Aus dem »Handbuch der
modernen Kriegführung«: »Unsere Einheiten sollten bei der Operationsplanung
mit Angriffen auf ihre elektronischen Ausrüstungsgegenstände rechnen. Die
Leistung und Zuverlässigkeit von elektronischen Navigationsgeräten wird sich
verschlechtern, diese werden den Dienst einstellen oder falsche Daten an den
Benutzer weiterleiten, weil der Gegner diese in das System einspeist. Die
Manövrierfähigkeit könnte auf nichtelektronische Navigationshilfen (Kompass,
Landkarte) oder andere Hilfsmittel reduziert werden, wie sie der einzelne
besitzt oder sich verschaffen kann. Dazu können gehören: zivile Landkarten,
Atlanten oder örtliche Führer.
Alle Führungsebenen sollten ebenso wie der einzelne Soldat
trainieren, Navigationstechniken zu nutzen, die der Feind nicht kontrollieren
kann. Die Orientierung an Sonne, Mond und Sternen hat sich über Jahrhunderte
als zuverlässige Methode zur Richtungserkennung auf dem Land bewährt und bedarf
keiner elektronischen Eingaben. (…) Es gibt aber einige Einschränkungen der
Nutzung von Himmelskörpern zur Navigation: Sie setzt Erfahrung und
Selbstvertrauen voraus, Irrtümer können die Situation verschlimmern. Auch
können Wolken den Himmel bedecken und diese Methoden untauglich machen. Städtisches
Gelände bietet andere Orientierungsmöglichkeiten. In einer modernen
Gesellschaft gibt es überall Satellitenschüsseln. Die meisten von ihnen sind
auf den Äquator ausgerichtet (…) Das kann als Bezugspunkt für die schnelle
Orientierung gelten. (…) Eine andere Methode kann sein, Ortsansässige als
Führer zu engagieren. Aber diese Methode kann vom Gegner beeinflusst werden und
sollte nicht die einzige Datenquelle zur Orientierung vor Ort sein. (…)
Fürchten Sie nicht das Chaos, üben Sie es.«
Quelle: https://www.jungewelt.de/artikel/319306.kein-spaziergang.html
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen