Dummheit, Ahnungslosigkeit, Fehler, Unfähigkeit oder
zielgerichtete Zusammenarbeit?
Wolf Wetzel, Publizist, veröffentlichte am 11.7.2012
folgende Rechercheergebnisse:
„Dass ein anderer Ablauf der mörderischer Ereignisse
wahrscheinlich, wenn nicht gar naheliegender ist, dass die Verfolgungsbehörden
die abgetauchten THS-Mitglieder nicht verloren hatten, sondern zahlreiche
Kontakte zu ihnen pflegten, beantwortet nicht die viel schwerwiegendere Frage:
Wenn es ›ganz anders‹ war … welche politischen Motive, welche staatlichen
Interessen stecken dahinter, über zehn Jahre eine neofaschistische Terrorgruppe
zu schützen?
Erfahrungsgemäß kann man auf die hier aufgeworfene Fragen in zehn, zwanzig Jahren eine beweiskräftige Antwort geben, wenn Dokumente freigegeben werden, die heute niemand einsehen oder einfordern kann. Also ›unter Verschluss‹ gehaltene Dokumente, die hier nicht Gegenstand sein können.
Wir können nicht in die Zukunft schauen, sehr wohl in die Vergangenheit.
Erfahrungsgemäß kann man auf die hier aufgeworfene Fragen in zehn, zwanzig Jahren eine beweiskräftige Antwort geben, wenn Dokumente freigegeben werden, die heute niemand einsehen oder einfordern kann. Also ›unter Verschluss‹ gehaltene Dokumente, die hier nicht Gegenstand sein können.
Wir können nicht in die Zukunft schauen, sehr wohl in die Vergangenheit.
Dass etwas, was auch vor 30 Jahren für blanke
Verschwörungstheorie gehalten wurde, tatsächlich so stattfand, möchte ich an
einem zurückliegenden Fall erklären. Als es in den 70er und 80er Jahren immer
wieder zu neofaschistischen Mord- und Bombenanschlägen in Europa kam
(Bombenanschlag in Bologna am 2. August 1982/Anschlag auf das Oktoberfest in
München am 26. September 1980), kam der Verdacht auf, dass viele dieser
neofaschistischen Anschläge im Schutz staatlicher Stellen und Dienste begangen
wurden. Hinweise, die bereits damals diese Mutmaßung stützten, wurden jedes Mal
von staatlicher Seite als bösartige Verleumdungen und aberwitzige
Unterstellungen zurückgewiesen. Es dauerte über 20 Jahre, bis Licht in diese
verdunkelten Zusammenhänge drang. Dr. Daniele Ganser, Historiker und
Friedensforscher an der Universität Basel, hatte das Glück in Akten Einsicht zu
nehmen, die in der Schweiz freigegeben wurden. Er wertete sie aus und kam zu
dem Schluss, dass die NATO eine Stand-behind-Armee aus neofaschistischen
Gruppen aufgestellt hatte, um diese im Zweifelsfall als faschistische ›Reserve‹
einzusetzen. Im Schutz dieses ›Gladio-Programmes‹ wurden zahlreiche
Bombenanschläge ausgeführt, um so das Eingreifen des Staates zu provozieren (›Strategie
der Spannung‹) bzw. zu rechtfertigen – und wenn nötig, einen Putsch zu
legitimieren.
Als Reaktion auf die Veröffentlichung der Forschungsergebnisse der ETH Zürich gab das Außenministerium der USA eine umfangreiche Pressemitteilung heraus. Darin wurde die Existenz der Geheimarmeen sowie die zentrale Rolle der NATO und die Beteiligung der CIA indirekt bestätigt: Daniele Ganser: NATO’s Secret Armies: Operation Gladio and Terrorism in Western Europe: An Approach to NATO’s Secret Stay-Behind Armies. Cass, London 2005, ISBN 3-8000-3277-5, S. 25.“
Als Reaktion auf die Veröffentlichung der Forschungsergebnisse der ETH Zürich gab das Außenministerium der USA eine umfangreiche Pressemitteilung heraus. Darin wurde die Existenz der Geheimarmeen sowie die zentrale Rolle der NATO und die Beteiligung der CIA indirekt bestätigt: Daniele Ganser: NATO’s Secret Armies: Operation Gladio and Terrorism in Western Europe: An Approach to NATO’s Secret Stay-Behind Armies. Cass, London 2005, ISBN 3-8000-3277-5, S. 25.“
Textauszug aus: http://wolfwetzel.wordpress.com/2012/07/11/zwischen-blindem-und-tiefem-staat-wo-fangt-der-staat-an-wo-hort-der-nsu-auf/#more-3398
Dieser Text basiert auf einer sechsmonatigen Recherche, die
hier nachzulesen ist:
http://wolfwetzel.wordpress.com/2012/01/30/thesen-zur-neonazistischen-mordserie-des-nationalsozialistischen-untergrundes-nsu/
http://wolfwetzel.wordpress.com/2012/01/30/thesen-zur-neonazistischen-mordserie-des-nationalsozialistischen-untergrundes-nsu/
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