„Das Einschwenken der Führungsmehrheit auf die Kriegspolitik
im Ersten Weltkrieg hat einen Bruch in diese Tradition gebracht, der nie
repariert werden konnte …“, sagt Arno Klönne, deutscher Soziologe und Politikwissenschaftler,
Mitherausgeber der Zeitschrift Ossietzky, in einem Interview mit Reinhard Jellen,
veröffentlicht bei „TELEPOLIS - heise online“. Er war langjähriges SPD-Mitglied
bis 2004 und erlebte selbst etliche Querelen in ihr. Seine Einschätzung über
diese Partei ist eindeutig: „Die SPD in ihrer jetzigen Form hat sich
strukturell von ihrer Geschichte verabschiedet. … Die Willensbildung der SPD
erfolgt heute im Zusammenspiel von Profizirkeln, Politikflüsterern aus den
einflussreichen Medien und Leuten aus der Werbebranche. … Zur Tätigkeit als
Partei des Widerstandes gegen einen Kapitalismus, der sich auf soziale
Wohltaten nicht mehr einlassen möchte und demokratische Regulierung seiner
Geschäfte zunehmend als lästig empfindet, war und ist die SPD nicht geeignet. …
Das ist Vergangenheit.“
Das ganze Interview: www.heise.de/tp/artikel/37/37006/1.html
“Es ist ein Unglück, dass die SPD Sozialdemokratische Partei
Deutschlands heißt. Hieße sie seit dem August 1914 Reformistische Partei
oder Partei des kleinern Übels oder Hier können Familien Kaffee kochen
oder so etwas -: vielen Arbeitern hätte der neue Name die Augen
geöffnet, und sie wären dahingegangen, wohin sie gehören: zu einer
Arbeiterpartei. So aber macht der Laden seine schlechten Geschäfte unter
einem ehemals guten Namen.” - Kurt Tucholsky
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