Ich fürchte mich nicht vor der Rückkehr der Faschisten in der Maske der Faschisten, sondern vor der Rückkehr der Faschisten in der Maske der Demokraten» - Theodor W. Adorno

 __________________________________________________________


Aus einer Buchbesprechung von Markus Bernhardt in der „jungen welt“ vom 16.4.12 unter dem Titel: „Generalabrechnung - Hilflos im Moralismus verharrend: Freerk Huisken über das Elend der Kritik am Neofaschismus und Demokratiegeplänkel antifaschistischer Gruppen“:

„Neonazigegner seien mittlerweile »so sehr von der antifaschistischen Gesinnung des demokratisch erzogenen Volkes überzeugt, daß sie sich darüber glatt jedes Argument gegen Faschismus, Rassismus und Nationalismus ersparen«, lautet ein weiterer Vorwurf Huiskens, der antifaschistischen Gruppierungen rät, sich endlich zu entscheiden: »Entweder beschließen sie, als die letzten Überlebenden und Personifikationen der berechnend eingeführten Nachkriegsstaatsräson weiterzumachen, dann müssen sie in Deutschland alte und neue Nazis jagen, auch wenn regierende Demokraten längst dabei sind, Hitlers Visionen von deutscher Größe und Weltgeltung per Welteroberung überzuerfüllen. Dann aber behindern sie als Parteigänger der wahren Demokratie zugleich die Kampfansage an den Grund des Faschismus. Oder sie beginnen wirklich einmal damit, nach den Wurzeln des ›Nazismus‹ zu fragen«, wofür sie sich jedoch von »der Vorstellung lösen müssen, daß ein deutscher Staat, in welchem Rassismus, Ausländerfeindlichkeit und Nationalismus verwurzelt ist, kein demokratischer sein kann; und dafür haben sie sich zugleich an den Gedanken zu gewöhnen, daß sich umgekehrt mittels erfolgreicher demokratischer Betreuung einer kapitalistischen Ökonomie im In- und Ausland auch ganz ohne Faschismusimitat, also ohne Antisemitismus und KZ, ohne Euthanasie und Weltkriegsalleingänge, so einiges an Verheerungen an Mensch und Natur anrichten läßt«, so Huisken weiter.“
Harsche Thesen, deren historischer Kern wohl unbestritten ist, die aber nicht gern gehört werden in einer Zeit, in der wir „unserer Regierung“ trotz aller Kritik und Verdrossenheit dankbar sind, an den unschönen Folgen der Wirtschafts- und Finanzkrise vorbeischrammen zu dürfen. Wie könnte sich auch die große Zustimmung einer Piratenpartei sonst erklären.
Freerk Huisken: Der demokratische Schoß ist fruchtbar – Das Elend der Kritik am (Neo-)Faschismus. VSA Verlag, Hamburg 2012, 232 Seiten, 14,80 Euro

Die Geschichte der großen deutschen Unternehmen und Konzerne, allen voran die chemische Industrie, später auch gerne Pharmaindustrie genannt, war von Anbeginn eine der kolonialistischen Weltmachtpolitik. Diese Konzerne, voran die IG Farben, finanzierten und belieferten zwei Weltkriege mit dem Ziel, den „Platz an der Sonne“ zu erlangen. Faschistische Bewegungen gehörten zu ihren politischen Waffen, die bei Belieben eingesetzt wurden. Nicht zuletzt deswegen bleiben diese bis heute ungeschoren und werden benötigt, um der radikalen Linken als Hauptgegner zu dienen. So kann aus der „Mitte“ heraus die alte Hegemonialpolitik weiter verfolgt werden: Sozial- und Demokratieabbau an allen Fronten, Kriegseinsätze um Ressourcen und Einfluss. Deutschland soll wieder „groß“ werden. So wird unsere „Demokratie“ zum Zerrbild, missbraucht für ökonomische und finanzpolitische Großmachtphantasien.

 __________________________________________________________


Krieg ist zuerst die Hoffnung, dass es einem besser gehen wird,
hierauf die Erwartung, dass es dem andern schlechter gehen wird,
dann die Genugtuung, dass es dem andern auch nicht besser geht,
und hernach die Überraschung, dass es beiden schlechter geht.
Karl Kraus

 __________________________________________________________


Slavoj Žižek: „Der Lichtblick am Ende des Tunnels könnte auch immer der entgegenkommende Zug sein.“

__________________________________________________________


Der TV-Sender n24 verkauft sich als "Deutschlands führender Nachrichtensender: Ständig aktuelle Nachrichten, aktuelle Videos und Livestreams aus Politik, Wirtschaft, Börse, Sport und der Welt".
Am 21.3.12 bot er das folgende Programm an:


__________________________________________________________


Als Kind wächst man mit dem Verdikt auf "Iss Vitamine, die sind gesund!". Bekannt ist auch, dass die Zufuhr von Vitaminen, Mineralien, Spurenelementen und ähnlichen Stoffen, die in der Natur zu finden sind (und aus denen wir Menschen gemacht sind), lebensnotwendig sind. Interessanterweise mehren sich Stimmen, die nun eben davor warnen. Zuerst waren es Pharma-"Experten", dann Ärzte und Wissenschaftler, jetzt sogar Politiker und natürlich "die Medien".
Einem Interview von „Spiegel Online“ mit dem gesundheitspolitischen Sprecher der SPD-Fraktion im Bundestag Karl Lauterbach zufolge, hält der die Risiken von lebensnotwendigen Vitaminen für die Bevölkerung mittlerweile für erheblich. So solle die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung vor  Vitaminpillen warnen. Ein Zulassungsverfahren wird gefordert. Allerdings werden keine Studien erwähnt, die seine Thesen wirklich untermauern. Richtig ist lediglich, dass unkontrollierte Mengenzufuhr sowie künstlich hergestellte Vitamine ein Krankheitsrisiko bergen. US-amerikanische Analytiker wiesen nach, dass es in den letzten 27 Jahren keinen einzigen Todesfall hervorgerufen durch Nahrungsergänzungsmittel gab. Jedoch starben allein in den USA drei Millionen Menschen infolge der Einnahme von pharmazeutischen Medikamenten. In Deutschland gibt es jährlich etwa eine halbe Million Patienten, die arzneimittelbedingt erkranken. Die arzneimittelbedingten jährlichen Todesfälle sind allein in den internistischen Abteilungen der Krankenhäuser mit 60 000 angegeben.
Vitamine sollen krank machen. Diese These ist nicht nur abenteuerlich, sie ist irreführend und gemeingefährlich. Vitaminmangel macht krank, das weiß jedes Kind. Doch inzwischen glaubt ein verunsicherter Bevölkerungsteil auch diesen Schwachsinn.
Aber es gibt auch eine zunehmende Zahl kritischer Menschen, die mit (biologischen und wohldosierten) Vitaminkuren die Probe aufs Exempel machen. Und siehe da: sie leben nicht nur weiter, sie werden nachweislich krankheitsresistenter und lebensfroher.

_______________________________________________________________________

// Nicht, dass die in Brüssel jetzt auf die Idee kommen, den Bock Wulff in Athen zum Gärtner zu machen! //


__________________________________________________________________________________


- Die humane Substanz einer Gesellschaft zeigt sich im Umgang mit ihren Ausgegrenzten und Abgehängten. Nach dem Motto, dass nicht sein könne, was nicht sein dürfe, nimmt die begüterte Gesellschaftsklasse nur das wahr, was ins eigene, aufstiegsorientierte Weltbild passt. Sie wechselt auf die andere Straßenseite oder hält sich die Nase zu, wenn ihr die unliebsame Seite der Realität in den Weg kommt. Die Vertreter der »Mitte« reden sich mit Floskeln wie »gefühlte Not« oder »Armut auf hohem Niveau« heraus, auch wenn sie Jobcenter, Notunterkünfte und Suppenküchen höchstens vom Hörensagen kennen. Selbst die unverdächtigen Statistiken der OECD und des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung bringen sie nicht von der Botschaft ab: »Deutschland geht es gut«. -
Leicht abgewandelter Text eines Absatzes aus dem Artikel „Die toten Augen von London“ von Kurt Darsow, erschienen in „junge welt - online“ vom 7,2,12.  

 _______________________________________________________________________


"Sicherheitskonferenz 2012 in München: "Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) gleich zu Beginn der Sicherheitskonferenz klargestellt: Deutschland müsse in Europa eine »Führungsrolle« übernehmen, verlangte er im Beisein von US-Außenministerin Hillary Clinton und Pentagonchef Leon Panetta. Die deutsche Führungsrolle sei »früher weder von innen gewollt noch von außen gewünscht« gewesen, sagte de Maizière. »Das alles ist vorbei – wenn auch noch nicht in allen Köpfen.« In Afghanistan habe sich gezeigt: »Die Bundeswehr kann kämpfen und führen«, so de Maiziere. Die Kriegsgegner sahen sich in ihrer Analyse bestätigt: »Die Abschaffung der Wehrpflicht hat einzig und allein den Zweck, spezialisierte Kampfverbände zu schaffen, die jederzeit schnell und flexibel weltweit einsatzfähig sind«, erklärte das Aktionsbündnis gegen die NATO-Sicherheitskonferenz bei der Demonstration am Samstag."

________________________________________________________________________________


Am 10.11.11 veröffentlichte Harald Martenstein in der ZEIT einen sogenannten "Essay" unter dem Titel "Der Sog der Masse". Abgesehen von wenig interessanten Meinungsäußerungen über eigene Befindlichkeiten ging es dabei um das Thema: "Das Gegenteil von Reaktanz heißt Mainstream. Das Gute am Mainstream ist, dass man nicht groß nachdenken muss. Man wirft sich einfach hinein in den Strom und lässt sich gemütlich treiben." Reaktanz dagegen: "Wir tun genau das Gegenteil von dem, was von uns erwartet wird. Reaktanz ist ein typisches Abwehrverhalten gegen jede Art von Einschränkung, Druck und Verboten." Natürlich sieht Martenstein sich als Reaktant. Wie schwer das ist, erläutern die von ihm geschilderten wissenschaftlichen Studien. EIn Beispiel: "Man kann die meisten Leute dazu bringen, öffentlich zu erklären, dass eins plus eins drei ergibt. ... Kinder bekamen Bilderbücher und sollten sagen, was sie auf den Bildern sehen. Die Kinder dachten, dass sie alle das gleiche Buch in der Hand halten, sie konnten aber in die Bücher der anderen nicht hineinschauen. Eines der Kinder, nur eines, hatte ein anderes Buch bekommen. Auf einer Seite des Buches war ein Bild seiner Mama oder seines Papas zu sehen. Bei den anderen Kindern zeigte diese Seite ein Tier, vielleicht einen Goldhamster. In 18 von 24 Versuchen passten sich die Kinder, die es besser hätten wissen müssen, der Mehrheit an. Sie sahen ein Bild ihrer Mutter und sagten, wie alle anderen: »Ich sehe einen Goldhamster.« Andere Studien, mit Studenten und anderen Erwachsenen, führten zum gleichen Ergebnis.
"Gustave Le Bon, der 1895 den Klassiker Psychologie der Massen geschrieben hat ... spricht lieber von »Hypnose« als von »Überzeugung« ... Man muss einfache Botschaften und starke Bilder oft genug wiederholen." Martenstein zieht für sich daraus die Konsequenz: "Ohne Reaktanz läuft »Demokratie« auf eine massenpsychologische Zwangsherrschaft des Einheitsdenkens hinaus. Reaktanz ist die Kraft, die dafür sorgt, dass ein Meinungspendel nach einer gewissen Zeit wieder zurückschwingt." Ob das in jedem Fall begrüßenswert ist, darf bezweifelt werden. Dennoch ist dieser "Essay" lesenswert. Es darf über ihn reaktant nachgedacht werden.

  _______________________________________________________________________________

"Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert." Albert Einstein

_____________________________________________________________________

"In den Grenzen  b e r ü h r t  sich das Neue mit dem Alten. Das ist nun einmal so: Eine Grenze ist nicht die größte, sondern die  k l e i n s t m ö g l i c h e , gegen Null tendierende Verschiedenheit. Gerade sie muss herausgefunden werden, dadurch, dass wir die Konfusionen auflösen, die uns heute umstricken. Die vorhandene Gesellschaft ist die Konfusion des Kapitals mit allem, was es sonst noch gibt. Die Andere Gesellschaft ist das, was überhaupt einmal  a n f a n g e n  können soll. In ihrem Anfang ist sie weiter nichts als die Auflösung der Konfusionen, die das Kapital heute anrichtet."

Michael Jäger, „Die Andere Gesellschaft“ – ein thematischer Diskussions-Blog, veröffentlicht am 10.01.2012 unter http://www.freitag.de/community/blogs/michael-jaeger/74-die-plakatmenschen

_____________________________________________________________________

Sommer, Winter, Sommer, Winter ...
Ist doch'n Scheiß, dass dieser Planet so wackelt!

_________________________________________________________________



"Nein, an euch
darf man sich nicht messen.
Nur an denen,
die es hinter sich haben."

Carlo Pax


Was heute noch ist,
wird morgen wie eine Sage sein.

Xingú-Indianer



"Man kann auch verändern, ohne Macht zu haben."

Georg Kreisler




"Fußgängerzonen, die heute das Zentrum so vieler westdeutscher Städte bilden ... Mir erscheinen sie als grundhässlich, obwohl ja alles getan wird, sie aufzuhübschen, etwa durch eine mäßig anspruchsvolle Skulptur oder einen Brunnen. Das ändert nichts daran, dass man von Kaufhäusern umzingelt ist, deren Architektur die Augen beleidigt; vielleicht soll sie es, damit man zu den Schaufenstern mit hübsch arrangierter Auslage flüchtet. Es wird nicht besser, wenn alte Kulturzeugnisse, Kirchen oder Türme, in solche Straßen integriert sind, als sollten auch sie noch zum Kauf anfeuern, wie in München und Nürnberg. Solche Zonen sind das Höchste, was viele Städte ihren Bürgern anbieten, dort spielt sich denn auch das ‚Leben‘ ab. Es gibt wenigstens Eisdielen. Da sitzt man und schaut aufs Schuhgeschäft gegenüber.“


Michael Jäger, „Die Andere Gesellschaft“ – ein thematischer Diskussions-Blog, veröffentlicht am 28.11.2011 unter http://www.freitag.de/community/blogs/michael-jaeger/72-fremdheit-und-schoenheit




"Es gibt kein einziges Land, das durch die
Zahlung seiner Schulden reich geworden wäre."

John Ralston Saul