15.01.2013

Weshalb Mali?


Christof Wackernagel lebt seit neun Jahren in Malis Hauptstadt Bamako. In einem Artikel für die Zeitschrift „Hintergrund“ schildert er seine Eindrücke und seine politische Einschätzung der Lage.
Wackernagel über die Motive der Einmischung von außen: „Wesentlich einleuchtender als der Wunsch nach ‚nationaler Selbstbestimmung‘ ist jedenfalls die seit vielen Jahren bekannte Jumbo-taugliche Landebahn in der Nähe der Stadt Kidal, die als zentraler Umschlagpunkt des von Südamerika ausgehenden internationalen Drogenschmuggels dient. Aber auch das Interesse der Franzosen, Zugriff auf die in dieser Gegend reichen Uranvorkommen zu haben ist sicherlich nicht zu leugnen. Und seit vor einigen Jahren Ölvorkommen in der betroffenen Region entdeckt wurden, verstärkten die USA ihre Präsenz …“
„Derzeit plant die Bundesrepublik Deutschland, 200 Panzer der Marke ‚Leopard‘ nach Katar zu liefern, obwohl Qatar so klein ist, dass sie dort kaum Platz hätten und öffentlich gerätselt wird, was Qatar wohl damit vorhat. In Mali weiß jedes Kind, was deutsche Geheimdienste zumindest auch wissen müssten: 20 dieser 200 Panzer würden den Salafisten ermöglichen, auch Bamako einzunehmen. Deshalb wäre es das Mindeste, dass in Deutschland alle parlamentarischen und außerparlamentarischen Kräfte mobilisiert werden, um die die geplante Lieferung der 200 Leopardpanzer nach Qatar zu verhindern.“
Quelle und der ganze Bericht: http://www.hintergrund.de/201301142408/politik/welt/mali-ein-doppelboediges-spiel.htm 
Weitere Hintergründe zur Mali-Intervention: www.imi-online.de/2013/01/16/sonderseite-hintergrunde-der-mali-intervention
Jean Ziegler (Soziologe, Politiker und Publizist) im Interview mit dem »nd«: »Die Uranvorkommen in Niger und Mali werden vom französischen Staatskonzern AREVA ausgebeutet. Die AREVA ist lebenswichtig für Frankreich, das einen Großteil seiner Elektrizität in Atomkraftwerken produzieren lässt.« … Mali sei heute eines der ärmsten Länder der Welt – obwohl es »eben auch unglaubliche Bodenschätze« besitze, darunter Uran und Gold.
Quelle: www.neues-deutschland.de/artikel/810772.verdacht-einer-neokolonialen-wiedereroberungsaktion.html

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