US-Präsident Barack Obama hat den weltweiten Führungsanspruch
Washingtons bekräftigt: „Amerika muss auf der Weltbühne immer führen“. Und
Weltmacht bleiben, deshalb wird neben dem „Krieg gegen den Terror“ inzwischen
der geheime Krieg um die ökonomische Vorherrschaft in Europa und Südost-Asien,
Naher Osten und Afrika geführt.
„Der deutsch-amerikanische Militär-Historiker Armin Krishnan
erklärt, dass die Zukunft des Krieges nicht mehr im offenen Waffengang, sondern
in verdeckten Interventionen, geheimen Kommando-Aktionen oder gezielten
Tötungen besteht … der größere Zusammenhang ist die politische und
sozialtechnische Umwandlung von modernen demokratischen Gesellschaften in
technokratisch und autoritär regierte post-politische Gesellschaften, in denen
individuelle Freiheit und Rechte nicht mehr existieren … Die USA sind die
einzige verbleibende Weltmacht, und daher nehmen die USA Privilegien für sich
in Anspruch, die sie anderen Staaten nicht zugestehen wollen. Unlängst hat
Außenministerin Hillary Clinton nach Aussage der Washington Post erklärt, dass
die USA das Recht haben, weltweit nach Gutdünken Terroristen anzugreifen … Die
Kriege im Irak und Afghanistan haben nach Rechnung des
Wirtschafts-Nobelpreisträgers Joseph Stiglitz bereits 3 Billionen Dollar
verschlungen. Das ist auf absehbare Zeit nicht mehr finanzierbar. Also gibt es
eine Zunahme von verdeckten Interventionen und geheimen Kriegen, die erheblich
billiger sind, aber teuer genug, um den militärisch-industriellen Komplex am
Laufen zu halten. Langfristig sehe ich aber einen weiteren Ausbau des
Polizeistaates und des Sicherheitsapparates im Inland. Im Heimatschutz, der
Terror- und Verbrechensbekämpfung liegt wahrscheinlich die Zukunft der
Rüstungs- und Sicherheitsindustrien. Bis 2020 plant die amerikanische
Luftfahrbehörde FAA, 30.000 inländische Drohnen zu genehmigen. Damit haben
zumindest die Drohnenhersteller auf absehbare Zeit volle Auftragsbücher, egal
ob es weiter Drohnenangriffe in Entwicklungsstaaten gibt. Da müssen keine neuen
Kriege angezettelt werden. Begrenzte Militäreinsätze in Entwicklungsstaaten
wird es trotzdem weiter geben.“
Auszüge aus einem Interview, erschienen auf http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/07/20/offener-krieg-ist-zu-teuer-weltmaechte-setzen-auf-verdeckte-operationen/
“Armin
Krishnan ist Visiting Assistant Professor for Security Studies Intelligence and
National Security Studies Program an der Universität of Texas in El Paso. Sein
neues Buch „Gezielte Tötung. Die Zukunft des Krieges“ ist im Berliner Verlag
Matthes & Seitz erschienen.“
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