12.03.2012

Nicht alles, was wie ein Scheitern ausschaut, ist es auch

"Was 1848 geschah, war eine europaweite Revolution, in der es zentral um die Demokratieforderung ging wie heute im Arabischen Frühling. ... Wir müssen daran zweifeln, ja es für praktisch unmöglich halten, dass die vom arabischen Frühling angestoßenen Demokratiebewegungen in Europa und den USA sich irgendwo, in diesem ersten Anlauf, schon sollten durchsetzen können. Denn Ziele, die klar und fasslich wären, sind hier gar nicht vorhanden. Es ist ja gerade das Gute an Bewegungen wie Occupy, dass sie darüber zu debattieren beginnen, was eigentlich die bessere Welt wäre, die an die Stelle der Demokratie des Kapitals und der Finanzmärkte treten könnte. Vorstellungen gibt es, aber sie sind meistens sehr vage. ... Die Parallele zu 1848 ist tatsächlich sehr stark: ... Mit der Formulierung der Verfassung war den späteren Kämpfen ein Ziel gesetzt. ... während Revolten sich anbahnen oder schon ausgebrochen sind, werden solche Debatten ganz selbstverständlich geführt."
Zitate aus: "Alle Zusammen. Jede für sich. Die Demokratie der Plätze" (VSA Hamburg 2012, 72 S., 8 €) ist eine der vielen „Flugschriften“, deren Thema die Revolte ist. „Der Name ihres Beginns ist Occupy“, schreiben Freitag-Autor Michael Jäger und Thomas Seibert (Intervenionistische Linke, wissenschaftlicher Beirat der Rosa-Luxemburg-Stiftung) in der Einleitung.

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