Aus einem Interview mit Karl Ludwig Schweisfurth, Ex-Fleischmagnat,
Gründer der Schweisfurth-Stiftung und der biologisch arbeitenden Herrmannsdorfer
Landwerkstätten: www.heise.de/tp/artikel/42/42691/1.html
21.09.2014
Wenn es um die Wurst geht
"Mir war schlagartig klar, dass Fleisch von derart gequälten
Tieren keine lebensfördernde Nahrung für uns Menschen sein kann“ - Karl Ludwig
Schweisfurth. „Das Töten von Nutztieren ist mittlerweile eine riesige
Maschinerie geworden. Die Tiere werden massenweise angekarrt und kommen dann in
eine Tötungsmaschinerie, die heutzutage total automatisiert ist. Mit Hühnern
und Schweinen wird am schlimmsten umgegangen. Die Tiere werden also nicht mehr
eines nach dem anderen von einem Metzger getötet, sondern werden vergast. Das
ist ein eklatanter Verstoß gegen die Würde der Kreatur … Dann stehen noch ein
paar Menschen aus östlichen Ländern an Fließbändern und erledigen den Rest.
Diese Leute sind dafür nicht ausgebildet worden und machen nur noch einen
Handgriff. Das ist ein Verstoß gegen die Würde des Menschen. Das System ist
durch technische Effizienz und mangelnde Würde und Ethik auf eine Weise
moralisch heruntergekommen, dass ich mich passionierter Metzgermeister schäme
und empört bin … natürlich setzt sich bei der intensiven Tierhaltung alles, was
man dem Futter an Leistungsverbesserern und Medikamenten beimischt, zuerst in
den Innereien der Tiere ab … Wenn wir es nicht schaffen, den Fleischkonsum
deutlich zu senken, dann hat die Menschheit keine Chance, auf diesem Planeten
zu überleben. Wenn wir hier die Kurve nicht kriegen, fressen wir Menschen und
die Tiere, die wir dann fressen, die Erde in zwanzig Jahren kahl … Ich weiß
nur, dass wir mit dem bisherig praktizierten agroindustriellen System an die
Wand fahren werden, dass es nur so kracht.“
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