18. März Blockupy-Demo in Frankfurt: Brennende Autos und Gewalttaten
am Vormittag, friedliche bunte Proteste am Nachmittag. Ulrich Wilken,
Vizepräsident des hessischen Landtags und Anmelder dieser Protestdemo, sowie Horst
Schmitthenner, lange Mitglied im Vorstand der IG Metall, äußerten sich über die
Abläufe dieses Tages: „Der 18. März in Frankfurt, Tag der Blockade der neuen
Zentrale der EZB, sei ein wichtiger Tag des Protests gewesen, resümierte
Wilken. Mehr als 20.000 Menschen hätten gezeigt, dass es auch in Deutschland,
das den sozialen Kahlschlag in der EU maßgeblich vorantreibe, wachsenden
Widerstand gegen diese Politik gibt. Auch nach den Vorfällen am frühen Morgen
mit brennenden Polizeiautos und Barrikaden hätten sie sich nicht davon abhalten
lassen, nachmittags bunt, laut und gewaltfrei gegen das europäische Krisenregime,
Nationalismus und Rassismus zu demonstrieren. Daran, dass Bilder von
Ausschreitungen politisch gewollt waren, um die Bewegung zu diskreditieren,
schien … niemand Zweifel zu hegen. Alle beschäftigte eine Frage: Wo waren die
rund 10.000 bis an die Zähne bewaffneten Polizisten, als morgens eine
verhältnismäßig kleine Gruppe von Randalierern Zerstörungen in der Stadt
anrichtete?
Horst Schmitthenner, lange Mitglied im Vorstand der IG
Metall, jetzt im Verbindungsbüro Soziale Bewegungen für die Gewerkschaft aktiv,
empörte sich, durch die Polizei seien am 18. März friedliche Demonstranten
behindert, jedoch Gewalttaten nicht verhindert worden. Ulrich Wilken, der in
den vergangenen Wochen im hessischen Landtag wiederholt aufgefordert worden
war, sein Amt als dessen Vizepräsident niederzulegen, weil er sich angeblich
von Gewalt »nicht hinreichend distanziert« habe, kündigte an, darüber werde
noch zu reden sein: »Da brennen in der Stadt Autos über Stunden, zeitgleich
verschanzen sich Polizisten hinter ihren Wasserwerfern an der EZB«. Gruppen,
die mit der Bewegung, deren Zielen und ihrem Konsens zur Gewaltfreiheit nichts
zu tun hätten, seien morgens durch die Stadt marodiert. Mit von der Partie
seien eine diffuse »Macht kaputt, was euch kaputt macht«-Truppe, Provokateure
der Polizei in Zivil und Neofaschisten gewesen, die ihr Kommen zuvor im
Internet angekündigt hatten. Es gebe Fotos von dem an Scheiben von Banken
aufgesprühten Slogan »Fuck Syriza« – wohl kaum ein Spruch von Linken.“
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen