29.08.2012

Das Imperium schlägt zu


Was die Zentren des kapitalistischen Weltsystems von der Peripherie wollen, sind somit ausschließlich deren Ressourcen, die ausgebeutet und in die »Erste Welt« verfrachtet werden sollen – während die Bevölkerung dieser Regionen ausgegrenzt und an Fluchtbewegungen gehindert wird … Das Aufkommen dieses Krisenimperialismus hat längst zu einer entsprechenden Umstrukturierung der militärischen Apparate der Zentren geführt, die auf den Aufbau hoch­flexibler Hightech-Eingreiftruppen abzielt. Generalstabsoffizier Reinhard Herden, Bereichsleiter für Analysen und Risikoprognosen des Amtes für Nachrichtenwesen der Bundeswehr, brachte diesen Wandel mit der für Militärs üblichen Menschenverachtung schon zu Beginn des entsprechenden Umbaus der Bundeswehr auf den Punkt. Laut Herden werden in diesem Jahrhundert »die jetzt in Frieden lebenden wohlhabenden Staaten gegen die Völker der armen Staaten und Regionen ihren Wohlstand verteidigen müssen. Der Menschheit steht ein Jahrhundert des Mangels bevor. Um Dinge, die man einmal kaufen konnte, wird man Krieg führen müssen.« Das poststaatliche Feindbild, das den Neoimperialisten des 21. Jahrhunderts aus der fortschreitenden Krisendynamik erwachsen werde, umschrieb Herden als archaische »Krieger«, als »Banditen, die keine Loyalität kennen, aus Gewohnheit Gewalt anwenden und an Recht und Ordnung kein Interesse haben«.
Zitiert aus dem Artikel „Neue Weltordnungskriege“ des Publizisten Tomasz Konicz, veröffentlicht auf:


"Anfang des Jahres beschlossen 12 Großkonzerne, eines ihrer drängendsten Probleme selbst in die Hand zu nehmen. Unter Federführung des Bundesverbandes der Deutschen Industrie einigten sich Aurubis, BASF, Bayer, BMW, Chemetall, Daimler, Evonik Industries, Georgsmarienhütte Holding, Bosch, Stahl-Holding-Saar, ThyssenKrupp und Wacker Chemie auf die Gründung einer 'Rohstoffallianz'.
Der weltweite Wettbewerb um die Gewinnung von Metallen oder seltene Erden sei im Grunde 'ein zweiter kalter Krieg', Deutschland aber experimentiere noch mit 3D-Modellen herum, sagt Ulrich Grillo: „Das Modell '3D', also dass wir nur von Dienstleistungen, Dichtern und Denkern leben, wird nicht funktionieren“.
(Ulrich Grillo, Vorstandsvorsitzender der Duisburger Grillo-Werke und seit kurzem designierter Nachfolger von Hans-Peter Keitel als Präsident des erwähnten Bundesverbandes der deutschen Industrie.)
„Damit wollen wir eine engere Vernetzung von Politik und Wirtschaft bei diesem wichtigen Zukunftsthema gewährleisten“ - Philipp Rösler, 28. August 2012. 

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