„Es geht darum, die totgeschwiegene Möglichkeit einer
besseren Welt als diese Möglichkeit sichtbar zu machen: wohlgemerkt nicht erst
dann, wenn es auch schon gelungen ist, die Realisierbarkeit der besseren Welt
zu beweisen. Vorwürfe, die sich heute gegen die Occupy-Bewegung richten, sie
diskutiere nur und könne kein Ergebnis vorweisen, führen deshalb in die Irre.
Zu einem Ergebnis muss es zwar kommen, aber es kann nicht mit ihm angefangen
werden. Der Anfang kann nur darin bestehen, dass die Möglichkeit als solche
begriffen, festgehalten und eben sichtbar gemacht wird. Wird, wenn das
geschieht, nur eine leere Botschaft vermittelt? Nein, sondern die Botschaft der
Leere wird vermittelt … die Botschaft der Möglichkeit, die Botschaft, dass wir
die Wahl haben, weil nicht alles, was Realität sein kann, es immer schon ist.
Welche Wahl, muss herausgefunden werden, aber von Anfang an können wir wissen,
dass wir es wählen können, zu wählen, statt im bloßen Dahinleben zu verharren.
Dies ist die erste Voraussetzung und sie muss gezeigt werden, damit nicht nur
einige es begreifen, sondern viele.“
Aus: Michael Jäger/Thomas Seibert, in „Alle zusammen. Jede für
sich. Die Demokratie der Plätze. Eine Flugschrift“, erschienen 2012 im VSA-Verlag.
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