» Meine
Fazit ist klar: Erstens ist der Anschlag nicht geklärt, das braucht mehr Zeit.
Vielleicht waren es radikale Islamisten. Vielleicht aber auch nicht. Zweitens
muss man bei jedem Terroranschlag immer auch untersuchen, ob es nicht eine
False-Flag-Operation war, welche man in diesem Fall den Muslimen nur in die
Schuhe schiebt um in Europa und den USA Angst und Hass zu schüren, den
Überwachungsstaat weiter auszubauen und Kriege gegen muslimische Länder fortan
noch besser legitimieren zu können … Wir sind derzeit 7 Milliarden Menschen in
200 Ländern. Nur ein Prozent, also 70 Millionen, tötet und foltert derzeit oder
gibt Untergebenen den Befehl zu töten oder foltern. Das ist also eine kleine
Minderheit. Die anderen 99 Prozent möchten einfach in Ruhe leben, sich
verlieben, etwas Geld verdienen, in die Ferien fahren, Freunde treffen, eine
Familie gründen, Musik hören, die normalen Dinge des Lebens eben. Leider kann
man diese 99 Prozent aber sehr gut an der Nase herumführen. Man erzählt ihnen
etwa, ihre Freiheit müsse jetzt am Hindukusch verteidigt werden. Und obschon
sie zuvor noch nie von diesem Berggebiet gehört haben, ziehen sie womöglich mit
in den Krieg … Oft geht es im Kern um den Zugriff um Ressourcen wie Erdöl oder
Erdgas, die Religionen werden dabei vor allem dazu benutzt, um die Gruppen in
die Gewaltspirale hineinzuführen, als „Begründungserklärung“ sozusagen, um die
es aber im Hintergrund überhaupt nicht geht, die nicht ausschlaggebend für
territoriale oder Ressourcenkriege ist … Hinter dem uns präsentierten
„Offensichtlichen“ sollten wir uns daher daran machen, mehr und mehr über das
Geschehen und die Interessen im Hintergrund zu erfahren. Manch einer sagt eben
„Terrorstaat“ und begründet damit nichts anderes als einen Ressourcen-Krieg
gegen ein fremdes Land … Man muss sich erinnern, dass man den 99 Prozent
angehört, die gar keine Gewaltspirale wollen. Man sollte daher mit Mut und
Ehrlichkeit für gewaltfreie Konfliktlösung und für Toleranz gegenüber anderen
Religionen einstehen. Auch wenn das derzeit nicht sehr populär ist.
In einer Zeit voller Angst und Misstrauen muss man Brücken bauen. «
Aus einem fulminanten
Interview mit Daniele Ganser, Dr. phil., schweizer Historiker, spezialisiert
auf Zeitgeschichte seit 1945 und Internationale Politik. Seine
Forschungsschwerpunkte sind Friedensforschung, Geostrategie, verdeckte
Kriegsführung, Ressourcenkämpfe und Wirtschaftspolitik. Er unterrichtet an der
Universität St. Gallen (HSG) zur Geschichte und Zukunft von Energiesystemen und
an der Universität Basel im Nachdiplomstudium Konfliktanalysen zum globalen
Kampf ums Erdöl. Er leitet das Swiss Institute for Peace and Energy Research
(SIPER) in Basel: http://www.nachdenkseiten.de/?p=24659#more-24659
Ein Videokommentar von Dr. Sabine Schiffer, Institut für
Medienverantwortung: http://youtu.be/Z2oyP8jWjZA
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen