12.10.2012

Politik heute: Vorauseilende Dienstbarkeit – freilich kommt es auf die richtige Auswahl der Gesellen an



Das Grundgesetz will, Politiker hätten als "Vertreter des ganzen Volkes" zu wirken und seien "an Aufträge und Weisungen nicht gebunden, nur dem Gewissen unterworfen".
Arno Klönne, Soziologe und Politikwissenschaftler, sagt: Die Politiker „leisten Schwerarbeit in der politischen Parallelgesellschaft“. Das sieht u.a. so aus: „Vorangeschritten ist die Professionalisierung politischer Laufbahnen. Immer mehr Abgeordnete sind im Wege einer persönlichen Berufsplanung zu ihrem Mandat gelangt, was vermutlich das Motiv verstärkt, dieses nicht bei nächster Gelegenheit zu verlieren. Das verlangt ein hohes Maß an Einsicht in und Anpassung an die innerparteilichen Machtstrukturen, keineswegs nur vor Ort, also in den Wahlkreisen, mehr noch dort, wo Landeslisten vorbereitet werden … Gerade für karrierewillige Parlamentarier empfiehlt es sich, frühzeitig auf Chancen zum Umstieg in die Welt der Unternehmen und Finanzinstitute zu achten, deren Werte zu verinnerlichen“. Er kommt nach einer fein-ironischen Spurenlese zur Erkenntnis: „Eine neue Stufung bei den Angaben von Parlamentariern zu ihren Nebeneinkünften wird an dieser Distanz rein gar nichts ändern.“
Seine Analyse des Politikbetriebs: http://www.heise.de/tp/artikel/37/37779/1.html
 

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