06.04.2012

Was gesagt werden muss (1)

"Günter Grass hat ein Gedicht geschrieben", stellte der rechtslastige Zyniker und Wortverdreher Henryk M. Broder fest, um, wie er es als seine Aufgabe ansieht, mit einem Wortschwall (logorrhoeisch) purer Gemeinheiten über ihn, so wie jeden anderen, herzufallen, der es wagt, der Regierung des Landes Israel nicht Beifall zu heischen oder nicht bereit ist, über ihre Politik den Mund zu halten. Dieser Fähigkeit verdankt er es, in den Medien dankbar herumgereicht zu werden. 
Günter Grass beleidigt und diffamiert er mit folgenden Unterstellungen:
• Günter Grass habe "schon immer ein Problem mit den Juden" gehabt.
• Er habe keine der vielen Reden des iranischen Staatspräsidenten mitbekommen.
• Das "Maulheldentum" der vielen Reden des iranischen Staatspräsidenten nehme er nicht ernst.
• Er rechne sechs Millionen tote Juden gegen sechs Millionen tote deutsche Gefangene auf.
Und behauptet alsdann:
• Günter Grass‘ Gedicht sei eine logorrhoeischen Explosion (= ein psychopathologischer Befund: ungehemmte, überschießende Sprachproduktion).
• Günter Grass wolle seinen Seelenfrieden finden, deshalb solle Israel "Geschichte werden": „So sagt es der iranische Präsident, und davon träumt auch der Dichter“.
• Grass sei der Prototyp des gebildeten Antisemiten.
• Grass habe schon immer zu „Größenwahn“ geneigt, nun aber sei er vollkommen „durchgeknallt“.
• Grass sei „nicht ganz dicht“, aber ein Dichter.
Er begründet seinen paranoiden Wortdurchfall mit der Behauptung:
• „Die Deutschen werden den Juden nie verzeihen, was sie ihnen angetan haben.“

Broders ungehemmte Verleumdung und Demütigung ist meines Erachtens nach eine strafbewehrte Meinungsäußerung. Üble Nachrede und Verunglimpfung sind eine Anzeige wert. Ich schließe mich ihr an.


Broders Giftküche: Springers "Welt online – 4.4.12, 14 Uhr 15"

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