Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Chemie haben berechnet, dass das Risiko für einen AKW-GAU sehr viel höher liegt, als man bislang glaubte.
„Aufgrund der nach ihren Berechnungen deutlich erhöhten
Wahrscheinlichkeit eines GAUs fordern die Wissenschaftler eine Neubewertung des
Risikos, das von AKWs ausgeht. Dazu müssten der Reaktortyp, die Wartung, die
Sicherheitskultur und andere menschliche Faktoren, Sicherheitsverbesserungen
durch neue Techniken, der Zustand der Reaktorumhüllung, das höhere Risiko von
Anlagen mit mehreren Reaktoren, die Wahrscheinlichkeit von Naturkatastrophen
und die Gefährdung durch Flugzeugabstürze, Sabotage und Terrorangriffe
berücksichtigt werden. Überdacht werden müsste auch, ab wann eine Kontamination
als gefährlich einzustufen ist.
Alle 10 bis 20 Jahre könnten statistisch GAUs wie in
Tschernobyl oder Fukushima auftreten, wobei mit einem Fallout bis zu 2000
Kilometer gerechnet werden müsste. … Die Hälfte des austretenden Cäsium-137
würde weiter als 1000 Kilometer, ein Viertel weiter als 2000 Kilometer
transportiert werden. … Eine Verstrahlung von 40 Kilobecquerel pro Quadratmeter
gilt nach der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA als ‚radioaktiv kontaminiert‘.
28 Millionen Menschen wären durch einen GAU in Westeuropa betroffen.“
Zur Studie:
„Atmospheric Chemistry and Physics - An Interactive Open Access Journal of the
European Geosciences Union“: http://www.atmos-chem-phys.net/12/4245/2012/acp-12-4245-2012.html
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