19.11.2012

"Blue and Black Planet Awards" und das Bindeglied

"ethecon"-Preise 2012: In Verantwortung für den Planeten

Der Internationale ethecon Blue Planet Award 2012 ehrt Prof. Jean Ziegler. Der Internationale ethecon Black Planet Award 2012 schmäht Ivan Glasenberg, Simon Murray und Tony Hayward sowie die GroßaktionärInnen des Schweizer Rohstoffkonzerns GLENCORE. Die Preisträger wurden in einem öffentlichen internationalen Verfahren nominiert, die Preise werden am 17. November in Berlin verliehen.
Im Jahr 2012 geht der ethecon Blue Planet Award an Prof. Jean Ziegler aus der Schweiz. Dieser setzt sich seit Jahren unerschrocken für das Recht auf Nahrung ein. Seine wohl bekannteste Äußerung ist „Ein Kind, das an Hunger stirbt, wird ermordet.“ Mit seiner seit Jahrzehnten geübten und aufgrund seiner langjährigen Funktion als UN-Sonderberichterstatter für Ernährungsfragen sehr profunden Globalisierungskritik hat er Millionen Menschen in aller Welt inspiriert.
Der ethecon Black Planet Award 2012 geht an die leitenden Manager Ivan Glasenberg (Geschäftsführer), Simon Murray (Verwaltungsratspräsident) und Tony Hayward (Komitee für Umwelt, Gesundheit und Sicherheit) sowie die Großaktionäre des GLENCORE-Konzerns/Schweiz … macht der Konzern von sich reden wegen Steuerhinterziehungen, Korruptionsvorwürfen, Umweltverschmutzungen und Menschenrechtsverletzungen.


„In Krisenzeiten wächst die Gewaltbereitschaft. Dies ist die Stunde für politische Führer, die – unter dem Vorwand, für die Gesellschaft nur das Beste zu wollen – die Erlaubnis erteilen, Hass und Verachtung gegen soziale Gruppen zu richten, die angeblich für die Missstände verantwortlich sind. So werden Ausländer diskriminiert, Arbeitslose als »faul« beschimpft und selbst Kranke und Alte zum gesellschaftlichen Problem degradiert. Auf diesem Weg lassen sich Menschen für Kriege mobilisieren. Es müssen nur glaubwürdig ein Feindbild und die Ideologie einer »gerechten Sache« aufgebaut werden. Durch die Hingabe an die abstrakte Idee, eine reine und erhabene Mission zu erfüllen, werden die Grenzen des Ichs aufgeweicht: Der Mensch fühlt sich größer und zugleich hingebungsvoll, weil er sich bereiterklärt, einer Idee zu dienen, die größer als sein Selbst ist.
Das Bindeglied, das Menschen dazu veranlasst, machtbesessenen Führern und ihren Ideologien zu folgen, ist eine allgemeine Gehorsamkeitsbereitschaft, zu der wir alle erzogen wurden. Wir fühlen uns wohl, wenn wir einem starken ­Menschen folgen. Das gibt uns nicht nur Halt und Orientierung. Die Identifikation mit Macht und Stärke vermittelt ein Gefühl von Bedeutung und Sinnhaftigkeit. So kommt es immer wieder zu der paradoxen Situation, dass ausgerechnet Benachteiligte politische Führer wählen, die nur Verachtung für sie übrig haben. … Das Endresultat ist ein fiktives Selbst, das auf Dominanz und Besitz aufbaut, aber von Unzufriedenheit, Begierde und Hass erfüllt ist.
Dies in uns selbst zu bekämpfen, führt zu eigener Lebendigkeit und zur Verwirklichung unserer Menschlichkeit.“ 
Prof. Dr. Arno Gruen (Psychologe und Publizist) - Auszug aus: »Ich will eine Welt ohne Kriege«.
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