Occupy-Aktionstage in Frankfurt: „Der Grund der Festnahme, so steht es im Kurzbericht der
Polizei: Antikapitalismus. Ende vergangener Woche wurden hunderte Menschen
nicht aufgrund einer Straftat, sondern wegen ihrer politischen Haltung in
Gewahrsam genommen. Sie befanden sich auf dem Weg nach Frankfurt am Main, zu
den „Blockupy“-Protesten. …
Die Grundrechte wurden kurzerhand für Tausende außer Kraft
gesetzt, weil man Gewalt von einzelnen Mitgliedern des Schwarzen Blocks
fürchtete. Das ist nichts anderes als politische Sippenhaft. …
In Frankfurt zeigte sich die Postdemokratie von ihrer
illiberalen, autoritären Seite. Und so wurde eine friedliche
Spontandemonstration geräumt – nur wenige Meter von der Paulskirche, in der
1848 die deutsche Demokratie ihren ersten Anlauf nahm. Symbolischer geht es
kaum. Viele Veranstaltungen konnten gar nicht stattfinden. …
Die Grundrechte wurden kurzerhand für Tausende außer Kraft
gesetzt, weil man Gewalt von einzelnen Mitgliedern des Schwarzen Blocks fürchtete.
Das ist nichts anderes als politische Sippenhaft. …
Nicht zuletzt deshalb hatte man den Ausnahmezustand
inszeniert, weil die Aktivisten von Blockupy ihre Ziele klug gewählt hatten.
Sie protestierten nicht gegen die Regierung, sondern gegen ihre eigentlichen
Herren: Gegen die Banken und vor allem gegen die neuralgische Pumpstation der
europäischen Geldströme, ohne die die Zirkulation auf den Finanzmärkten und die
Zahlungsfähigkeit der Staaten akut gefährdet ist – die Europäische Zentralbank.
…“
So äußerte sich der Soziologe Oliver Nachtwey auf www.freitag.de/politik/1221-wir-gehen-nicht-mehr-weg
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen