Bei dieser Schreckensvision einer Gesellschaft, in der das kapitalistische Recht des Stärkeren den demokratischen Rechtsstaat ablösen soll, handelt es sich nicht um eine Satire auf einen vollkommen entfesselten Neoliberalismus, sondern um einen ernstgemeinten politischen Vorschlag.“
Demokratie ist der Hauptfeind radikaler „Umdenker“ der
reaktionären Art. Über den Rand neoliberaler Denkschulen hinaus wird von ihnen
versucht, demokratisches Denken zum schuldigen Opfer ökonomischer Verwerfungen der
kapitalistischen Krise zu machen. Und ihnen hörige Medien kolportieren den
antihumanen Auswurf.
Hans-Hermann Hoppe, Volkswirt und erklärter „Anarchokapitalist“,
der als Fellow des Ludwig von Mises Instituts in Auburn/Alabama (1) und als
Gründer der Property and Freedom Society (2) vor allem in den USA auf
professionelle Weise sein Geschäft der demokratiefeindlichen Volksverdummung
betreibt, ist in Deutschland übrigens ein gern gesehener Gast der FDP-nahen
Friedrich-Naumann-Stiftung. Im FOCUS verbreitet er derzeit seine „Utopie“: „Über
das Unwesen der Demokratie und den Ausweg in die Privatrechtsgesellschaft“.
Hoppe will eine Ökonomie ohne staatliche Regulierungen. Denn
„mit der Demokratie kam es, wie es kommen musste. Alles ging weiter wie
zuvor – nur schneller und noch schlimmer“. Er tritt als „libertär“ auf, sich gleichzeitig
zum Privateigentum bekennend. Radikal verficht er die fundamental-kapitalistische
Position des Rechts auf privates Eigentum und der Ablehnung staatlicher
Lenkung. Was die „Republikaner“ und ihre „Tea-Party“ in den USA erstreben, ist
sein Ziel auch für Europa und Deutschland. Und er setzt noch eins drauf: „Der Staat“
soll privatrechtlich gestellt und so zum kommerziellen Anbieter seiner „Dienstleistungen“
werden.
Der Artikel im „Focus“-Magazin zum Nachlesen: http://www.hanshoppe.com/wp-content/uploads/2012/08/hoppe-focus-german-2012.pdf
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