26.08.2012

Die neuen Normalen sind noch die alten


[x Politics] berichtet: „Anfang der Woche hat sich eine neue Initiative auf Facebook gegründet. Den Grundstein der neuen Normalen hat Thorsten Puttenat gelegt. Nach eigener Aussage aus Frust darüber, dass die aufgebrachte (Protest)Energie in Stuttgart nicht zielgerichtet für positive Veränderung genutzt wird. Puttenat ist einer der Gründer von FlügelTV und stand damit ganz vorne beim Protest gegen den Bahnhofsneubau. Mit den neuen Normalen will er vor allem zu positiven Diskussionen anregen.“ 

Die Diskussions-Crowd der sogenannten „Neuen Normalen“ beschreibt ihre temporären Positionen auf Facebook.Hier kurzgefasste Auszüge mit kurzen Kommentaren, Fragen und Antworten unsererseits:
'Die neuen Normalen' … sind in politischen Dingen genervt, zu gesättigt, teils gar resigniert oder zumindest müde. Auch sie sagen eben "So ist die Welt, kann man nicht wirklich ändern."
                (Wozu dann noch diskutieren, liebe „Normale“?)
Die neuen Normalen wollen Fortschritt, hinterfragen ihn aber und fordern eine neue Definition.
(Von wem, zu welchem Zweck und wer legt sie fest?)
Die neuen Normalen denken nicht in links-rechts Spektren, sondern öffnen sich pragmatischen und fürs Gemeinwohl konstruktiven Ideen.
(Weil Linke und Rechte das nicht tun, können oder wollen?)
Die neuen Normalen sagen nicht, dass der Staat alles regeln sollte, und sie sagen auch nicht, dass die Wirtschaft tun und machen sollte, was sie möchte.
(Wenn man nur wüsste, was die „Normalen“ möchten!)
Die neuen Normalen verschreiben sich in ihrer Haltung dem Pluralismus, den eine Gesellschaft unweigerlich mit sich bringt. Dies bedeutet Kompromisse, offen und fair verhandelt.
(So macht es bisherige Politik ganz ungeniert über unsere Köpfe hinweg.)
Die neuen Normalen versuchen Ideologien zu vermeiden und betrachten das Gerede um Systeme wie Sozialismus, Kommunismus und Kapitalismus als Stellvertreterdebatten.
(Das kann nur heißen, die „Normalen“ wollen weder dies, noch das, noch jenes. Bloß was?)
Die neuen Normalen erachten eine Transaktionssteuer aufgrund der derzeitigen Umstände für selbstverständlich und sprechen sich gegen das zügellose Verhalten an den Finanzmärkten aus.
(„Gezügeltes“ Verhalten an den Finanzmärkten gilt ihnen als „normal“? Die erwünschte Steuer wird es nicht erzwingen können.)
Die neuen Normalen betrachten Gier als destruktives Element einer Gesellschaft.
(Kann man sie dem „Normalmenschen“ denn austreiben?)
Den neuen Normalen ist bewusst, dass unser Wohlstand auf Kosten anderer und der Umwelt geht, und setzen sich für mehr Eigenverantwortung und Bewusstsein sowohl bei Unternehmen, der Werbeindustrie, den Medien, als auch beim Endverbraucher ein.
(„Unser“ Wohlstand oder jener der Begüterten? Angeblich setzt sich doch jeder dafür ein.)
Die neuen Normalen lehnen Parteispenden von Unternehmen prinzipiell ab und fordern die wirtschaftliche Unabhängigkeit der Politik.
(Wie verhindert man Parteispenden? Sollen Parteien privatisiert, also zu Wirtschaftsunternehmen werden?)
-
Eine nette Initiative, aber schlicht zu simpel im Denken, als dass sich daraus realistische Alternativen entwickeln könnten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen