ARTE brachte am 24.1.12 den Film "Kaufen für die Müllhalde". Das war kein üblicher Bericht über die leidige Müllsammelei, sondern eine in die Historie des Produktionssystems blickende Analyse - mit Lücken. Der Text zum Film:
- Glühbirnen, Nylonstrümpfe, Drucker, Mobiltelefone - bei den 
meisten dieser Produkte ist das Abnutzungsdatum bereits geplant. Die 
Verbraucher sollen veranlasst werden, lieber einen neuen Artikel zu 
kaufen, als den defekten reparieren zu lassen. Die bewusste Verkürzung 
der Lebensdauer eines Industrieerzeugnisses, um die Wirtschaft in 
Schwung zu halten, nennt man "geplante Obsoleszenz". Bereits 1928 
schrieb eine Werbezeitschrift unumwunden: "Ein Artikel, der sich nicht 
abnutzt, ist eine Tragödie fürs Geschäft".
Gestützt auf mehr als drei
 Jahre dauernde Recherchen, erzählt die Dokumentation die Geschichte der
 geplanten Obsoleszenz. Sie beginnt in den 20er Jahren mit der Schaffung
 eines Kartells, das die Lebensdauer von Glühbirnen begrenzt, und 
gewinnt in den 50er Jahren mit der Entstehung der Konsumgesellschaft 
weiter an Boden. -
Danach werden beherzte Menschen und Initiativen gezeigt, die durch Reparieren und Tauschen diesen Zwängen entgehen wollen. Erschreckend ist die Tatsache, dass der Wachstumszwang des Kapitalismus ohne "geplante Obsoleszenz" nicht funktioniert. Weshalb ihm aber den Zwang zum Wachstum innewohnt, blieb ungesagt. Unterlässt man die Antwort darauf, verfängt der Glaube an seine Überwindung, ohne den Kapitalismus antasten zu müssen. Doch wer dem Wachstum ans Bein pinkelt, muss im Kapitalismus auch die Folgen tragen: Krisen, Arbeitslosigkeit und Armut.Weshalb auch die in der Rüstungsindustrie Angestellten für mehr Wachstum ihrer produzierten Waffen und ihren Export sind. Krieg und Elend hin oder her ...
Ausschnitte des Films können noch gesehen werden.
 
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