Das Grundgesetz will, Politiker hätten als "Vertreter des ganzen Volkes" zu wirken und seien "an Aufträge und Weisungen nicht gebunden, nur dem Gewissen unterworfen".
Arno Klönne, Soziologe und Politikwissenschaftler, sagt: Die
Politiker „leisten Schwerarbeit in der politischen Parallelgesellschaft“. Das
sieht u.a. so aus: „Vorangeschritten ist die Professionalisierung politischer
Laufbahnen. Immer mehr Abgeordnete sind im Wege einer persönlichen
Berufsplanung zu ihrem Mandat gelangt, was vermutlich das Motiv verstärkt,
dieses nicht bei nächster Gelegenheit zu verlieren. Das verlangt ein hohes Maß
an Einsicht in und Anpassung an die innerparteilichen Machtstrukturen,
keineswegs nur vor Ort, also in den Wahlkreisen, mehr noch dort, wo
Landeslisten vorbereitet werden … Gerade für karrierewillige Parlamentarier
empfiehlt es sich, frühzeitig auf Chancen zum Umstieg in die Welt der
Unternehmen und Finanzinstitute zu achten, deren Werte zu verinnerlichen“. Er kommt
nach einer fein-ironischen Spurenlese zur Erkenntnis: „Eine neue Stufung bei
den Angaben von Parlamentariern zu ihren Nebeneinkünften wird an dieser Distanz
rein gar nichts ändern.“
Seine Analyse des Politikbetriebs: http://www.heise.de/tp/artikel/37/37779/1.html
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen