»Zur
Inszenierung des Politikers als Star gehört die Inszenierung und
Selbstinszenierung des Publikums als Fans. Bei einem wie Horst Seehofer hat das
die klassische Form der Bierzelt-Johler, bei Angela Merkel ist das subtiler …:
Da wird sie, im Outfit des schon markenzeichenhaften Hosenanzugs aus dem
schwarzen Fastback-Auto steigend, von einer Gruppe junger Frauen erwartet, die
eher gecastet als spontan wirken, in der Art, wie sie möglicherweise die
Mitglieder einer Boy Group begrüßen würden. Und sie halten „Angie“-Schilder in
die Höhe, deren Design auf den ersten Blick wie das Logo eines neuen
Discountmarktes anmutet. Was in diesem Bild auffällt, ist die Abwesenheit von
Politik und einer dramatischen Logik. Die Technik jugendlicher Star-Beziehung
wird auf eine Politikerin in gesetztem Alter übertragen ... Das Land, das sie
behütet, will sie als Insel in der Welt vor Chaos und Niedergang schützen … Es
gibt nur einen Weg, den uns solch ein Star weisen will: den Weg nach Hause … NSA
und Google setzen nur fort, was wir als Wähler schon gewöhnt sind: unsere
Auflösung in Daten und Metadaten … Nur zu dumm, dass wir uns in Wahrheit bloß
in einer Traumfabrik befinden.«
Auszüge aus einer Betrachtung von Georg Seeßlen über „Angela Merkel - Zur Inszenierung des Politikers als Star gehört die Inszenierung und Selbstinszenierung des Publikums als Fans“: www.freitag.de/autoren/der-freitag/superstar-1
Auszüge aus einer Betrachtung von Georg Seeßlen über „Angela Merkel - Zur Inszenierung des Politikers als Star gehört die Inszenierung und Selbstinszenierung des Publikums als Fans“: www.freitag.de/autoren/der-freitag/superstar-1
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