Ein entmutigendes Gespräch mit Jørgen Randers, Mitautor des
Buchs »Die Grenzen des Wachstums«. Caroline Claudius sprach mit ihm über seine
Zukunftsstudie »2052«.
Kurze Auszüge:
»Ich habe
lange Zeit nicht begriffen, wie tief mich der Niedergang der Natur, die ich
wirklich liebe, eigentlich traf. Bis mir eine holländische Psychologin einmal
sagte: „Du musst das akzeptieren. Die Dinge, die du liebst, sind dabei,
unwiderruflich zerstört zu werden. Nimm es an.“ Seitdem sehe ich anders: Statt
einer riesigen abgeholzten Fläche konzentriere ich mich auf das Vergnügen, die
kleine Insel noch vorhandenen Waldes mittendrin zu genießen … Technisch ist es
absolut möglich, die Treibhausgas-Emissionen in den nächsten fünf Jahren um 50
Prozent zu reduzieren und auf so gut wie null Emissionen innerhalb einer nur
etwas längeren Zeitspanne zu kommen. Die Menschheit wird sich nicht dafür
entscheiden, denn die Implementierung der notwendigen Schritte kostet ein wenig
mehr, als nichts zu tun. Also wird nichts getan werden, denn die Wähler
kapitalistisch-demokratischer Systeme wählen immer die billigste verfügbare
Lösung … Wir bräuchten starke, zentralistische Regierungen oder sogar
supranationale Initiativen mit legislativen Vollmachten, um die nötigen Schritte
schnell genug einzuleiten … Ich mache mir überhaupt keine Hoffnungen … Man wird
mir nicht zuhören … werde ich mich in mein soeben gekauftes Winterhaus
zurückziehen. Es befindet sich außerhalb von Oslo auf einer ausreichenden
Höhenlage, so dass dort trotz der in Oslo über die letzten 25 Jahre um vier
Grad angestiegenen Durchschnittstemperaturen immer noch Schnee liegt«.
Das Buch „2052“ erschien im oekom-Verlag, München. Das Gespräch:
www.oya-online.de/article/read/879-kollektives_handeln_ist_der_einzige_weg.html
www.oya-online.de/article/read/879-kollektives_handeln_ist_der_einzige_weg.html
Die Realität scheint ihn zu bestätigen
Film: „Climate Crimes“ - Umweltverbrechen im Namen des Klimaschutzes
In seiner aufrüttelnden Dokumentation „Climate Crimes“
entlarvt der Journalist Ulrich Eichelmann schwerste Umweltsünden im Namen des Klimaschutzes.
Sein Filmprojekt ist eine Reise zu den Tatorten der grünen Energien mit
erschreckendem Ergebnis. Wasserkraftwerke, Biodiesel- und Biogasproduktion
drohen selbst die letzten Juwelen des Planten zu vernichten …
Abseits großer Konferenzen und schöner Worte dominieren im
Klimaschutz zerstörerische Großprojekte. Staudämme bedrohen Amazonien ebenso
wie Mesopotamien, die Wiege unserer Zivilisation. Palmöl zur Beimischung
zum Diesel soll die Klimabilanz des Verkehrs verbessern, zerstört aber die
Urwälder Indonesiens und ist jährlich für den Tod hunderter oder gar tausender
Orang-Utans verantwortlich. „Aber es sind nicht nur ferne Länder, die ihre
letzten Oasen zerstören, sondern wir machen es genauso“, erzählt Ulrich
Eichelmann. In Deutschland zerstört der Biogasboom selbst Naturschutzgebiete,
etwa das Biosphärenreservat Chorin-Schorfheide nördlich von Berlin.
Biogasanlagen verbrauchen enorme Mengen Mais zur Energiegewinnung. Maisflächen
sind zwar grün, aber sie sind ökologische Wüsten und für den Rückgang vieler
Arten verantwortlich. In Deutschland wuchs zuletzt die Anbaufläche von Energiemais
jährlich um 200.000 Hektar. Auch deshalb konnte Deutschland 2011 erstmals seit
langer Zeit den Getreidebedarf nicht decken. Zu viele Landwirte hatten auf
Biogas umgestellt.
„Was derzeit im Namen nicht nur des Klimaschutzes, sondern
auch des grünen Wachstums vonstatten geht, würde ich als eine Art Amoklauf
gegen die Natur und damit auch gegen den letzten Rest an ökologischer Vernunft
bezeichnen“ (Niko Paech, Wirtschaftswissenschaftler).
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