Billionen Dollar „floaten“ um die Welt und suchen nach
Anlagemöglichkeiten, bevor die Blase platzt. Seit einiger Zeit wird weltweit Land
aufgekauft, das den Einwohnern zur eigenen Nutzung entzogen ist. Nun kommt der
nächste Trend: „Honduras will neoliberalen Traum von Städten des ungehemmten
Kapitalismus realisieren. Die durch einen Putsch an die Macht gekommene
Regierung hat die Verfassung geändert, um von ausländischen Investoren
finanzierte, weitgehend autonome Städte zu bauen … Nach dem Vorbild anderer
Sonderwirtschaftszonen sollen diese Städte in dem armen Land, das von einer
großen Kluft zwischen Arm und Reich und der weltweit höchsten Mordrate
gekennzeichnet ist, für wirtschaftlichen Aufschwung sorgen und als ‚Motor für
Reichtum‘ dienen. Das Heilsrezept für die Liberalen in Honduras, die von den
deutschen Liberalen schon während des Putsches unterstützt wurden, ist der
freie Markt, der möglichst weitgehend staatlich unreglementiert ist. Offenbar
war einer der Gründe für den Putsch die Radikalisierung der neoliberalen
Ausrichtung der Wirtschaftspolitik, die zu dem Projekt der Einrichtung von
urbanen Sonderzonen führte.
Libertäre und Neoliberale haben seit vielen Jahren von solchen
Zonen des ungehemmten Kapitalismus geträumt und im utopischen Überschwang
Inseln, künstliche Inseln oder Schiffe ausgedacht, auf denen neue souveräne
Ministaaten entstehen ... Sie waren als Experimente für die Selbstorganisation
des Marktes gedacht, der Wohlstand und Reichtum bringt - zumindest für diejenigen,
die dort investieren oder sich einrichten. Gewerkschaften, Steuern,
Mindestlöhne, Arbeitsrechte, Ausgleich zwischen Arm und Reich waren in diesen
Ausgeburten der kapitalistischen Fantasie Fremdworte, in denen nur das Geld
herrschen sollte.“
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