24.03.2012

Worum es geht


„Es geht darum, die totgeschwiegene Möglichkeit einer besseren Welt als diese Möglichkeit sichtbar zu machen: wohlgemerkt nicht erst dann, wenn es auch schon gelungen ist, die Realisierbarkeit der besseren Welt zu beweisen. Vorwürfe, die sich heute gegen die Occupy-Bewegung richten, sie diskutiere nur und könne kein Ergebnis vorweisen, führen deshalb in die Irre. Zu einem Ergebnis muss es zwar kommen, aber es kann nicht mit ihm angefangen werden. Der Anfang kann nur darin bestehen, dass die Möglichkeit als solche begriffen, festgehalten und eben sichtbar gemacht wird. Wird, wenn das geschieht, nur eine leere Botschaft vermittelt? Nein, sondern die Botschaft der Leere wird vermittelt … die Botschaft der Möglichkeit, die Botschaft, dass wir die Wahl haben, weil nicht alles, was Realität sein kann, es immer schon ist. Welche Wahl, muss herausgefunden werden, aber von Anfang an können wir wissen, dass wir es wählen können, zu wählen, statt im bloßen Dahinleben zu verharren. Dies ist die erste Voraussetzung und sie muss gezeigt werden, damit nicht nur einige es begreifen, sondern viele.“
Aus: Michael Jäger/Thomas Seibert, in „Alle zusammen. Jede für sich. Die Demokratie der Plätze. Eine Flugschrift“, erschienen 2012 im VSA-Verlag.

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