10.02.2012

Was man mit Geld alles machen kann ... (2)


Momentan sieht es danach aus, als würde sich die Geschichte wiederholen – eben so, wie sich Geschichte üblicherweise wiederholt, nämlich aus Sicht der jeweiligen Zeitgenossen als etwas scheinbar völlig Neues und Anderes. Fest steht jedenfalls: Die beiden großen Krisen, die von heute und die der 1930er Jahre, bestätigten die Kapitalismuskritiker. Gegenwärtig wie in den 30ern gingen die Weltwirtschaftskrisen vom Kernland des westlichen Kapitalismus, den USA, aus. Damals allerdings wurde der Kapitalismus gerettet – vermutlich nicht trotz, sondern wegen des Weltkriegs und seiner „Nachfrageeffekte“. Die Zeche zahlten nur zum geringsten Teil die Verantwortlichen.Die Masse der Kosten blieb an der großen Mehrheit hängen.“ So beginnt der ausführliche Artikel von Karl Georg Zinn, veröffentlicht in den „Blättern für deutsche und internationale Politik“ vom Februar 2012 über „Die Krise in der Krise - Austeritätspolitik und die Wiederholung der Geschichte“.
Der Artikel endet mit folgenden Sätzen: „Wie politische Dummheit demokratischer Regierungen ganz undemokratische Verhältnisse herbeiführen kann, wurde am Beispiel des Untergangs der ersten deutschen Demokratie deutlich. Doch auch die jüngere Geschichte bietet vielerlei Anschauungsmaterial für diese Spielart „negativer Dialektik“ – so etwa die Invasion der Chicago-Ökonomen ins nachsowjetische Russland, die den Oligarchen in den Sattel und das russische Volk enteignen halfen, oder die trotz verheerender Kollateralschäden versagten Erfolge der Demokratie-Missionen im Irak und in Afghanistan. Manches, was noch herauskommen wird, und anderes, was wir noch erleben werden, begründen massive Zweifel, ob die Regierungen der besten aller Staatsformen, der Demokratie, auch bestens regieren. Der zunehmende „postdemokratische“ Filz von Politik und Lobbyismus wie auch die herrschenden Rekrutierungsmechanismen für politisches Führungspersonal durch die Parteien machen für die Zukunft jedenfalls nicht die allergrößten Hoffnungen.“

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