16.12.2014

Systemalternativen suchen

Wir leben in einer extremistischen Gesellschaft, die beständig irre Ideologien wie Rechtsextremismus oder Islamismus ausschwitzt. Als Extremisten können folglich diejenigen Apologeten kapitalistischer Herrschaft bezeichnet werden, die dieses zu einem Schlachthaus der Menschheit mutierende System immer noch als alternativlos und als die "beste aller möglichen Welten" bezeichnen. Die Suche nach einer Systemalternative stellt hingegen das einzig Vernünftige, Mittlere, Gemäßigte dar: Es ist ein Unterfangen, dem sich ein jeder Spießer zu verschreiben hätte, der sich Sorgen um die Zukunft seiner Kinder macht - und der erkannt hat, dass deren Abrichtung zu Mobbingmaschinen, wie sie jetzt in der Mittelklasse gang und gäbe ist, ihnen keine lebenswerten Zukunftsperspektiven eröffnen wird … Nicht nur das Vernichtungspotenzial ist durch den Kapitalismus ins Unermessliche gesteigert worden. Im Schoße dieser alten, sterbenden Gesellschaftsformation sind auch die materiellen Potenzen zu deren Überwindung und Transformation gereift. Die Absurdität der gegenwärtigen Systemkrise besteht ja gerade in dem Umstand, dass der Kapitalismus an seiner Hyperproduktivität zugrunde geht, er erstickt an den ganzen Warenbergen, die er hervorbringt. Die Systemalternative zu dieser gigantischen kapitalistischen Überproduktionskrise stellt somit etwas überaus Einfaches dar, das schwer zu machen ist, wie es schon Berthold Brecht formulierte … Es gilt, Begriffe wie Share-Economy, Peer-Production, Degrowth, Postwachstumsökonomie oder Allmende dem Medienzirkus streitig zu machen, um ihre totale Aushöhlung und Entwertung zu verhindern.“ 
Hg.: Tomasz Konicz, Florian Rötzer, „Aufbruch ins Ungewisse - Auf der Suche nach Alternativen zur kapitalistischen Dauerkrise“, als eBook für 6,99 Euro bei Telepolis erschienen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen