24.05.2012

AKW-GAU-Risiko höher als angenommen


Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Chemie haben berechnet, dass das Risiko für einen AKW-GAU sehr viel höher liegt, als man bislang glaubte.
„Aufgrund der nach ihren Berechnungen deutlich erhöhten Wahrscheinlichkeit eines GAUs fordern die Wissenschaftler eine Neubewertung des Risikos, das von AKWs ausgeht. Dazu müssten der Reaktortyp, die Wartung, die Sicherheitskultur und andere menschliche Faktoren, Sicherheitsverbesserungen durch neue Techniken, der Zustand der Reaktorumhüllung, das höhere Risiko von Anlagen mit mehreren Reaktoren, die Wahrscheinlichkeit von Naturkatastrophen und die Gefährdung durch Flugzeugabstürze, Sabotage und Terrorangriffe berücksichtigt werden. Überdacht werden müsste auch, ab wann eine Kontamination als gefährlich einzustufen ist.
Alle 10 bis 20 Jahre könnten statistisch GAUs wie in Tschernobyl oder Fukushima auftreten, wobei mit einem Fallout bis zu 2000 Kilometer gerechnet werden müsste. … Die Hälfte des austretenden Cäsium-137 würde weiter als 1000 Kilometer, ein Viertel weiter als 2000 Kilometer transportiert werden. … Eine Verstrahlung von 40 Kilobecquerel pro Quadratmeter gilt nach der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA als ‚radioaktiv kontaminiert‘. 28 Millionen Menschen wären durch einen GAU in Westeuropa betroffen.“
Zur Studie: „Atmospheric Chemistry and Physics - An Interactive Open Access Journal of the European Geosciences Union“: http://www.atmos-chem-phys.net/12/4245/2012/acp-12-4245-2012.html

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