Sie half Edward Snowden bei seiner Flucht nach Moskau und
harrte wochenlang mit ihm im Transitbereich des Flughafens aus. Nun ist sie
selbst eine Verfolgte. In ihre Heimat Großbritannien kann sie aus Angst vor
einer Festnahme nicht mehr einreisen. Nach dem Ströbele-Snowden-Treffen reiste
Sarah Harrison nach Deutschland, wo sie sich derzeit aufhält.
„Als Journalistin habe ich die letzten vier Monate mit
NSA-Whistleblower Edward Snowden verbracht und bin am Wochenende nach
Deutschland gekommen. In Hongkong arbeitete ich als Teil des WikiLeaks-Teams,
das eine Reihe von Asylangeboten für Snowden vermittelte und seine sichere
Ausreise aus Hongkong aushandelte, damit er seinen Rechtsanspruch auf Asylsuche
geltend machen konnte. Ich reiste mit ihm in Richtung Lateinamerika, als die
Vereinigten Staaten von Amerika seinen Reisepass für ungültig erklärten,
wodurch er in Russland festsaß. Die darauffolgenden 39 Tage blieb ich bei ihm
im Transitbereich des Moskauer Flughafens Sheremetyevo, wo ich ihm behilflich
war, Asylanträge für 21 Länder zu schreiben, darunter Deutschland, wobei dann
sein Asylantrag in Russland Erfolg hatte trotz beträchtlichen Drucks seitens
der Vereinigten Staaten von Amerika. Ich blieb dann bei ihm, bis unser Team
sich sicher war, dass er auf eigenen Beinen stand und frei war vom Einfluss
jeglicher Regierung.
Während Edward Snowden sicher und geschützt ist, bis sein
Asylvisum in neun Monaten erneuert werden muss, ist noch viel Arbeit zu
erledigen. Der Kampf gegen staatliche Überwachung und für Transparenz der
Regierung, dem auch Snowden beigetreten ist, ist einer, den WikiLeaks – und
viele andere – gekämpft haben und weiterhin kämpfen werden.
WikiLeaks führt viele Kämpfe: … Mut ist ansteckend."
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen