10.09.2012

Der Motor für Reichtum

Billionen Dollar „floaten“ um die Welt und suchen nach Anlagemöglichkeiten, bevor die Blase platzt. Seit einiger Zeit wird weltweit Land aufgekauft, das den Einwohnern zur eigenen Nutzung entzogen ist. Nun kommt der nächste Trend: „Honduras will neoliberalen Traum von Städten des ungehemmten Kapitalismus realisieren. Die durch einen Putsch an die Macht gekommene Regierung hat die Verfassung geändert, um von ausländischen Investoren finanzierte, weitgehend autonome Städte zu bauen … Nach dem Vorbild anderer Sonderwirtschaftszonen sollen diese Städte in dem armen Land, das von einer großen Kluft zwischen Arm und Reich und der weltweit höchsten Mordrate gekennzeichnet ist, für wirtschaftlichen Aufschwung sorgen und als ‚Motor für Reichtum‘ dienen. Das Heilsrezept für die Liberalen in Honduras, die von den deutschen Liberalen schon während des Putsches unterstützt wurden, ist der freie Markt, der möglichst weitgehend staatlich unreglementiert ist. Offenbar war einer der Gründe für den Putsch die Radikalisierung der neoliberalen Ausrichtung der Wirtschaftspolitik, die zu dem Projekt der Einrichtung von urbanen Sonderzonen führte.

Libertäre und Neoliberale haben seit vielen Jahren von solchen Zonen des ungehemmten Kapitalismus geträumt und im utopischen Überschwang Inseln, künstliche Inseln oder Schiffe ausgedacht, auf denen neue souveräne Ministaaten entstehen ... Sie waren als Experimente für die Selbstorganisation des Marktes gedacht, der Wohlstand und Reichtum bringt - zumindest für diejenigen, die dort investieren oder sich einrichten. Gewerkschaften, Steuern, Mindestlöhne, Arbeitsrechte, Ausgleich zwischen Arm und Reich waren in diesen Ausgeburten der kapitalistischen Fantasie Fremdworte, in denen nur das Geld herrschen sollte.“
Quelle und weitere Informationen: http://www.heise.de/tp/artikel/37/37600/1.html

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