"Was 1848 geschah, war eine europaweite Revolution, in der es zentral um
die Demokratieforderung ging wie heute im Arabischen Frühling. ... Wir müssen daran zweifeln, ja es für praktisch unmöglich halten, dass
die vom arabischen Frühling angestoßenen Demokratiebewegungen in Europa
und den USA sich irgendwo, in diesem ersten Anlauf, schon sollten
durchsetzen können. Denn Ziele, die klar und fasslich wären, sind hier
gar nicht vorhanden. Es ist ja gerade das Gute an Bewegungen wie Occupy,
dass sie darüber zu debattieren beginnen, was eigentlich die bessere
Welt wäre, die an die Stelle der Demokratie des Kapitals und der
Finanzmärkte treten könnte. Vorstellungen gibt es, aber sie sind
meistens sehr vage. ... Die Parallele zu 1848 ist tatsächlich sehr stark: ... Mit der Formulierung der Verfassung war den späteren Kämpfen ein Ziel gesetzt. ... während Revolten sich anbahnen oder schon ausgebrochen sind, werden solche Debatten ganz selbstverständlich geführt."
Zitate aus: "Alle Zusammen. Jede für sich. Die Demokratie der Plätze"
(VSA Hamburg 2012, 72 S., 8 €) ist eine der
vielen „Flugschriften“, deren Thema die Revolte ist. „Der Name ihres
Beginns ist Occupy“, schreiben Freitag-Autor Michael Jäger und
Thomas Seibert (Intervenionistische Linke, wissenschaftlicher Beirat der
Rosa-Luxemburg-Stiftung) in der Einleitung.
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